piwik no script img

Die IG Metall und das Verbrenner-AusGewerkschaft gegen Klimaziele

Die IG Metall springt auf den Zug der Autolobby auf und fordert schwächere CO₂-Grenzen für Fahrzeuge. Das soll angeblich Arbeitsplätze sichern.

Die IG-Metall ist gegen das schnelle Verbrenner-Aus: Ein Porsche Panamera Hybrid wird im Leipziger Werk montiert Foto: Jan Woitas/dpa

Berlin taz | Jetzt auch noch die IG Metall. Die Gewerkschaft hat sich am Donnerstag der deutschen Autolobby angeschlossen und schwächere Klimavorgaben für die Branche gefordert. Zusammen mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) wirbt die IG Metall für „Flexibilisierungen“ der europäischen CO2-Regeln. Das Ziel sei, so schreiben es die Gewerkschaft und der VDA, Arbeitsplätze in der Automobilindustrie zu sichern. IG-Metall-Chefin Christiane Benner plädierte gleichzeitig gegenüber dem Portal The Pioneer für mehr Flexibilität: „Jobs zu sichern bedeutet auch einen pragmatischeren Umgang mit Hybridtechnologien und erneuerbaren Kraftstoffen.“

EU-Gesetze schreiben vor, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr mit Benzin- oder Dieselmotor verkauft werden dürfen. Eine Ausnahme gilt für neue Autos, die mit sogenannten E-Fuels fahren. Die Kraftstoffe gelten als CO2-neutral, wenn sie aus grünem Strom und Kohlendioxid aus der Luft hergestellt werden – sind aber umstritten, weil die Produktion sehr energieaufwendig und teuer ist. Deutlich effizienter ist es, die Energie direkt zum Laden eines E-Autos zu nutzen, sagen Klimaexpert:innen.

Bis das Verkaufsverbot für Verbrenner in Kraft tritt, müssen die Autobauer in Europa die durchschnittlichen Emissionen ihrer verkauften Neuwagen senken. Seit 2025 darf ein Pkw einer Neuwagenflotte im Durchschnitt 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums entspricht das bei einem Benziner einem Verbrauch von rund 4,1 Liter Sprit pro 100 gefahrenen Kilometern. Vorher lag der Flottengrenzwert bei 116 Gramm CO2 pro Kilometer.

Wenn ein Autokonzern die Vorgaben reißt, sollte er ursprünglich eine Strafe zahlen. Erst im Frühling aber war die Europäische Kommission den Herstellern entgegengekommen, sie haben nun mehr Zeit, die Grenzwerte einzuhalten. Wer die Ziele in diesem Jahr verfehlt, kann sie mit umso niedrigeren durchschnittlichen CO2-Emissionen 2026 und 2027 ausgleichen. Strafzahlungen für ein einzelnes Jahr fallen weg.

VDA und IG Metall: E-Auto-Markt wachse zu langsam

Seit die EU die Emissionsziele für die Autoindustrie festgelegt hat, hätten VDA und IG Metall darauf hingewiesen, „dass die Ziele sehr ambitioniert sind und nur bei rechtzeitiger Schaffung der Rahmenbedingungen erreicht werden können“. Das sei nicht geschehen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Der Markt für vollektrische Autos wachse zu langsam. „Vor diesem Hintergrund ist das Ziel für 2035 ohne kurzfristige Korrekturen nicht mehr erreichbar“, schreiben die Gewerkschaft und der Lobbyverband.

In ihrer Erklärung sprechen sie sich zwar dafür aus, die Elektromobilität weiter zu fördern – zum Beispiel müsse die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut, Ladestrom billiger und eine EU-weite Regelung für das sogenannte bidirektionale Laden eingeführt werden. Dabei dienen Fahrzeuge als mobile Energiespeicher: Strom fliesst also zusätzlich aus der Batterie eines Elektroautos zurück in ein Haus oder ins Stromnetz.

