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Konflikt um NDR-Format „Klar“Moderatorin Ruhs fliegt nach Protest von Mit­ar­bei­te­rn

Nach Kritik am Reportageformat „Klar“ muss Moderatorin Julia Ruhs gehen. Rechte wittern eine Kampagne des angeblich links-grünen öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Julia Ruhs bald klarer Liebling der rechten Szene Foto: NDR/Jann Wilken

Innerhalb des Norddeutschen Rundfunks (NDR) soll sich laut Recherchen der Welt in den vergangenen Monaten ein interner Konflikt um das Format „Klar“ und die Moderatorin Julia Ruhs entwickelt haben. Nun hat sich der Sender offenbar entschieden, Ruhs in dem gemeinsam mit dem Bayrischen Rundfunk (BR) produzierten Reportageformat nicht weiter einzusetzen.

In dem Reportageformat sollten auch vermeintlich heikle Themen besprochen werden, so ging es in den bisherigen Folgen um Migration, Corona oder um die Bauernproteste und wachsende Unzufriedenheit von Landwirten. Die bisherigen Folgen sorgten für breite mediale Kritik. Im „ZDF Magazin Royale“ nannte Jan Böhmermann die Sendung mit dem Titel „Migration – was falsch läuft“ etwa „rechtspopulistischen Quatsch“, der Verein „Neue Deutsche Medienmacher:innen“ bezeichnete sie als „Tiefpunkt in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“.

Konservative Stimme der ARD

Julia Ruhs ist eigenen Aussagen zufolge mit der Sendung auch angetreten, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen. „In den vergangenen Jahren wurde viel von Diversität gesprochen, doch das ging auch einher mit dem Ausblenden unliebsamer Themen und Meinungen. Viele Menschen haben das so gesehen. Ihnen möchten wir mit unserem neuen Format ein Angebot machen“, sagte die Moderatorin in der Ankündigung des Formats in einer Pressemitteilung des NDR.

Ruhs, ebenfalls Kolumnistin bei Focus-Online, wurde auch bekannt durch ihre Kritik an „queeren Gaga-Workshops“ und „wokem Irrsinn“ oder ihrem Buch „Links-grüne Meinungsmacht“. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete sie als „bekannteste konservative Stimme der ARD“ und als „Kulturkämpferin“.

Konflikt um journalistische Standards

Laut Welt tobt nun seit Monaten innerhalb des NDR ein „erbittert geführter Kampf um redaktionelle Freiheit und das journalistische Programm“. Kol­le­g*in­nen aus anderen Redaktionen hätten „Klar“ vorgeworfen, mit undifferenzierten Beiträgen rechte Stimmung im Land zu verbreiten. Bereits nach der ersten Sendung über Migration soll es in einer NDR-internen Besprechung zu „einer knapp drei Stunden langen knallharten Abrechnung mit Ruhs und ihrem Team“ gekommen sein.

In einem offenen Brief haben sich laut Welt fast 250 Mit­ar­bei­te­r*in­nen des Senders von „Klar“ distanziert. In diesem soll der Vorwurf erhoben werden, die Sendung über Migration verletzte „in unseren Augen eine Reihe von Grundsätzen unserer journalistischen Arbeit und kommt unserem öffentlich-rechtlichen Auftrag gemäß NDR-Staatsvertrag nicht nach“. Weiterhin wolle das Format „offenbar spalten, das wird auch in der Moderation deutlich formuliert“.

Wie der NDR mittlerweile bestätigte, soll das Format weiterhin produziert werden. Laut Welt soll Ruhs aber nur noch die Ausgaben moderieren, die vom BR verantwortet werden. „Ich bin zutiefst enttäuscht, ja fassungslos über die Entscheidung des NDR, genauso wie mein gesamtes KLAR-Team“, schrieb Ruhs in einem Post auf „X“. Dass sie das Format für den NDR nicht mehr moderieren darf, sei ein ein Armutszeugnis.

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91 Kommentare

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  • Weder kenne ich diese Dame, noch ihre Sendung. Was ich aber in den letzten Jahren zur Kenntnis genommen habe ist, dass sämtliche Medien in Deutschland immer rechtslastiger geworden sind.



    Man kann den Eindruck gewinnen, dass es sich auch in diesen Gefilden das verkorkste Empfinden der rechten Minderheit langsam aber sicher immer weiter durchsetzt. Besonders schlimm ist daran, dass es immer noch Menschen gibt, die das abstreiten.



    Wenn sich dann noch 250 Beschäftigte der angeblich linksgrün ausgerichteten ÖR, zu dieser großen Werbekampagne für rechte Positionen in den ÖR bereitstellen, bestätigt meinen Eindruck um so mehr.



    Wie übrigens linke Politik aussehen würde, hat der Kabarettist Phillip Simon am letzten Samstag in den „Mitternachtsspitzen“ des WDR eindrucksvoll aufgezeigt. Und der gehört mit den Machern der „Anstalt“ zu den letzten Feigenblättchen, mit denen die ÖR ihre langjährige Rechtsdrift verschleiern.

  • Der Artikel ist aus meiner Sicht rethorisch ungeschickt formuliert, weil er zusammen mit dem einseitigen Titel den Schluss zulässt, Frau Ruh sei im Wesentlichen von Kollegen rausgemobbt worden.

    Das die Kritik deutlich breiter aufgestellt ist und die Sendung zur Landwirtschaft ob ihrer Einseitigkeit sogar auch in der taz heftig kritisiert wurde, wird im Artikel nicht ausreichend deutlich.

    Es fehlt für einige Leser (und Kommentatoren) wohl auch der Hinweis, dass Meinungen als Fakten zu verkaufen weniger "Klartext" als eher Lüge und Manipulation ist. Peinlich, daß man das müsste.

    Entsprechend hagelt es ÖRR-feindliche Kommentare.

  • Vielleicht sollte man im ÖRR vorher mal überlegen, welche Sendungen man mit wem auflegt. Dann spart man sich den Ärger.

    So hat der NDR ein Trümmerfeld max. Größe geschaffen.

  • Das Schlimme daran ist, dass es Symptom dafür ist, wie wenig viele Deutsche heute bereit sind zuzulassen, dass jemand eine andere Meinung äußert. Insofern sind die Journalisten hier leider sehr repräsentativ. Man sollte nur nicht glauben, dass einseitiges Canceln dauerhaft so weitergehen kann. Wer so deutlich vormacht, wie man es nicht machen sollte, braucht sich nicht zu wundern, wenn jemand auf die Idee kommt, den Spieß um- und einen Sender auf rechts zu drehen. Auch nicht schön.

    Erkenntnis entsteht, wenn man verschiedene Meinungen hören und in Beziehung setzen kann. Positivbeispiel:



    Die taz ist, soweit ich gesehen habe, das einzige deutsche Medium, das sich den Luxus geleistet hat, zwei wirklich verschiedene Meinungen zum Gaza-Konflikt zu veröffentlichen. Nicht um Nuancen, sondern weitgehend entgegengesetzt. Das ist stark, das ist glaubwürdig, und vor allem kann es erhellend für die Leserinnen und Leser sein.

    Wer hingegen nur Parteizeitungen und -sender hat, wird die Welt nicht unbedingt besser verstehen.

  • Rechte wittern eine Kampagne?



    Remember Brosius-Gersdorf.

    Rechtspopulisten erkennt man immer an ihrem Opfernarrativ, sobald sie in die Defensive geraten.

