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Erneute Debatte zum DeutschlandticketSchrecklich ideenlos

Nanja Boenisch
Kommentar von Nanja Boenisch

Attraktiver öffentlicher Verkehr könnte nicht nur für die Umwelt gewinnbringend sein. Stattdessen soll das Deutschlandticket nochmal teurer werden.

Und jährlich grüßt die Deutschlandticket-Debatte Foto: Julian Stratenschulte/dpa

D a ist sie wieder, die Debatte über das Deutschlandticket und seinen Preis. Die letzte Verteuerung auf 58 Euro im Monat ist noch kein Jahr her. Und eigentlich verspricht der Koalitionsvertrag Ruhe bis 2029. Bis dahin sollte der Preis stabil bleiben. Dass die Länder jetzt mit neuen Preissteigerungen um die Ecke kommen, widerspricht aber nicht nur dem Vertrag der schwarz-roten Koalition. Es ist auch schrecklich ideenlos. Und es zeugt davon, wie wenig sie sich um eine soziale und klimagerechte Verkehrswende scheren.

Am Donnerstag treffen sich die Lan­des­ver­kehrs­mi­nis­te­r:in­nen in München. Sie erwägen, das Deutschlandticket schon ab 2026 auf 62 oder 64 Euro zu verteuern. Mit 62 Euro würden die erwarteten Kosten der Verkehrsbetriebe gedeckt, heißt es. 64 Euro wären den unionsregierten Ländern lieber. Jedes Mal, wenn die Mi­nis­te­r:in­nen schon vor ihren Treffen die große Preisfrage stellen, untergraben sie wichtigere Diskussionen über das Deutschlandticket. Darüber zum Beispiel, wie sich mehr Kun­d:in­nen ins Abo locken lassen.

Oder darüber, wie endlich ein Sozialticket für weniger Geld angeboten werden kann. Oder aber darüber, wie Bund und Länder den ÖPNV langfristig finanzieren können, ohne die Kosten auf die Kun­d:in­nen abzuwälzen. Wie gewinnbringend ein gut ausgebauter und bezahlbarer Nahverkehr wäre, zeigt eine neue Studie der Beratungsfirma KCW im Auftrag des Umweltbundesamtes: Ein gezielter ÖPNV-Ausbau bis 2045 könnte 10 Prozent des Autoverkehrs auf Bus und Bahn verlagern – und so den Klimaschutz ankurbeln.

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Aus der Studie wird auch klar: Der Bus- und Bahnbetrieb wird inflationsbedingt immer teurer. Dafür aber sollten nicht allein Kund:innen, sondern vor allem Bund und Länder mehr zahlen. In der Studie steht zudem, wie das klappen kann. Die Länder und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder müssen also nicht mal mehr selbst auf gute Ideen kommen. Sie müssen bloß endlich beweisen, dass sie bereit sind, die Ideen für einen attraktiven Nahverkehr auch umzusetzen.

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Nanja Boenisch
Redakteurin
Schreibt im Ressort Wirtschaft + Umwelt über Mobilität und Verkehrswende.
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32 Kommentare

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  • Aber daran sind doch die meisten gar nicht interessiert, statt dessen fordern grüne, Sozialdemokraten und christdemokraten 15 Milliarden für Autobahnen die nach einer Studie des Umweltbundesamtes nicht wirtschaftlich sind.

  • Der Bund könnte sogar einen kostenlosen ÖPNV dauerhaft ermöglichen, denn er tätigt seine Zahlungen von seinem Konto bei der eigenen Zentralbank. Rein technisch sind diese Zahlungen eine Geldschöpfung und die Steuereinnahmen eine Geldvernichtung. www.pufendorf-gese...d-mit-der-tastatur



    Ob sich dabei die Geldmenge erhöht, ist ziemlich irrelevant. Die Preise würden erst langsam anziehen, wenn die Wirtschaft ausgelastet wäre, also bei Vollbeschäftigung. Davon sind wir aber leider sehr weit entfernt. Auch Hyperinflationen wurden nie etwa durch mehr Geld sondern durch einen Einbruch des Angebots verursacht, das Gelddrucken kam immer erst hinterher.



    www.geldfuerdiewel...gen-buch-inflation

  • Aus dem 9 Euro Ticket wurde das 49 Euro Deutschlandticket, wurde das 58 Euro Ticket, wird das 64 Euro Ticket...und dann 2027 wahrscheinlich das 72 Euro Ticket...