Genauso aber wollen IG Metall und VDA, dass umstrittene Plug-In-Hybridmodelle mit einem Verbrennungs- und einem E-Motor weiter mit sehr niedrigen CO2-Werten in die Bilanz eingehen dürfen. Und: Es brauche zusätzliche europäische Vorgaben, damit auch nach 2035 sicher noch Verbrenner verkauft werden dürfen, die E-Fuels im Tank haben.

Dabei sprechen mehrere, vor Kurzem veröffentlichte wissenschaftliche Studien gegen das, was der Verband und die Gewerkschaft in ihrer Erklärung schreiben. „Die IG Metall begibt sich auf einen Holzweg, wenn sie dem VDA bei der Forderung nach der Verwässerung der Regulierung von Plug-In-Hybriden folgt“, warnte Sebastian Bock, Geschäftsführer des Verkehrswendeverbands Transport & Environment (T&E).

Laut einer Analyse, die T&E erst am Mittwoch herausgegeben hatte, verursachen Plug-In-Hybride in der Realität fast fünf Mal so viele Emissionen wie auf dem Papier. „Das ist nicht nur schlecht für das Klima, sondern auch teuer für Autofahrer:innen, die den höheren Verbrauch an der Tankstelle bezahlen müssen“, kritisiert Bock.

E-Fuels: weder energie- noch kosteneffizient

Auch E-Fuels hätten einen hohen Preis – nicht nur für die Autofahrenden, sondern auch für die Industrie. Eine Studie der Initiative Klimaneutrales Deutschland kommt zu dem Ergebnis: „Für den Pkw-Massenmarkt sind E-Fuels weder energie- noch kosteneffizient.“ Die Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs bleibe die erste Wahl, sagt Helena Wisbert, Mitautorin der Studie und Professorin für Automobilwirtschaft an der Ostfalia Hochschule in Wolfsburg.

Wenn die EU die Flottengrenzwerte aufweiche, drohe in den nächsten zehn Jahren eine Million Jobs in der europäischen Autoindustrie verloren zu gehen, ergab eine weitere Studie von T&E. Würden die aktuellen Klimaziele hingegen mit zusätzlichen Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität kombiniert, fielen nur vier Prozent der Stellen weg. Die Studie stand für Teile ihrer Methodik in der Kritik, die Grundaussage aber segneten unabhängige Wis­sen­schaft­le­r:in­nen ab: Je besser der Umbau auf vollelektrische Mobilität gelingt, desto mehr Jobs bleiben bestehen.

Außerdem seien die meisten Autobauer auf Kurs, die CO2-Grenzwerte 2027 einzuhalten, wie eine Marktanalyse des International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt. Das sei steigenden E-Autoverkäufen, besonders auch in Deutschland, zu verdanken. Falls die europäische Politik E-Mobilität nicht konsequent weiter fördere, könnten die hiesigen Autobauer im Vergleich zur internationalen Konkurrenz aber wieder ins Hintertreffen geraten, mahnt der ICCT.

Die Botschaft scheint klar. Für eine echte Wende hin zur E-Mobilität, sichere Jobs inklusive, braucht es noch mehr politischen Rückenwind, die Richtung aber stimmt bisher. Auch auf der IAA Mobility, der weltweit größten Mobilitätsmesse, präsentierte die Branche neue Produkte, die die E-Autoverkäufe weiter in anschieben könnten – elektrische Kleinwagen ab 25.000 Euro zum Beispiel, oder Boxen fürs bidirektionale Laden eines Pkw, mit denen der Strom aus dem Auto zurück ins Netz gespeist werden kann. In den Münchner Messehallen, wo die IAA am Freitag zu Ende geht, waren Testfahrten mit E-Autos so gefragt wie nie.