  • Ich bin etwas fassungslos wieviele hier vollkommen unverblümt die Meinung vertreten, "rechte" Ansichten hätten per se kein Anrecht auf Ansprache durch die öffentlich Rechtlichen, obwohl exakt das ihre Aufgabe ist. Alles konservative, traditionelle, und an deutsche Kulturströmungen orientiere als "rechts" zu framen, sollte alles andere als ein Selbstläufer staatlicher Zensur sein. So funktioniert Demokratie nicht.



    Ständig wird überall die Opferperspektive hochgehalten, aber bei Opfern migrantischer Gewalt - Anschläge und dergleichen gab es ja nun wirklich genug - ist das dann tabu, weil das rechte Narrative stärkt? Nein, das ist erlebte Realität die Solidarität hervorruft und nach Lösungen verlangt.



    Ständig wird die Transformation mit allen mitteln vorangetrieben, aber dass das auch viele Verlierer produziert, die sich von der Politik alleingelassen fühlen und im Zweifelsfall andere Parteien wählen, die zumindest ihr Problem sehen wollen und andere Medien konsumieren, die sich auch mit ihren Problemen beschäftigen und nicht nur ständig umerziehen wollen, ist auch nicht wirklich verwunderlich.



    Und dann kommt eine einzige Sendung und versucht zaghaft diese Leute wieder anzusprechen.

  • Ein Armutszeugnis für den ÖRR. Früher wurde immer über konservative Kommentare und tendenziöse Berichterstattung in ARD und ZDF gelästert, da war Medienkritik noch links. Nun ist die linksliberale Blase in den Medien angekommen, und sie macht es genauso, nur andersrum. Meinungsmache wird mit vermeintlicher Faktentreue und Wissenschaftlichkeit verschleiert, dabei ist das nicht der entscheidende Punkt. Zu vielen strittigen Themen lassen sich sehr unterschiedliche Fakten und Studien finden. Deren Zusammenstellung, Auswahl und Gewichtung hinterlassen eben ein gewisses Bild.

    Unfassbar peinlich war für mich z.B. die völlig einseitige Berichterstattung des ÖRR während der Corona Zeit. Völlig unkritisch wurden halbgare Spekulationen der Politiker übernommen. Es fand keinerlei kritische Einordnung mehr statt, das musste dann leider die Springer Presse übernehmen. Ein Totalversagen des angeblich Faktentreuen ÖRR.

  • Der gesamte Artikel referiert lediglich Wertungen anderer Journalisten, bringt aber keinen einzigen konkreten Vorwurf gegen Ruhs. Hat sie in ihren Sendungen irgendetwas behauptet, was falsch ist? Gegen welchen journalistischen Grundsatz soll sie verstoßen haben? Oder haben die Sendungen irgendeine konkrete These transportiert, die nicht zutrifft? Oder wurde da über Fakten berichtet, die den Unterzeichnern nicht in ihr Weltbild passten?

    Sehr merkwürdig ist der Vorwurf aus dem offenen Brief, das Format "Klar" wolle "offenbar spalten". Was denken die Verfasser und Unterzeichner des offenen Briefs, von denen sich viele für links halten dürften, sich dabei? Die deutsche Gesellschaft IST - wie alle Gesellschaften in allen Ländern - "gespalten". Es handelt sich um eine Gesellschaft, in der es die unterschiedlichsten Interessen und dementsprechend zahllose Widersprüche und Interessenkonflikte gibt. Früher war das unter Linken eine Selbstverständlichkeit. Es gibt keine Gesellschaft, in der sich alle lieb haben und eine "Gemeinschaft" bilden, die einig in dieselbe Richtung marschiert.

  • Ich kenne das Format nicht und möchte es auch nicht kennenlernen.



    Was ich darüber lese bestärkt mich aber in der Annahme, dass die 250 KollegInnen wohl recht daran taten, sich zu beschweren und auch die Konsequenz des Senders richtig ist.



    Wer behauptet, die öffentlich rechtlichen seien tendenziell links, ist wohl noch nicht lange auf der Welt.



    Ich beobachte in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Trend zum Konservativen.



    Grundsätzlich bin ich ein Freund der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten.



    Der gegenläufige Trend von Nachrichten, in sozialen Medien, die nicht mal mehr den Anspruch haben, die Wahrheit abzubilden, ist natürlich noch weitaus erschreckender.



    Wir brauchen weiterhin Berichterstattung, die über Hass, Hetze und Lobbyismus hinaus geht. Die Tatsache, dass die MitarbeiterInnen einer Sendeanstalt öffentlich protestieren und gehört werden, spricht für ein gesundes, demokratisches System.



    Menschen, die das kritisieren, müssen sich dem Verdacht aussetzen, für ein anderes System zu stehen.

  • Wenigstens der NDR bleibt stabil gegen Rechts. Hoffentlich auch weiterhin!

  • Ich bin entsetzt, wenn ich mir zahlreiche Kommentare hier ansehe. Bei der WELT hätte ich mit solchen Meinungen gerechnet, hier bei der taz ist das schon seltsam. Sich so mit einem Format gemein machen, das eindeutig am rechten Rand fischt (und nein, journalistische Objektivität und ausgewogene Berichterstattung heißt nicht, dass rechte Inhalte transportiert werden müssen, sondern das Bemühen um eine möglichst große Annäherung an eine objektiv messbare Wahrheit auf Basis von und im Rahmen der FDGO mit journalistischen Mitteln), das ist schon erstaunlich. Schade nur, dass rechten Meinungsmacher*innen überhaupt so ein Podium weiterhin geboten wird!

    • @Patricia Jessen :

      Meinungsfreiheit ist Meinungsfreiheit, sogar wenn es nicht Ihre Meinung ist, oder ist nur Ihre Meinung Meinungsfreiheit ? Solange strafrechtlich nicht relevant kann jeder sagen was er denkt und das ist gut so, alles andere ist Zensur. Noch immer ist Deutschland eine Demokratie, die Meinungsvielfalt zulässt solange nicht strafbewehrt. Es ist gut wenn die taz Meinungsvielfalt zulässt.

    • @Patricia Jessen :

      Bis auf wenige Außnahmen sind die Kommentare aber deutlich weniger polemisch als in der Welt oder auch beim Spiegel.

      Vom Inhalt überraschend sind diese jedoch weniger, die meisten kennt man ja schon aus anderen Kommentarspalten. Die üblichen Hufeisenfans eben.

      Gerade bei Themen die rechtpopulsten leicht ausnutzen können ist eine besondere Sorgfalt geboten. Es gibt Probleme bei Migration und bei Landwirten, wichtig ist diese in den richtigen Kontext zu setzen. Das Problem bei ausgewogener Berichterstattung Links/Mitte/Rechts ist das Politische Diskusionen und somit auch Meinungen wenig auf Fakten basiert. Journalistisch saubere Arbeit kann somit aus subjektiver SIcht der Zuschauenden mMn nur unausgewogen wirken.

    • @Patricia Jessen :

      Der NDR ist nicht die taz. Der wird von allen finanziert, auch von rechten Zeitgenossen. Also muss er auch für alle senden.

    • @Patricia Jessen :

      Doch. Die sogenannte Ausgewogenheit bedeutet nicht, dass es ausschließlich Beiträge gibt, die per se ausgewogen sind, sondern dass es auch polarisierende Beiträge sowohl von links als auch von rechts gibt, zumindest solange keine falschen Tatsachenbehauptungen aufgestellt werden und sich die Beiträge sich in dem von Ihnen genannten Rahmen der FDGO bewegen. Und wenn Sie meinen, dass die Sendungen von Ruhs sich außerhalb dieses Rahmens bewegt hätten, dann bringen Sie doch mal ein konkretes Beispiel.