    ....und dann werden ganz viele Abonnenten abspringen und der Merz und seine Freunde werden sagen" seht ihr, das Ticket wird nicht genutzt und bringt nichts "



    ....und dann wird es abgeschafft werden.

    Das ist der Plan der CDU

  • Durch das D-Ticket nutze ich Arbeits- oder Ärzteangebote in anliegenden anderen Städten. Das sollte dem Staat doch bitte schön etwas wert sein?!

  • taz: *Attraktiver öffentlicher Verkehr könnte nicht nur für die Umwelt gewinnbringend sein. Stattdessen soll das Deutschlandticket nochmal teurer werden.*

    So "lenkt" man die Verkehrswende natürlich in eine Sackgasse. Und am Ende der Sackgasse wartet dann grinsend die Autoindustrie. So wird es nie etwas mit der dringenden Mobilitätswende, aber das ist vielleicht auch so beabsichtigt. Man möchte wohl lieber die Autoindustrie am Leben erhalten, damit die mit ihren CO2-Karren ('auch E-Autos sind nicht klimaneutral, auch wenn die Werbung uns das immer weismachen möchte') weiterhin das Klima zerstören können. Das scheint auch der Hauptgrund zu sein, weshalb man kein Geld in die öffentlichen Verkehrsmittel steckt. Die Bahnhöfe und Züge der Deutschen Bahn ähneln immer mehr einer Geisterbahn.

    Viele Politiker sind dann auch noch strickt gegen saubere Straßenbahnen in der Stadt (wie z.B. in Hamburg). Genügend Straßen für Straßenbahnen (und E-Busse) haben wir ja in den Städten, aber die werden ja nur mit Autos zugestopft, in denen oftmals sogar nur 'eine einzige Person' sitzt (50 Kg bis 100 Kg Mensch plus ein tonnenschweres Auto; und das wird sich mit den E-Autos auch nicht ändern).

  • Wenn man bei der Preisfindung die gebotene (mangelhafte) Leistung berücksichtigen würde, gäbe es kaum eine Debatte und schon gar keine Preiserhöhung.

    Der Bürger würde auch 100 € im Monat bezahlen, wenn es eine hervorragenden ÖPNV gäbe - bis in ländliche Regionen. Der ÖPNV kann eine Alternative zum Individualverkehr sein, ist er aber aktuell nicht. Die Politik sollte froh sein, wenn sie bei 50€ im Monat überhaupt mehr Leute in Busse oder Bahnen bekommt.

    Letztlich aber liegt nicht der ÖPNV im Interesse der Regierung, sondern das Auto - wie eh und jeh.

  • Das Deutschlandticket war ursprünglich das 9 EUR-Ticket, das zur Entlastung von hohen Spritpreisen (Super 2,20 zum Zeitpunkt der Einführung) als auch "Wählergeschenk" eingeführt wurde. Ich sehe ein großes Problem darin, dass der eh schon (teilweise) in Renovierungsstau stehende öffentliche Nahverkehr nun auch zu fragwürdigen Zusatzfahrten genutzt wird. Ergo: der Verschleiss der Züge ist noch größer, durch den Preis eine Renovierung noch weniger bezahlbar. Die, die es sich leisten können werden dann wieder auf das Auto umsteigen - siehe bereits, dass die Kfz-Zulassungen in 2024 erstmals wieder angestiegen sind. Und: der öffentliche Nahverkehr verbleibt denen, die sich eben ein Auto nicht leisten können. Meiner Meinung nach müsste die alte Ticketstruktur wieder hergestellt werden und die, die es sich leisten können, auch mehr bezahlen und dafür ggf. sogar ein mehr an Komfort und Service angeboten werden. Bürgergeldempfänger haben aktuell schon Preisvorteile bei der Nutzung. Eine Rückkehr zum früheren Preissystem mit neuem Umdenken halte ich für notwendig.