Autogipfel in Brüssel

Trotzdem ließen der VDA, Ausrichter der Messe, und deutsche Autobauer wie Mercedes-Benz kaum eine Gelegenheit aus, um sich für eine Aufweichung des Verbrennerverbots stark zu machen. Und nun lasse sich auch die IG Metall „von der Verbrenner-Lobby vor den Karren spannen“, kritisiert Marion Tiemann, Verkehrsexpertin bei Greenpeace. „Sich jetzt an eine gestrige Technik zu klammern, heißt, morgen vielleicht gar keine Arbeitsplätze mehr zu haben.“

Der Zeitpunkt der gemeinsamen Erklärung von VDA und IG Metall ist wohl kein Zufall: Am diesem Freitag trifft sich Ursula von der Leyen, die Vorsitzende der EU-Kommission, mit der europäischen Autoindustrie in Brüssel zu einem sogenannten Strategiedialog.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

50 Kommentare

 / 
  • Dies noch zuletzt:

    SO wünsche ich mir einen fundierten, Fakten basierten Jouranalismus, mit Daten & Fakten durch Einbeziehung der Wissenschaft, jenseits des ansonsten Oberflächigen nur Wiederkauen allgemeiner politisch, meist falscher Narrative, TOP👍👍👍

  • Die Koalition der Unwilligen ist groß. Währenddessen geht die Erde (oder zumindest ein großer Teil der darauf lebenden Wesen) den Bach runter und keine*n interessiert's.



    Wir haben es mit dem am besten erforschten und dokumentierten Weltuntergang ever zu tun. Immerhin.

  • Ein bisschen off-topic. Es wäre interessant zu erfahren, wie die öffentliche Meinung, nicht der Gewerkschaften, in anderen EU Ländern bezüglich der e-Mobilität ist. Es gibt natürlich Zulassungsdaten, aber was sagt die Politik und was die Gesellschaft in Ungarn, Spanien, Österreich, Polen, um nur ein paar zu nennen. Keine Aktivisten oder Lobbyistenmeinung, sondern fundierte Umfragen. Haben die Konzerne solche Daten für. Ihre Planung?

  • Allein innerhalb eines Jahres sind über 50.000 Jobs verloren gegangen, Die Situation wird sich weiter verschärfen, und bis 2030 könnten weitere 90.000 Stellen bedroht sein.

    Immer dasselbe Muster. Wenn die Profitrate sinkt, wirft die Industrie massenhaft Arbeitnehmende dem Staat zur Alimentierung vor die Tür. Ist das "unsere" Freiheit, die in Kiew verteidigt wird?

    • @gerdos:

      Ja, es ist eindeutig auch unsere Freiheit welche die Ukrainer mit ihren Leben verteidigen. Wir geben nur Geld. Eine sinkende Profitrate ist nicht der simple Grund für die Entlassungen, wäre zB bei VW auch gar nicht möglich.

    • @gerdos:

      Sollten Sie den sinnarmen letzten Satz hier platzieren?

      Nicht der Staat, die anderen Arbeitenden zahlen das, wie schon bei der so genannten "Kurzarbeit" von BMW, wo die Milliardengewinne der Klattenquandts damit weiter hochgetrieben wurden.

  • Wenn klar ist, das das Pferd tot ist, sollte man absteigen ...

    Welche Rolle spielen die Verbrenner auf der IAA ?



    Genau eine Geringe.

    Welcher Antrieb hat die stärksten Zuwächse in den kommenden Jahren?



    Wohl der Vollelektronische.

    Wenn der Staat Infrastruktur dazu möchte, dann los, investieren.

    Ein Festhalten an der Verbrenner Technologie kostet auf langer Sicht nicht die jetzigen Arbeitsplätze sondern die Zukunft aller im Fahrzeugbau.

    • @Ralf Pilling:

      Ein schönes Bild - das tote Pferd. Die Vorstände der Automobilindustrie dreschen weiter auf den toten Gaul ein.

    • @Ralf Pilling:

      Nicht elektronisch, sonder elektrisch.