    • @Patricia Jessen :

      Die taz und die Welt haben aber einen anderen Auftrag als der Öffentlich Rechtliche Rundfunk. Dieser muss ein breites Meinungsspektrum abbilden.

      "(und nein, journalistische Objektivität und ausgewogene Berichterstattung heißt nicht, dass rechte Inhalte transportiert werden müssen"

      Zur journalistischen Objektivität gehört es aber anzuerkennen, das viele Menschen Migrationsthemen anders bewerten als taz Leserinnen. Und die Bezahlen auch jeden Monat Gebühren.

    • @Patricia Jessen :

      "journalistische Objektivität und ausgewogene Berichterstattung heißt nicht, dass rechte Inhalte transportiert werden müssen".



      Wären denn linke Inhalte OK? Was hat das dann noch mit Objektivität zu tun.



      Linke und rechte Meinungen sind in einer Demokratie zulässig. Nur extreme auf beiden Seiten nicht

    • @Patricia Jessen :

      Versuche mal, den bundesrepublikanischen Meinungsmedian zu ermitteln. Und dann inksradikal, “links”, linksliberal, mitte, rechts, rechtsextrem, neu zu tarieren. Ich persönlich erwarte, dass der ÖRR das gesamte FDGO-kompatible Spektrum (fast die gesamte Linke bis zu einem kleinen Teil der AfD, der noch innerhalb der FDGO liegt und für die Demokratie noch nicht verloren ist).

      Egal wie du zu den Positionen im einzelnen stehst. Willst Du das wirklich den sozialen Medien mit ihren Bubblen überlassen? Eine davon ist voller AfD-Hetzer und Deine hält Ruhs für rechten Rand :-)

      Früher hat das Meinungsspektrum von Monitor bis ZDF-Magazin) gereicht. Und dieses Abdecken des kompletten Meinungsspektrums ist Aufgabe des ÖRR. Die Verengung des Spektrums ist sogar dem Spiegel aufgefallen:



      www.spiegel.de/kul...-9673-34c4c66ae577

      “ Die Kritik, Journalistinnen und Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stünden zu weit links, gibt es seit Jahren. Und seit Jahren scheitern die Sender daran, dem etwas entgegenzusetzen[…] – ein Kabarettist, der gegen Grüne stänkert; eine dürftige Bilanz.”

    • @Patricia Jessen :

      Ihr Beitrag zeigt bereits, wo das Problem liegt:

      Sie setzten "rechts" und "extrem" einfach gleich.



      Sie schließen also rund die Hälfte der Mitbürger und Mitbürgerinnen aus.

      Dabei ist klar, dass das gesellschaftliche Spektrum von rechts nach links reicht. Eine private Genossenschaft wie die taz kann da ihre Schwerpunkte wählen. Ein gebührenfinanzierter Sender muss hingegen ausgewogen sein.

    • @Patricia Jessen :

      Liebe Frau Jessen, das Leben ist breiter aufgestellt als rechts und links. Ist es objektiv, wenn man etwas in Schubladen schiebt und damit unter einen Schirm stellt der dem einen oder anderen vertraut oder unvertraut ist. Z. Beispiel „Die Welt“. Jeder kann und muss in einer Demokratie sich eine Meinung bilden, dazu ließt man auch die Welt oder die TAZ oder Ihren Kommentar. Aber was sagt mir Ihr Kommentar in Bezug auf das Thema. Wie bringt uns das weiter. Wir müssen wieder lernen unsere Meinungen auszutauschen ohne uns in ideologischen Zwängen zu bewegen. Die Ausgrenzung der Journalistin beim NDR ist nicht das richtige Mittel.

    • @Patricia Jessen :

      Ich verstehe jetzt nicht wirklich, was Sie eigentlich mit "rechts" meinen, aber ist es zu viel verlangt, dass Sie Ihren kaum verhohlenen Vorwurf an Frau Ruhs, sie bewege sich außerhalb der Verfassung, wenigstens begründen? Oder reicht dazu schon, dass man beim Thema Migration anderer Auffassung ist als Sie?

  • Erschreckend, dass keine Meinungsvielfalt mehr beim NDR erwünscht ist.

    Beim WDR ist es aber genau so, ohne ein klares Bekenntnis zu Links kommt man da nicht mehr rein.

  • Na ja, sie ist die einzige Mitarbeiterin beim NDR, die nicht links ist.

    Und die die Chuzpe hat ihre eigene Meinung zu sagen. Die phantastisch angenommen wurde. Die Zuschauerbefragung zum Start von „Klar“ fiel sehr positiv aus: Zwei Drittel gaben den bisherigen drei Folgen die Note 1 oder 2.

    Wenn diesem Böhmermann oder diesen Neuen Deutschen Medienmachern das nicht gefällt muss die Sendung prima sein. Mir wiederum gefallen Böhmermanns Sendungen nicht. Unerträglich. Und die Neuen Deutschen Medienmacher?



    Wiki: "Größtes Ziel des Vereins ist es, der Vielfalt und Diversität der Gesellschaft sowie dem Einwanderungsland Deutschland eine adäquate Stimme zu verleihen und diese in der Berichterstattung durch die Medien sichtbarer zu machen."

    Also keine Chance für Frau Ruhs.

    Der Konformitätszwang und Gleichschritt beim NDR ist nicht auszuhalten.

    Volle Solidarität mit Julia Ruhs!

    de.wikipedia.org/w...Medienmacher*innen

  • "„queeren Gaga-Workshops“ und „wokem Irrsinn“ oder ihrem Buch „Links-grüne Meinungsmacht“. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete sie als „bekannteste konservative Stimme der ARD“ und als „Kulturkämpferin“."

    Dann ist sie nicht konservativ, sondern rechts.

  • Ich selbst bin Migrant. Entschieden gegen AfD und rechtes Gedankengut. Aber ganz ehrlich, die taz hat meine politische Einstellung geändert. Es wird so einseitig berichtet. Ja, bei den meisten steht in der Trivia "Meinungsjournalist". Gut, nimmt man hin. Aber es ist bis auf wenige Ausnahmen (Dudley, Potter) nur einseitige Narative. Christen schlecht, Migration (undifferenziert) gut, Israel böse, Palästinenser ALLE Opfer (gibt ja keine bei der Hamas) usw...Diversität, was die Meinung angeht, sieht anders aus. Schade. Für mich, im "sozialismus" aufgewachsen war die demokratische Bandbreite in Deutschland immer etwas wunderbares. Aber hier in der BRD sieht man das in Kreisen anders. Am 1. Mai Randale machen! Wie soll das für mehr Solidarität sorgen? Es gibt viel zu viele Beispiele für 1200 Zeichen. "Klar" zu Canceln ist ein Fehler. Man muss ALLE Bürger ernst nehmen. Ich habe gelernt, mit Menschen zu reden, auch wenn mir deren meinung nicht passt statt sie zu canceln. Funktioniert aber mit "links" nicht mehr. Die sind genau so fanatisch wie die rechten. Kann aber auch egal sein was bei Klar oder taz gesagt wird. Die Wahlergebnisse zeigen (leider) was der Mehrheit wirklich wichtig ist.

  • Da ist ein Fehler im System: Wenn nicht alle Seiten gleich behandelt werden, verliert eine Debatte ihre Fairness. Und genau dann verschieben sich die Grenzen Stück für Stück – mit unabsehbaren Folgen.