    • @EuerPraesident:

      Wo haben Bürgergeldempfänger Preisvorteile? Im Gegenteil. Ein Deutschlandticket als Jobticket gibt es subventioniert vergünstigt. Ein Bürgergeldempfänger zahlt den vollen regulären Preis. Wenn es Sozialtickets gibt, gelten die meist nur für die jeweilige Stadt bzw den Verkehrsverbund. Und das gilt ebenso für Empfänger von Grundsicherung bei Rente im Alter oder Erwerbsminderung. Jemand, der aufgrund von Krankheit nicht mehr arbeitsfähig ist und von Grundsicherung lebt, muss also mehr für ein Deutschlandticket bezahlen als die meisten Erwerbstätigen (für die es überwiegend Angebote für ein Jobticket gibt). Das ist ungerecht. Und es verhindert Mobilität und soziale Teilhabe, denn wer sich schon kein Auto leisten kann und das Deutschlandticket auch nicht mehr und aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen auch nicht jeden Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad schafft, ist praktisch auf seinen nächsten Umkreis beschränkt. Freunde besuchen geht nicht oder nur schwer (je nach ÖPNV oder wenn sie einen abholen), Ärzte zu erreichen wird über die direkte Umgebung hinaus schwierig, einkaufen nur in direkter Nähe (teurer, da keine Konkurrenz und Auswahl).... Das ist Realität.

    • @EuerPraesident:

      Sämtliche Aussagen sind falsch, viel Meinung, kein Wissen.

      Die Kosten für Infrastruktur wie Züge, Busse und Streckenausbau werden nicht aus den Ticketpreisen bezahlt, dafür gibt es andere Töpfe.

      90% der D-Ticketkäufer sind Berufspendler

      Für Gelegenheitsfahrer und Menschen mit wenig Geld ist das Ticket schlicht zu teuer.

      Bürgergeldbezieher haben KEINE Preisvorteil, denn Ermäßigungen werden nur von wenigen Bundesländern oder Kommunen angeboten, aber nicht flächendeckend in Deutschland.

      Der Bürgergeldbezieher zahlt also auch 63 € ab Januar 2026, trotz Nullrunden im Jahr 2025 und 2026.

    • @EuerPraesident:

      Wir würden mit Freude auch den doppelten oder dreifachen Preis bezahlen wenn ich einen Sitzplatz mit Tisch + Internetgarantie von der Bahn bekäme. Da mein Ticket sowieso die Firma zahlt ist mir der Preis herzlich egal. Vorher hatte ich ein 300€ Monatsticket mit einer festen Sitzplatzreservierung für meinen Arbeitsweg. Für mich ist durch das Deutschlandticket nur alles schlechter geworden, weil mein Arbeitgeber natürlich sofort die Abos der Monatskarten auf das Ticket umgestellt hat. Dafür stehe ich jetzt oft 1 Stunde weil der früher halbleere Zug jetzt voll mit Rentnern auf Kaffeefahrt ist.

      • @Šarru-kīnu:

        Das meinte ich ja genauso: mehr Komfort, höherer Preis. Es steht Ihnen frei, selbst ein "reguläres" Monatsticket zu kaufen und auf dieses Firmenpräsent zu verzichten... aber nachdem auch das Geld für diesen Komfort durch die D-Ticket-Preisgestaltung fehlt, werden Sie vermutlich, um länger schlafen zu können oder auf "Rentner auf Kaffeefahrt" zu verzichten irgendwann Alternativen suchen...

  • Ich mach mal ne Vorhersage:



    Wenn die selbstfahrenden Autos sich durchsetzen...und das werden sie...wird es Sammeltaxis geben, in denen statt wie jetzt einskomma Personen eher 4 Personen sitzen, was zu einer Reduzierung von 50% des Individualverkehrs führen wird....und dann wird uns jeder EUR, den wir in den Schienen-ÖPNV investiert haben leid tun.