    • @Ralf Pilling:

      Global agierende Autofirmen sehen das mit der Infrastruktur vielleicht etwas anders. Denn die ist für Verbrenner weltweit vorhanden, für E-Mobile und wohl absehbar eben nicht.

  • Was ich an der ganzen Diskussion um das verbrenner aus vermisse ist, was kommt als Ersatz. Wo können die ganzen Arbeitnehmer dann arbeiten.



    Verbieten geht schnell,… etwas nachhaltig machen ist komplexer. Das geht keiner an. Die Strategie ist nicht vorhanden

    • @MatB1012:

      Auch e-Autos müssen produziert werden. Und man produziert um des Pridukts willen, nicht wegen der Arbeitskräfte.

  • Grauenvoll! Ich ersticke in den Straßen. Diese Gewalt der Verkehrslawine!

  • Dank der hohen direkten und indirekten Zuschüsse für Auto und Export konnte man mit eher wenig Arbeit und wenig Bildung in der Autobranche sehr viel Geld bekommen, bis in die hohen Kreise gesprochen.



    Die Party isch absehbar over. Kein Mitleid.



    Und hoffentlich werden jetzt gesellschaftlich wertvollere Tätigkeiten folgen als überfeiste Platzräuber zu schrauben.

  • Wer wie die deutsche Automobilindustrie sein Geld hauptsächlich im Ausland verdient und von den heimischen Märkten kaum überleben kann, sollte eher zusehen, die CO2-freie Fortbewegung so schnell, wie nur irgendwie möglich, auf die Straße zu bringen.



    Man kann sich gegen die Zukunft sträuben, aber verhindern wird man sie nicht. Besser als den anderen hinterherzuhecheln ist, die Zukunft selbst aktiv zu gestalten.

  • Sollen wohl halt die armen Familien schauen, wie für das Land CO2 einsparen, indem noch weniger heizen, während Vorstände und Gewerkschaftsbosse rumdüsen, und sich Milliarden an Dividenden auszahlen, von welchen schon längst mehr reinvestiert hätte sein können, z.B. um Stellen zu schaffen, welche von denen belegt, welche von weggefallenen Stellen kommen.

  • Genau, zerschlagen wir doch einfach eine Industrie und schicken hundertausende Menschen in die Arbeitslosigkeit, nur weil wir ganz toll daran glauben, dass die Infrastruktur für E-Autos bis 2035 steht.

    • @Zven:

      Die Industrie hat mit ihrer Innovationsverweigerung nur auf Lobby gesetzt. Das musste schief gehen. Besser mal auf die Grünen gehört.

      • @Janix:

        Die Verkehrswende setzt eine erfolgreiche Energiewende voraus. Konkret benötigt man niedrige CO2/KWh und niedrige €/KWh Werte bei geeigneter Verfügbarkeit. Beides erreicht die Energiewende der Grünen leider nachweisbar und mit Ansage nicht. Die Gründe sind mangelnde Technologieoffenheit und unrealistische Zeitpläne, von der Finanzierung ganz zu schweigen. Wo ist der Netzausbau, wo sind die Industrieanlagen für grünen und blauen Wasserstoff, wo sind die gigantischen Speicher für eben diesen Wasserstoff?

    • @Zven:

      Wenn Sie es so sehen, sehen Sie es doch positiv. Arbeitslose benötigen gar kein Auto, also müssen auch keine mehr produziert werden.

      • @Alex Roe:

        Ich weiß nicht ob Zynismus oder Sarkasmus in Ihrer Antwort überwiegt - egal wie, mit Zuliefererbetrieben geht es da um über 1 Million Arbeitsplätze, zumeist sehr gut bezahlte Arbeitsplätze.



        Wolfsburg wäre über Nacht eine sinnlose Stadt.



        Wer die Automobilbranche wissentlich und willentlich in den Abgrund führt oder sich wünscht, führt die AfD an die Regierung.