    Meine Sorge ist groß: Wenn dieser Teufelskreis so weitergeht, steuern wir in eine Zukunft, in der sachlicher Austausch kaum noch möglich ist. Und das wäre für eine Demokratie mindestens genauso gefährlich wie jede einzelne Drohung von Links - und Rechtsextremisten. Und dafür tragen auch der ÖRR und ganz zuvorderst der NDR mit die Verantwortung.

  • Mich wundert der Rauswurf von Frau Ruhs nicht sonderlich, da der ÖRR (wie auch andere Medien) bereits über die Kölner Silvesternacht äußerst zurückhaltend bzw. nachsichtig berichtet haben. Ich hatte "damals" den Eindruck, dass "man" am liebsten gar nicht darüber berichten wollte.

  • Übrigens:



    Ruhs hat ihre inhaltlich den Kampagnen der AfD nahestehende Hetzschrift zur angeblichen 'Links-grünen Meinungsmacht' ausgerechnet im nationalistisch rechtsaußen Langen-Müller-Verlag (Sarrazin, Krall und Konsorten) veröffentlicht. Der Verlag war seinerzeit selbst der Springer SE erheblich zu weit in der rechtsextrem nationalistischen Ecke, weswegen eine geschäftliche Trennung erfolgt war.



    Wer Journalistinnen wie Ruhs für lediglich konservativ hält, dürfte wohl die Seeheimer-SPD als linksextreme Terrorzelle einordnen.



    Der Rechtsruck galoppiert ...

  • Die Beiträge von Ruhs erinnerten mich angenehm an klassische Reportagen: Beide Seiten kamen zu Wort, Ruhs ordnete ein, blieb sachlich. Ziel war konservative Bürger zurück zum ÖRR holen.

    Ruhs ist einfach nur nicht links, das ist das Problem beim NDR.



    Dabei ist Julis Ruhs alles andere als extrem – nur eben nicht links. Doch das reicht dieser Tage offenbar schon, um im NDR untragbar zu sein. Denn auch NDR?intern sollen übereifrige Mitarbeiter über Monate gegen die unliebsame Sendung mobil gemacht haben.

    Das ist eigentlich sehr schrecklich. Sogar ein einziges nicht-linkes Feigenblatt ist großen Teilen des NDR scheinbar schon zu viel.

  • ich finde das, sagen wir mal amüsant. 250 Mitarbeiter haben sich von Julia Ruhs distanziert, und keiner hat sich anscheinend solidarisiert, was den Vorurteilen über politische Einseitigkeit des ÖRR Personals durchaus Nahrung gibt. Und alle die da ihre Kollegin rausgemobbt haben (anders kann man das wohl nicht nennen) kriegen wenn man es genau nimmt 25% ihres Gehaltes von AfD Wählern, habe aber noch nicht gehört dass die wegen ihrer Überzeugungen auch auf das Geld verzichten wollen. aber so gehts halt nicht. Wenn man Meinungen abbilden will, dann muss man auch Meinungen berücksichtigen die einem nicht passen. Oder halt sagen dass man das nicht mehr will und auf die Kphle verzichten. Sonst wird man nämlich noch unglaubwürdiger. Persöhnlich muss ich sagen dass ich viele Diskussionsrunden z.B. im DLF total und absolut langweilig finde weil alle Teilnehmer dieselben oder sehr ähnliche Meinungen vertreten. Das scheint den Redakteuren aber noch nicht mal aufzufallen dass sie komplette Langeweile produzieren. Und gegen eine, vielleicht die wichtigste, Grundregel ihres Handwerks verstossen. Na gut, macht halt weiter so, ihr kriegt eure Kohle je garantiert.

    • @Gerald Müller:

      Also 250 Meinungen sind falsch, aber die von Ruhs ist richtig? Das nenn ich mal Vielfalt!

    • @Gerald Müller:

      Das Problem ist: Es gibt zivilisatorische und berufliche Standards. Man kann rechte oder konservative oder auch linke oder katholische/buddhistische/atheistische, freigeistige und engstirnige und flache oder sonst irgendwelche Meinungen im ÖR vertreten und man kann da sogar schlechte Musik senden.



      Nur: Man muss das z.B. auf dem Boden der Realität tun und man darf nicht die Absicht verfolgen die Gesellschaft zu zerlegen.



      Wenn jetzt z.B. x% der Wähler einer Partei hinterherlaufen, die etwa nachweisbar durch das Verbreiten von Desinformation auffällt, kann nicht die Konsequenz sein, dass der ÖR beginnt Desinformation zu senden, oder? Es gibt Standards: Wer Desinformation verbreitet ist kein Journalist.

      Oder sollen wir z.B. demnächst in den Schulen Analphabeten als Lehrer einsetzen, weil ein Teil der Bevölkerung nicht lesen und schreiben kann? Oder ein Schulfach namens "Korruptionsunterricht und Mafiakontaktanbahnung" einführen, weil ein Teil der Bevölkerung Parteien wählt die durch Korruption auffallen?

      Das können Sie nicht ernst meinen.

    • @Gerald Müller:

      Journalismus und Diskussionen sind nicht dazu da, uns mit Meinungen zu beliefern, die uns gefallen, sondern mit überprüfbaren Informationen und haltbaren Argumenten unabhängig davon, ob sie uns in den Kram passen. Sie sollen uns etwas an die Hand geben, woran wir unsere Meinung überprüfen können.

      Denn nur weil wir einer Meinung sind, heißt das noch nicht, dass wir das zurecht sind. Viel zu viele haben aufgehört, ihre Meinungen zu hinterfragen, sondern tragen sie völlig unreflektiert nur noch vor sich her und wollen nicht von Gegenargumenten belästigt werden.

      Wenn eine Sendung unkritische Selbstbestätigung bedient, hat das mit Journalismus nichts zu tun und dort auch nichts zu suchen. Aufgabe wäre es Argumente anzuführen und nicht blind Meinungen zu bedienen.

      Wer auf die eigene Meinung besteht, ohne sich um ihre Begründung zu kümmern, sollte sie überprüfen und nicht in alle Welt hinaus posaunen. Das gilt auch und gerade für Journalisten.

    • @Gerald Müller:

      Nur scheint Ihnen nicht klar zu sein: Die AfD ist der parlamentarische Arm des Rechtsterrors.. Keine bloße Meinung im kosmischen Raum der totalen Entfremdung: Die Entfremdung allein kann einem nur vorgaukeln, die Agenda der wirtschaftslibertär-autoritären, bis hin zur faschistischen Moderne, sei irgendwas mit Meinung und das wird man doch noch mal sagen dürfen. Und auch für die Gebührengelder einer eigentlich irgendwie demokratisch verfassten und verpflichteten Gesellschaft. Zu deren Demokratie nun plötzlich gehören soll, Sprachrohr für die Wirtschaftslibertär-Autoritären zu sein - die seit Jahrzehnten Verantworten, was sie nun eskalieren.

      Im Übrigen nehmen Sie zur Kenntnis: Es geht nicht um "Meinung", es geht um journalistische Standards, Will Frau Ruhs die nicht erbringen, ist sie bei den Privatwirtschaftlichen gut aufgehoben. Die kaufen das gerne ein. Haben auch ausreichend Verbreitung.



      Gibt also kein Opfer. Nur eine Journalistin, die ihren Job im ÖRR teils verloren hat, weil sie eigentlich besser in den Spaltungs- und Erregungsunternehmen aufgehoben ist, mit der die mediale Privatwirtschaft überwiegend Aufmerksamkeit zu Geld macht. Egal welche Trümmer es hinterlässt

    • @Gerald Müller:

      Haben Sie den Artikel eigentlich gelesen? Die Kollegen haben sich wegen der fehlenden journalistischen Standards distanziert, was, wenn sie die Sendungen gesehen hätten, auch sicherlich bestätigen würden.

  • Ich habe mir die Sendung über Migration angesehen und kann verstehen, dass sich "fast 250 Mit­ar­bei­te­r*in­nen des Senders von „Klar“ distanziert" haben. Eine sehr einseitige Sendung, die sich an ein rechtes Publikum richtet.

    • @Il_Leopardo:

      Ich habe 2 dieser glorreichen Machwerke ertragen, und kann mich Ihrer Einschätzung nur anschließen. Das war IMO unter aller Kanone

    • @Il_Leopardo:

      Diese Sendung über Migration fand ich sehr ausgewogen. Klar wurde die Probleme angesprochen, was denn sonst. Probleme verschwinden nicht wenn man sie nicht anspricht.



      Ich erinnere mich noch an 2015, auf der Kölner Domplatte. Die Tagesschau (NDR) hatte es zwei Tage fertig gebracht NICHT darüber zu berichten. „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf"

    • @Il_Leopardo:

      P.S.



      In der Sendung wird über ein paar krasse Fälle von Gewalt durch Migranten berichtet. Und was soll der Zuschauer daraus ableiten? Dass Migranten per se gewalttätig sind und man die Grenzen besser dicht machen oder zumindest weniger Flüchtlinge ins Land lassen sollte. Als wenn das etwas ändern würde. Oder sieht man den "weniger Flüchtlingen" etwa an der Nasenspitze an, ob sie später einmal gewalttätig werden oder nicht?

      • @Il_Leopardo:

        Was der Zuschauer daraus ableiten soll? Das ist ja wohl genau das Problem. Das ist nicht die Aufgabe von Journalisten nur das zu produzieren, wo die Leute ihrer Meinung nach die richtigen Ableitungen draus ziehen. Die sollen neutral, sachlich und umfassend informieren. Und ja, auch ein rechtes Publikum ist explizit als Anspruchsgruppe grundrechtlich vorgesehen. Es steht dem ÖRR nicht zu, sich zum Richter über die Arbeit reichweitenstarker Journalisten zu machen, die ein den Mitarbeitern unliebsames Publikum ansprechen. Vielmehr ist er dazu aufgefordert, das in einer nicht-herablassenden, verantwortlichen und vielleicht sogar zielgruppengerechten Weise zu tun. Und es ist auch vollkommen legitim der Ansicht zu sein, dass wir in manchen Bereichen die Kontrolle und in anderen den Kontakt zu den Betroffenen verloren haben, die nicht ständig im Rampenlicht der medialen Aufmerksamkeit stehen und vielmehr ständig als "rechte" Perspektiven delegitimiert werden.

      • @Il_Leopardo:

        Mal Monitor von Restle oder eine der belanglosen Diskussionsrunden geschaut? Als würde der ÖRR sonst ausgewogene Hochkaräter und nicht einseitige Hitpieces und Laberrunden produzieren.

  • Ruhs fühlt sich laut Cicero vom NDR gecancelt. Dass sie AFD nahen Stimmungsjournalismus betrieben haben könnte, auf diese Idee kommt sie nicht, obwohl sie in ihrer Sendung über die Probleme in der Landwirtschaft einem rechtspopulistischen Verbandvertreter und AFD-Wähler und Großagrierer das Wort gab, der an der Politik verzweifelte, Frust über die Politik abließ.

    Top agrar, die Zeitung, die bei jedem Landwirt auf dem Tisch liegt, bemängelte, dass Klar auf die vielen Betriebsaufgaben (2000 im Jahr) verwies, aber den Bezug zum gleichzeitigen Betriebswachstum nicht herstellte. Kurz: strukturelle Probleme der Landwirtschaft spielten bei der NDR-Recherche keine Rolle, aber ausgerechnet Landwirt Schneekloth, der mit 1000 Stück Milchvieh von dieser Entwicklung enorm profitierte, durfte seinen Frust über die Politik ablassen, um die rechtsradikale AFD als Alternative zur CDU zu empfehlen.



    Die NDR Welle Nord schmeißt sich im Hörfunk an den "zündelnden" Schneekloth (Selbstzitat) und die Ach so heile Bauernwelt mit Verve heran und analysiert Probleme der Landwirtschaft und der enorm zunehmenden populistischen und zum Teil rechtsextremen Grundstimmung auf dem Land nicht.

    • @Lindenberg:

      "der an der Politik verzweifelte, Frust über die Politik abließ."



      Ja...und? Ist das ein Vergehen? Vielleicht können Sie anfangen, sich mit dem, was er sagt, auseinanderzusetzen, statt mit vier Labels in einem einzigen Satz um sich zu werfen: rechtspopulistisch, Verbandvertreter, AFD-Wähler, Großagrierer [sic].



      Ich habe die Sendung gesehen und fand sie ganz interessant. Sicherlich kann man punktuell etwas kritisieren, wie bei den meisten Sendungen.

  • "Die Rechte" braucht nicht wittern - der NDR hat es gerade bewiesen.

  • Ich wäre mit einem ÖRR einverstanden, wenn er reformierbar wäre. Da dies aber offensichtlich nicht der Fall ist, gehört er abgeschafft.

    • @SGouldo:

      Warum wollen Sie den ÖRR reformieren? Haben wir nicht schon genügend Sender und Presseerzeugnisse, die faktenfreie Berichterstattung betreiben? Sollten wir nicht eher dankbar sein, dass es den ÖRR gibt?

  • Das ist kein Armutszeugnis, das ist ein Skandal und ein weiterer Beweis, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht nur "angeblich", sondern tatsächlich ein links-grünes Übergewicht hat.



    Der ÖRR soll die gesamte Bandbreite der demokratischen Positionen abbilden und vom scheidenden bpb-Präsidenten Thomas Krüger war erst heute in der taz zu lesen, dass es auch stabile konservative Parteien und somit auch Positionen braucht.



    Derlei Weitsicht herrscht beim ÖRR schon lange nicht mehr.



    In der Tagesschau ist es noch relativ ausgeglichen, aber von Heute Show, über Magazin Royale, die Anstalt, etc - nur extrem linkslastiger Klamauk.



    Auch Reportagen haben einen klaren Hang zu linken Positionen.



    Und aus der Umfrage der Welt wissen wir, dass schon vor 5 Jahren 92% (!!!) der ARD Volontäre SPD, Grüne oder Die Linke wählen - ein absolut krasser Gegensatz zur gesamtgesellschaftlichen politischen Realität.



    Dass die Reportage noch online ist, also offensichtlich gegen keinen Grundsatz verstoßen hat, die Moderatorin trotzdem entlassen wurde, ist die das I-Tüpfelchen



    www.ardmediathek.d...F9nYW56ZVNlbmR1bmc

    • @Saskia Brehn:

      Ich denke es gehört zur notwendigen, erwartbaren Berufsethik von Journalisten, Realität abzubilden.

      Das geht nicht zusammen mit z.B. Parteien deren politische Kernstrategie nachweisbar darin besteht die Realität (über sich und andere) zu verzerren.

      Wo liegt dann das Problem wenn es da einen Konflikt gibt: Bei den Journalisten oder bei der Partei?

      Und was ist die Konsequenz? Von Journalisten verlangen dass die jetzt polemisieren oder schlampig arbeiten?

      Sie fordern doch auch nicht, dass wir in der Schule Analphabeten als Lehrer einstellen, weil es Menschen in der Bevölkerung gibt die nicht lesen können. Es ist der Witz an einer funktionierenden Institution, dass deren Mitglieder in ihren Fähigkeiten und ihrer Arbeitsethik die Bevölkerung nicht(!) abbilden.