        Dass das viele Linke nicht sehen wollen verstehe ich nicht, viel mehr noch lässt es mich aber an der Autoindustrie selbst zweifeln, denn die haben ja fraglos qualifizierte Mitarbeiter auch in wirtschaftlichen Belangen. Das muss denen klar sein wohin es politisch führt, wenn sie so wie bisher die "Revolution" am Automarkt verschlafen.



        Das löst in mir doch immer wieder die innere Frage aus: wollen Quandt und Klatten und Piech und Porsche und wie sie alle hießen einen rechten Umsturz provozieren?



        Und warum sind sie dafür augenscheinlich auch noch bereit ihre Vormachtstellung auf dem weltweiten Automobilmarkt vor die Wand zu fahren?

        • @Saskia Brehn:

          Der Reichtum der oben genannten entstand in der Zeit von 1933-1945. Es wurde mit den Nazis zusammengearbeitet, Zwangsarbeit ausgenutzt um riesige Vermögen anzuhäufen. Der fehlende Wille zur Entnazifizierung nach 1945 tat sein übriges und so wurden sie schnell zu geachteten Mitgliedern der BRD. Das Vermögen von damals und daraus entstandene ist längst diversifiziert.

        • @Saskia Brehn:

          Ich finde es eine seltsame Vorstellung, eine nicht benötigte Industrie wegen der Arbeitsplätze am Leben zu halten.

  • Die IG Metall schwächt die ohnehin kaum ausreichenden Initiativen der deutschen Autobauer in Richtung E-Mobilität.



    Bis auf wenige Ausnahmen sind kaum deutsche E-Modelle international konkurrenzfähig.



    Im größten Markt der Welt, in China, haben die Deutschen technologisch längst den Anschluß an die dort heimische Konkurrenz verloren.

    Stattdessen haben die Deutschen mit dem Dieselbetrug Jahrzehnte und viele Milliarden vergeudet, die nun fehlen.

    Und just in dieser Situation fordert die einstmals fortschrittlichste Gewerkschaft ein weiteres Zuwarten.

    Damit sichert sie keine Arbeitsplätze, sondern gefährdet noch viel mehr, als möglicherweise durch den unvermeidlichen Technologiewandel in Frage stehen.

    Sie überläßt weiterhin der Konkurenz Marktanteile, die sicherlich nicht komplett wiedergewonnen werden können - selbst wenn man irgendwann konkurenzfähige Produkte hätte.

    Noch viel schlimmer ist, das die IG Metall mit diesen falschen Argumenten gemeinsame Sache mit den rechten Klimaleugnern macht.

    Der hereinbrechende Klimawandel ist schließlich die größte Gefahr für uns alle.

    • @hsqmyp:

      Sie wissen unter welchen Bedingungen in China die Ziele erreicht werden. Die Regierung legt das Ziel fest, der Staat pump Unmengen Geld in das Projekt und wer etwas dagegen hat bekommt einen All inclusive Urlaub mit Gleichgesinten im Gefängniss. Freie Meinung ist nur dann erwünscht wenn sie der Meinung der Parteiführung entspricht.



      Wollen Sie das auch für Europa??

  • Was soll sie denn machen, die IG Metall?

    Ihre Mitglieder, wie die potentiellen Kunden generell kaufen einfach zu wenig E-Mobile. Die Frage ist da lediglich, ob mehr Förderung oder mehr Zwang hilft.

    Und global agierende (Auto)Firmen haben noch ein Problem. In vielen potentiellen Märkten gibt es absehbar keine e-mobile Infrastruktur; die für Verbrenner jedoch schon. Also werden sie diese weiterbauen (müssen), oder eben von vielen Märkten außerhalb der EU verschwinden.

    • @sutrebe:

      Warum ist das so. Liegts am Dauergetöse von VDA und Autoindustrie, nur mit dem Verbrenner ginge es voran?