      Lindenberg weiter oben hat in seinem Beitrag sehr gut beschrieben, was das Problem mit der "Qualität" der "journalistischen Arbeit" von Frau Ruhs war.

    • @Saskia Brehn:

      Die übliche, inzwischen wohl unvermeidliche und völlig absurde Agitprop von rechts.



      Den ganzen Tag laufen auf den ÖR Sozialpornos, der Humor von Konservativen bis Rechten wird von Dieter Nuhr bedient, abends pampert dann Lanz alles von Mitte bis Rechts, zwischendurch gibt's dann noch Albernes auf neoliberaler Tonspur von diesem Mensch, der sich selbst für einen Comediam hält, ein Springer-Mann ist Politik-Chef von RTL, etc.pp.



      Oder anders gesagt:



      Sie halten den ÖRR für links? Dann halten Sie vermutlich auch die CDU für links.

    • @Saskia Brehn:

      Für SIE ist alles links, was nicht den rechtspopulistischen, wissenschafts- und faktenfeindlichen Standpunkten der Rechten folgt.

    • @Saskia Brehn:

      Danke für den Link, ich hatte das Format noch gar nicht gesehen. Eine unfassbar schlechte Sendung. Bei allem Verständnis für den Vater des getöteten Mädchens, ihn hier völlig unrelativiert die Alleindeutung zu überlassen ist komplett unjournalistisch und klingt am Ende wie AfD-Propaganda. Das kann nicht von GEZ-Gebühren gezahlt werden.

      • @FtznFrtz:

        Folgende Leute tauchen in der Sendung unter anderem auch auf: Rued Kopmans, Levi Salomon, Harry Kimmich (Verein ‚Grenzenlos für Obdachlose und Arme) Jette Nietzard (sogar in einem längeren Abschnitt), Kaare Dybvad (sozialdemokratischer Minister in Dänemark), Polizisten aus Stuttgarter, Thomas Bliesener (Direktor Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen)



        Zu unausgewogen? Warum?

    • @Saskia Brehn:

      In Ihrer Klamauk-Aufzählung haben Sie mindestens Nuhr im Ersten nicht aufgelistet. Absicht?

      • @o_aus_h:

        Dieter Nuhr ruft nicht zur Wahl einer bestimmter Partei auf wie beispielsweise die Protagonisten der Anstalt.



        Zur Erinnerung, der ÖRR hat das Gebot der Staatsferne und der Unabhängigkeit zu berücksichtigen.

    • @Saskia Brehn:

      rechter Populismus hat aber nichts im öffentlich rechtlichen Rundfunk zu suchen, auch wenn er Teile des Meinungsspektrums der Bevölkerung abdeckt.

      Dass Sie für Ihre Argumentationen nur andere Rechtspopulisten als Quelle heranziehen, spricht dann auch nicht für diese.

      • @TeeTS:

        Der Account "Saskia Brehn" ist doch offensichtlich Teil eines Versuches, die taz-Kommentarspalte nach rechts driften zu lassen. Wieso sollte es hier anders als in den Onlinekommentarspalten anderer Medien sein? Haben sie mal bei WELT geschaut? Da gab es mal einen Artikel zur Verurteilung von Höcke und in der Spalte haben sich sicherlich 90 % pro Höcke/AfD geäußert. Ich hatte das damals gezählt.

  • Es ist nicht konservativ den Progressiveren Meinungsvertuschung vorzuwerfen, sondern schlicht rechtspopulistisch bis -extrem. Das gabs schon genug zur besten Sendezeit (z.B. Sommerinterview Weidel), also besten Dank das tatsächliche Meinungsmache der Möchtegern-Journalisten von rechts nicht (ganz) die öffentlich-rechtlichen Sender erreicht.

    • @TV:

      Das was sie da sagen, mit dem Sommerinterview, ist eine Pflicht in diesem Staat so eine starke Partei auch in der Sendezeit abzubilden.

      Das andere ist das Interessante: Dort ist es ebenfalls Aufgabe, die Vielfalt an relevanten Meinungen abzubilden. Die Meinung dieser Partei und rechter Kreise der CDU/CSU ist relevant für dieses Land. Aber es ist nicht nur eine Meinung von Parteien. Es sind Befürchtungen und Erfahrungen von vielen Bürgern, die "Klar" beid er Sendung zur Migration auch mal gezeigt hat. Daran ist nichts verwerflich. Die AFD wird (zu Recht) pausenlos in den üblichen Formaten unter Feuer genommen. Nur das zu tun und dafür Probleme auszublenden oder nur relativiert abzutun ist einer der Gründe, warum der ÖRR ziemlich viel Gegenwind in der BRD bekommt.

      Wenn wir einen ÖRR brauchen, dann sollten wir dafür sorgen, dass viele, die ihre Perspektiven nicht wahrgenommen sehen, auch mitgenommen werden. Über Verfassungsfeindliches brauchen wir nicht reden, aber bei den von "Klar" beackerten Themen wurde dies nicht gefordert und nicht als Lösung in Aussicht gestellt.

  • Eine mehr als fragwürdige Entscheidung.



    Man muss ja die Ansichten von Frau Ruhs nicht teilen, aber sie rauszuwerfen, bloß weil die Sendung einem Herrn Böhmermann oder dem Lobbyverein "Neue Deutsche Medienmacher:innen" nicht gefällt, die ja beide auf der entgegengesetzten Seite des politischen Spektrums angesiedelt sind, ist im Sinne des Meinungspluralismus, zu dem auch der NDR verpflichtet ist, völlig inakzeptabel. Ein ÖRR, in dem es einen Georg Restle oder "Die Anstalt" gibt, wird wohl auch eine Julia Ruhs problemlos verkraften.



    Aber gleichzeitig das große Wundern, weshalb ein nicht unerheblicher Teil des Publikum die Öffis gar nicht mehr einschaltet.

    • @Schalamow:

      Das Problem ist ein grundlegenderes, nennen wir das Kind beim Namen:

      Die AfD fährt ein Geschäftsmodell bei dem es grundlegend darum geht, Realität zu verzerren und Gruppenkohäsion statt über Realität über die Kennzeichnung von "Feinden" zu erreichen.

      Das ist das Gegenteil von dem was guter Journalismus macht.

      Wo liegt in diesem Konflikt das Problem: Liegt es bei der Strategie der AfD oder liegt es bei Journalisten die ihre Arbeit und die Arbeit ihrer Kollegen erst nehmen?

      Wollen Sie den Konflikt lösen indem Sie das was als "akzeptable journalistische Arbeit" hingenommen wird um das Verbreiten von Desinformation und das Markieren von Feinden erweitern?

      Sie würden doch auch nicht zustimmen, wenn ich sagte: "Wir müssen mehr Analphabeten unter den Lehrern akzeptieren - es gibt so viele Menschen die nicht schreiben und lesen können und sich angegriffen fühlen wenn ein Lehrer schreibt und liest!"

      ----



      P.S.: Die Anstalt ist kein journalistisches Format, Böhmermann ist kein Journalist. Und Georg Restle ... hält der sich nicht an die Realität? Das wäre mir neu.

    • @Schalamow:

      Rechtspopulistische Thesen in ein neues Gewand gekleidet und argumentativ begleitet mit "man müsse auch die andere Seite zeigen" hat mit Meinungspluralismus wenig zu tun.

      Ein derartiges Format wie die Sendung zum Thema Migration ist ein Faustschlag ins Gesicht eines jeden Bürgers mit Migrationshintergrund. Da werden Stereotype bedient von Migranten und Gewalt, die nur wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben und lediglich dazu taugen Fremdenhass zu schüren.

      Für mich hat das mit Journalismus wenig zu tun. Etwas mehr Objektivität und Faktentreue sollte es schon sein und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine eher links angehauchte oder eine eher konservative Berichterstattung handelt.

      Der Fehler liegt aber nicht bei der Moderatorin, die ist für ihre Positionen bekannt, sondern bei den Verantwortlichen des NDR.

      Der eigentliche Skandal ist meiner Ansicht nach auch nicht der Rauswurf sondern das die Sendung zum Thema Migration überhaupt gesendet wurde und immer noch online ist.

      Der genannte Böhmermann beschreibt den Inhalt der Sendung passend mit "Rechtspopulistischer Quatsch". Für diese Erkenntnis braucht es auch keine linke Gesinnung sondern nur gesunden Menschenverstand.

  • Bezeichnend, dass es beim ÖRR darum geht, wer aus Sicht der Kollegen dazugehören darf - und nicht nach den Wünschen des Publikums. Klar, das zahlt ja sowieso.



    Es gibt also eine ziemlich große und einflussreiche Gruppe von NDR-Mitarbeitern, die nicht einmal eine Kollegin ertragen können, die nicht in ihr Raster passt. Und deren Mobbing auch noch auf dem Dienstweg umgesetzt wird.



    Offenbar hatte ich eine noch zu positive Meinung von der ARD. Erstaunlich.

  • Schade, vertragen wir in D keine abweichende Meinung mehr, wenn viele verschiedene zu Wort kommen und nicht nur eine Sichtweise. Die Aussage :"Wir schaffen das!", war genauso eine Nebelkerze wie "Die Renten sind sicher" oder "die blühenden Landschaften" eines Herrn Blüm oder Kohl. Man darf auch mal auf Diskrepanzen hinweisen, dass man dafür gehen muss ist traurig und leider wieder ein Steinchen im Mosaik der AfD - Opferrolle, die dieses auszuschlachten weiss.

    • @Reinero66:

      Eine Meinung kann man als Kommentar anbringen, Reportagen sollten schon sachlich sein. Die AgD erklärt Meinung zu Fakten, wie die propagandistischen Vorbilder Trump und Konsorten. Da möchtr ich nicht hin.

  • Ich bin dann mal auf die nächsten Sendungen gespannt.



    Mir haben die bisherigen Sendungen und auch die Moderatorin gefallen.



    Alles in allem verstärkt die Entscheidung den Eindruck, dass der ÖRR doch tendenziell eher links ausgerichtet ist. Bleibt zu hoffen, dass KLAR auch weiter eine konservative Sendung bleibt. Das würde dem ÖRR guttun.

  • Wäre die Sache etwas höher im Niveau der "einträglichen" Publicity auf Kosten anderer, ein gewisser DT könnte vielleicht wieder mitschwafeln von wegen "undemokratische Machenschaften" in der Bundesrepublik zu Lasten der Meinungsfreiheit.

  • Oh weh, da hat sich der NDR aber ein Eigentor geschossen, wenn eine Moderatorin, die nicht dem Mainstream entspricht, aber sicher nicht rechtsextrem ist, mundtot gemacht werden soll. Das fördert nur diejenigen, die sowieso eine vorwiegend linkslastige Berichterstattung beim öffentlichrechtlichen Rundfunk sehen. Schade.

  • Zitat Frau Julia Ruhs:



    "...Man hätte ja hoffen können, dass in der Zwischenzeit eine gewisse Einsicht gereift ist – das man mit Dauer-Wokeness keine Seelen gewinnt. Dass Kirche ein Raum auch jenseits linker Identitätspolitik und Klimabewegtheit sein muss. Ein Ort der Begegnung – wo sich auch mal ein AfD-Wähler und ein queerer Mensch mit Migrationshintergrund die Hand reichen, weil sie sich in einem Punkt einig sind: im Glauben. Das wäre für mich wahrhaft christlich gewesen..."

    Auch ich teile nicht die Meinung von Frau Ruhs zu queeren Themen. Denn Queersein ist für mich keine Meinung sondern ein Menschenrecht. Ich denke was sie gestört hat war die Dauerpräsenz des Themas und evtl. sexualisierende Workshops (was sie besser hätte ausdrücken können). Das würde ich dann sogar verstehen. Aber, was derzeit immer mehr (an über die Jahre verhährteten Lagerdenken) untergeht: Jemanden mit einer anderen Meinung auszuhalten. Das wünsche ich mir für Deutschland zurück. Etwas weniger Hysterie. Kulturkampf geht weiter. Angefeuert von allen Seiten. Wir alle sind die Verlierer. Leider

  • Man könnte eine Diskussion über den Inhalt führen, Pro und Kontra die einzelnen Punkte zerlegen oder eingestehen, dass es auch Wahrheiten gibt/geben könnte im Beitrag... oder man kickt einfach die Person und wundert sich am Ende des Tages, warum Menschen behaupten, dass die Öffentlich-Rechten eine starke Tendenz haben.



    Letztes Wochenende hat sich eine Partei verdreifacht... aber es ist schwer die Menschen davon überzeugen nicht Blau zu wählen, wenn regelmäßig gezeigt wird, dass sie mit ihren Behauptungen "Richtig" liegen, die sie immer wieder aufstellen.

    Gab es eine Folge, YT Video was die Behauptungen von KLAR zerlegt hatten?

  • Ist nicht Meinungsfreiheit die Freiheit auch eine andere Meinung zu haben ?



    Ich habe von Klar nur den Beitrag über die Landwirtschaft gesehen und es war ein gut gemachter Beitrag der sich erfreulich von den üblichen Landwirte-Bashing unterschieden hat. Nur ist das anscheinend nicht gewollt !



    Gilt jetzt ein Böhmermann schon als Instanz was gesendet werden darf und was nicht ? Dann gute Nacht Deutschland ...

  • Jetzt kann Nius wieder Drecksalven abfeuern.

    • @drusus:

      Vielleicht in diesem Fall sogar einmal zu Recht.

  • Kulturkämpfer, das sind immer die anderen. Vielleicht sollten wir wieder lernen verschiedenen Meinungen auszuhalten? Böhmermann oder die NDM haben doch selbst eine klaren Standpunkt. Sei ihnen auch zugestanden, aber man darf doch verlangen auch andere Standpunkte auszuhalten. Man kann auch mit besten Absichten schlechtes bewirken; zum Beispiel eine weitere Spaltung der Gesellschaft.

  • Hm, ich habe nie ein Folge von KLAR gesehen aber wenn Frau Ruhs da lediglich konservative Themen anspricht, finde ich ein Absetzung problematisch und die gibt nur weiter Nahrung für die rechte Seite, den ÖRR als zwangsfinanzierte, linksgrün-versiffte Lügenpresse zu diffamieren. Wer teilweise sehr provokante Formate das ZDF-Magazine Royale zeigt, sollte einem konservativem Format nicht den Stecker ziehen.

  • Wenn jemand den Finger in die Wunde legt, dann darf das wohl nicht sein und man cancelt die Person dann. Das Probleme nicht angesprochen werden und man verschiedene Probleme nicht wahrhaben möchte, beseitigt die Probleme nicht, sondern bringt Menschen nur gegen sich auf, da man merkt, man wird mit seinen Problemen nicht wahrgenommen und alleine gelassen. Das viele Menschen den öffentlichen Rundfunk kritisch sehen hat auch damit zu tun.