      Abgesehen davon ist die Realität schon anders. Wenn 5 Freunde in Norwegen mit Leihwagen Urlaub machen und ein Dieselhybridding wählen, weil wegen Reichweite und man hat Angst vor der Ladesäulw. Das wiederholt unvermittelt nur noch 60 fährt und dann neu gestartet werden muss. Dann suchen sie in der nächsten größeren Stadt eine Werkstatt und was stellen sie fest, sie finden keine, die davon Ahnung hat und reparieren kann.

      Nun meinen Sie wahrscheinlich, ja, welche Märkte? Wo fehlts und sind deutsche Autobauer groß? VW und Skoda sind übrigens in eAutolisten ziemlich vorne.

  • 1



    Liebe Gewerkschaftler: Es werden halt neue Berufszweige entstehen; der heutige Facharbeiter muss einfach flexibler werden.



    2



    Erdöl ist ein Rohstoff, der in der Chemie und in der Arneimittelbranche eine große Bedeutung hat. Es ist also Wahnsinn, einen immer knapper werdenden Rohstoff einfach nur zu verbrennen.

    • @Il_Leopardo:

      Welche neuen Berufszweige können denn entstehen, die die ganzen Arbeitslosen aus der Autoindustrie aufnehmen könnten???

      • @Die_Mitte_machts:

        Es geht nicht darum, das Auto abzuschaffen, sondern nur um einen andern Antrieb.

      • @Die_Mitte_machts:

        Viele würden sicher in Kfz-Werkstätten mit Kusshand aufgenommen werden. Wer die Dinger zusammengeschraubt hat, ist doch bestens für deren Reparatur geeignet. Andere finden sicher im Maschinenbau einen Arbeitsplatz. Und sicher ist es für diese Arbeiter auch kein Problem sich immer da, wo am Fließband gearbeitet wird (nach einer Zeit der Einarbeitung), zurechtzufinden.



        Dies sind nur drei Beispiele, die mir spontan einfielen.

    • @Il_Leopardo:

      Genau so ist es 👍

  • Mit dem Verbrenner verhält es sich in etwa genau so wie mit dem Röhrenfernseher.







    Die ersten TV Geräte mit Flachbildschirmen waren noch alles andere als perfekt. Hätten die Hersteller damals an der Röhrentechnologie fest gehalten..nun ja Sie wissen schon..

    ..und genau so wird es der Verbrennerfixierten Industrie ergehen..liebe Gewerkschaften..

    • @Wunderwelt:

      Aber man hat die Röhrentechnologie nicht verbieten müssen damit sich Flachbildschirme durchsetzen. In den gute alten Zeiten kam halt was neues und hat sich am Markt durchgesetzt weil es besser wahr als das alte. Beim E-Auto bleibt halt der fade Geschmack das hier jetzt auch mal andere ( China, Türkei, Tech Milliardäre ) ein (großes) Stück von dem rentablen Geschäft PKW haben wollen.

      • @Günter Witte:

        Dann nehmen Sie die Glühbirnen.

    • @Wunderwelt:

      Mir fallen gerade Namen wie Loewe oder Grundig ein, denen ist die Transformation ja auch prima gelungen.

      • @Flix:

        Ja, auf einmal kam Technik aus Asien.

    • @Wunderwelt:

      Röhrenfernseher wurden aber nicht aus ideologischen Gründen verboten.

      • @Dirk Osygus:

        Dass Verbrenner umweltschädlich sind, ist keine Ideologie, sondern Fakt.

      • @Dirk Osygus:

        Der Antrieb mit Verbrennermotoren wird auch nicht aus ideologischen Gründen verboten.

  • Mich würde die Meinung eines Verfassungsrechtlers dazu interessieren. Schließlich würde der Staat hier eine Verschlechterung der Gesundheit der Bevölkerung beschließen. Alternativen zu abgasproduzierenden Fahrzeugen gibt es am Markt zu kaufen. Es fehlt also ein Argument, was die Grundrechtseinschränkung gerechtfertigt.