  • "In einem offenen Brief haben sich laut Welt fast 250 Mit­ar­bei­te­r*in­nen des Senders von „Klar“ distanziert. "

    Naja, die sind alle ganz sicher "linksgrünversifft"., vermute ich mal. Nur Ruhs ist - wie sie auf ihrem X-Account ständig betont, auf jeden Fall Mitte, oder - vielleicht - ein klitzekleines bisschen konservativ.

    Achja, und dann war da noch ihr Buch, wo sie kritisiert, dass andere sie kritisieren (sie nennt das - sehr niedlich - "maßregeln und zurechtweisen"). Womit wir dann bei äußerst interessanten inhaltlichen Parallelen zu Sarrazins "mundtot machen" oder dem Term "Cancel-Culture", den gewisse Kreise seit Jahren propagieren.



    Denn all diese Dinge beinhalten letztlich nichts andere als die Unfähigkeit dieser Leute, mit Kritik umzugehen. Die vielleicht manchmal nicht berechtigt, oder manchmal im Ton unangemessen ist. Gleichzeitig aber - angeblich - Meinungsfreiheit propagieren.

  • Migration ist kein "Thema" und kein "Problem" sondern eine Propagandawaffe. Gebaut und gezündet von antidemokratischen, antiliberalen Trollarmeen, Fünften Kolonnen und politischen Marionetten.



    Frau Ruhs stellt sich willig in eine Reihe mit den Tichys, Reichelts, Johnsons, Farages, Fuentes, Bannons dieser Welt... um wie sie Kasse zu machen, egal wieviel Schaden sie damit anrichtet. Ein 1A Produkt der Konrad-Adenauer-Stiftung.

    • @B. Iotox:

      "Migration ist kein "Thema" und kein "Problem" sondern eine Propagandawaffe."

      Alles was im Land passiert, ist ein Thema. Und da Migration nun mal passiert, ist sie auch ein Thema. Und natürlich gibt es auch (lösbare) Probleme, die mit Migration zusammenhängen. Darüber einfach schweigen, ist keine Option. Sonst überlässt man das Feld den von Ihnen genannten Personen.

    • @B. Iotox:

      Sie scheinen ja ein festes Weltbild zu haben. ;-)

      Migration ist natürlich ein Thema, wie es auch vielen andere Themen gibt. Und natürlich gibt es gute und schlechte Seiten der Migration. Das über die Migration in allen Facetten berichtet wird, halte ich für absolut notwendig. Das sage nicht nur ich, sondern bspw. auch meine ganze Familie, die zum großen Teil eine Migrationsgeschichte haben.

    • @B. Iotox:

      Das sieht eine überwältige Mehrheit in diesem Land aber anders.

      Offenbar ist Ihnen das Ei des Columbus zugefallen, daher bitte ich um Aufklärung. Wenn das Thema Migration kein Problem darstellt, mit welchem Taschenspielertricks werden wir denn dann alle zum Narren gehalten und warum?

  • Mit dem "Gruendonnerstagstribunal" hat der oeffentliche Rundfunk anschaulich bewiesen, dass eine ausgeglichene Berichterstattung, so wie es das Rundfunkrecht fordert, nur optional ist. Die Mehrheit der Zuschauer hat die Sendungen positiv beurteilt, selbst Zuschauer aus dem linken Spektrum. Der Vorwurf der fehlenden journalistischen Standards ist in Zeiten von Boehmermann an Laecherlichkeit nicht zu ueberbieten.



    Eine ausgeglichene Berichterstattung ist die Bedingung der steueraehnlichen Zwangsfinanzierung. Fehlt diese Bedingung, steht die Finanzierung zu Recht in Frage, dem wird sich auch das Bundesverfassungsgericht auf Dauer nicht entziehen koennen.

    • @elektrozwerg:

      Danke für Ihren Kommentar. Auf den Punkt gebracht.

  • Der Tagesspiegel schrieb heute, dass es ein Zuschauerbefragung zu den drei Folgen von „Klar“ gab. „Demnach bewerteten 63 Prozent der Befragten die drei Pilotfolgen mit der Schulnote 1 oder 2.“

    Das sollte doch eigentlich reichen, oder macht der NDR das Programm für die Mitarbeiter/innen? Julia Ruhs ist eine politisch konservative Journalistin im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk. Wo ist das Problem?







    Das sie wie im Kommentar angesprochen, in ihrem Buch „Links-grüne Meinungsmacht“ auch zugespitzt schreibt, kann es nicht sein. Derartiges findet sich auch im linken politischen Spektrum beispielsweise bei Böhmermann. Das müssen beide Seiten aushalten.

    • @MR1000:

      Muss man auch "aushalten" dass eine Zuschauerbefragung sehr einseitig ist? Der Tagesspiegel ist mir nicht als seriöse Informationsquelle bekannt geworden. Hat er wenigstens darauf hingewiesen, dass diejenigen, die schlechtere Noten geben würden, ja die Möglichkeit hatten (die ich sehr oft in Anspruch nehme) einfach abzuschalten? Hier liest es sich so, als dass die Sendung komplett in Ordnung war. Ein Urteil von mir gibt es nicht, weil ich nichts gesehen habe, wahrscheinlich aber abgeschaltet hätte.

  • Unabhängig davon, ob man die Sendung jetzt gut oder schlecht findet. Oder ob die jetzt eine Journalistisch herausragend ist oder eher mittelmässig.



    Wenn die Meinungsvielfalt im ÖRR noch nicht einmal das aushält ist das schon ein bitteres Zeichen.

  • Dass Frau Ruhs über die Kritik an ihrer Sendung enttäuscht, gar fassungslos ist, anstatt sie ernst zu nehmen und zu reflektieren, ist das eigentliche Armutszeugnis. Insbesondere für eine Journalistin, die andere Menschen kritisiert

    • @Fckafd Somuch:

      Was hat Frau Ruhs denn genau falsch gemacht? Warum darf eine eher konservative Meinung im ÖRR keine Stimme haben, Reschke oder Böhmermann aber wohl? Eine ausgewogene Mischung in der Berichterstattung schaut sehr wohl anders aus.

      • @Die_Mitte_machts:

        Ausgewogen gerne.



        Aber was Fr. Ruhe macht ist auch nicht sehr ausgewogen.



        Tlw. geht es ins Populistische, auch mit unterschwellig beleidigender Wortwahl.



        Brauch ich persönlich genauso wenig wie einen Böhmermann.

  • Irgendwie war das früher einfacher mit dem ÖR . Da gab es das linkssehende Politprogramm aus dem Norden bzw. Westen, das rechte Pendant aus dem Süden und Osten. Kein Wunder, dass die Mitarbeiter*innen da jetzt verwirrt sind.

  • Ich schaue schon sehr lange kein Fernsehen mehr und ein Grund der Abkehr war die inhaltlich-redaktionelle Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Sender beim Beginn der Flüchtlingskrise. Ja, mein Eindruck war insoweit, dass bestimmte Themen ausgeblendet worden sind und die Berichterstattung einseitig war.

    Auch heute noch wird Abgeordneten der AFD weniger Redezeit gegeben, Grünen/Linken dafür mehr Zeit, als es der jeweiligen Vertretung im Bundestag entspricht. Das sollte so nicht sein.

    Wenn das Format Klar nun wegen der Ausrichtung gecancelt werden sollte, dann wäre das ungut.

  • So sieht gelebte Demokratie aus.Was mir nicht passt,wird verhindert und das in den von allen finanzierten öffentlichen Medien 🤔