    • @Alex Roe:

      Die Beschäftigten in der Autoindustrie haben auch Grundrechte. Wenn sie arbeitslos werden, kann das für deren Gesundheit schädlich sein, zumal die Lebenserwartung recht zuverlässig mit dem Einkommen korreliert.

  • Deutsche OEM entwickeln keine neuen Motoren oder Getriebe mehr, teilweise sind die entsprechenden Entwicklungsabteilungen schon aufgelöst, die Ingenieure arbeiten jetzt im Bereich E-Mobility.



    Hier soll einfach nur versucht werden, die alten Kamellen noch länger zu verkaufen um die Gewinne zu maximieren auf Kosten der Umwelt.



    Leider lässt sich die IG Metall vor den Arbeitgeberkarren spannen, sieht man in letzter Zeit leider immer öfter. (Siehe Sanierungstarifvertrag bei thyssenkrupp Steel)

  • Politik und Lobby: "Ich mach' mir die Welt, wie sie mir gefällt".



    Physik: "So ist und wird die Welt" - die 1950er sind deutlich weiter weg als die 2050er. Wir werden unser Denken und Verhalten aktualisieren - früher oder später. Der "Kredit", den wir uns bei der Natur gezogen haben ist aufgebraucht und muss nun zurückgezahlt werden. Egal was aus dem schwarzen Loch der Unterbelichtung an Argumenten ausgestossen wird: Der gesellschaftliche Wandel kommt - so oder so - wir entscheiden über den Gesaltungsspielraum, der uns noch bleibt: Hauen und Stechen oder einigermaßen friedlich.

  • Dieses Festklammern am Verbrennungsmotor schafft in der Tat Arbeitsplätze. Dummerweise aber nicht hier, sondern in China und in anderen Ländern, in denen man die Antriebswende nicht verpennt hat.

  • Wenn jemand zu kurz denkt, dann ist es schwierig etwas zu erklären, weil derjenige (Gewerkschaft, Autolobby) das sowieso nicht versteht bzw verstehen will.

    Einfacher und bildlich treffender ist der Ausdruck, dass die Gewerkschaft zu kurz springt. Und dann landet man bekanntlich halt im Wasser oder in der Sch... Letzteres wird es wohl besser treffen.

    Wetten, dass sie das nicht einsehen.

    Also müssen wir uns auf den fossilen Niedergang vorbereiten.

  • Mich würde die Argumentation interessieren, wie den die Jobs gehalten werden ?

    Eines ist klar: die Umstellung auf EMobilität fallen viele Jobs bei OEM und Zulieferer weg. Das zieht dann die gesamte Kaskaden runter, man denke an Städte wie Wolfsburg. Das ist schlicht dadurch begründet, das wesentlich weniger Teile benötigt werden und damit viel wegfällt.

    Dieser Faktor wird nie klar ausgesprochen.

    Am Ende geht’s um eine Transformation, um die Branche Zukunftssicherung zu machen und einen Stamm der Jobs zu sichern. Es werden aber viele auf der Strecke bleiben.

    • @Lio:

      Vor vielen Jahrzehnten gab es darauf mal eine Antwort: Arbeitszeitverkürzung. Wenn es weniger Arbeit gibt, muss fie übrigbleibende Arbeit besser verteilt werden.

    • @Lio:

      Als ob denen die das geflügelte Wort der Transformation gern im Munde führen die Erhaltung der Arbeitsplätze auch nur einen Pfifferling wert wäre. Das läuft wie bei den blühenden Landschaften damals. Es wird zu einem massiven Abbau der gut bezahlten Arbeitsplätze in dieser Branche kommen. Ob eine Industrieproduktion mittelfristig in Deutschland überhaupt noch haltbar ist, wage ich sowieso zu bezweifeln.

      • @Šarru-kīnu:

        Das hat man uns vor 40 Jahren schon erzählt.