    • @Altunddesillusioniert:

      Automatisierte Züge sind deutlich realistischer.

      Ob sich die autonomen Taxis jemals in freier Wildbahn durchsetzen, steht noch in den Sternen. Die Hürden sind verdammt groß. Autonome Kleinbusse mit festen Strecken wären einfacher. 🚆 und 🚊 haben den Vorteil keinen Akku zu benötigen und verursachen weniger Flächenversiegelung. Eine Fehlinvestition zu prognostizieren halte ich für sehr gewagt.

    • @Altunddesillusioniert:

      Sammeltaxis werden wohl kaum längere Strecken bedienen und werden auch in den Städten nicht die Öffis ersetzen. Auf dem Land machen sie Sinn.

    • @Altunddesillusioniert:

      Kommt darauf an, welche Schienen..

      Durch die Tunnel von U-Bahnen können Sie auch die selbstfahrenden Sammeltaxis schicken, um die Stadt zu durchqueren.

      Den selbstfahrenden Lieferverkehr müssen Sie kaum noch hochkommen lassen.

      Straßenbahnen sind hingegen überflüssig.

      Bahnstrecken wohl je nach Lage.

  • Die Studie fand heraus, dass im Jahre 2045 (20 Jahre von jetzt, um das nochmal zu betonen), 10% Autofahrten im ÖPNV verlagert werden könnten... Wahnsinnsertrag, wenn das die Wichtigste Aussage der Studie war. Bis dahin gibt es keine neuen Verbrenner mehr, CO2 Emissionhandel wird Benzin stark verteuern: auch ohne Ausbau des ÖPNVs wird es 10% weniger geben. Aber 20 Jahre sind eh eine unrealistische Vorhersagezeit.

    Im Artikel wird gefordert, dass nicht nur NutzerInnen zahlen sollen. Was für Autofahrer hier sicher auf Zustimmung stößt, aber soll auch die Seniorin Pflegeheim zahlen (Rente wird besteuert)? Die NutzerInnen würden dann die Nicht-Erhöhung doch mittragen....

    Und ja, die Länder fordern die Erhöhung, die sind nicht an den Koalititionsvertrag im Bund gebunden.

    • @fly:

      Ich bezahle über Steuern ja auch Infrastruktur für PKWs obwohl ich seit über 30 Jahren keinen eigenen PKW mehr besitze. Es geht um die Allgemeinheit und nicht um Einzelinteressen.

    • @fly:

      2045 sind wir Klimaneutral....laut Plan

    • @fly:

      Ein ordentlicher ÖPNV ist mindestens so wichtig wie öffentlicher Rundfunk oder Kulturförderung. Es profitieren alle davon, ob sie es nutzen oder nicht. Entweder direkt oder indirekt.

    • @fly:

      Die Seniorin im Pflegeheim zahlt auch für Schulen, Straßenbau etc. Wie alle anderen Steuerzahlenden auch. Auch wenn sie selbst nicht mehr zur Schule geht oder mit dem ÖPNV unterwegs ist. Weil sie nämlich von einem funktionierenden Allgemeinwesen profitiert. Durch gut ausgebildetes Pflegepersonal, welches den Arbeitsplatz gut und preiswert mit Öffis erreichen kann z.B.

  • Danke. Volle Zustimmung.

    Das D-Ticket ist eine tolle Sache. In vielerlei Hinsicht.

    Und natürlich enorm ausbaufähig.



    Stichworte:

    IC-D-Ticket (gültig auch im Intercity, zur besseren Passagier-Verteilung/Zugauslastung auf stark frequentierten Strecken)

    Sozialticket (für 29 Euro deutschlandweit)







    1 Monat Papier-D-Ticket (barrierefrei, für Menschen, die nicht digital leben (können)).

    Müssen nur wollen... . ;-)

  • Wer es noch nicht gemerkt hat:



    Man will keinen funktionierenden ÖPNV.

    Der ÖPNV ist so teuer dass mit einer Person das Auto nur minimal teurer ist. Bei mehreren Personen oder mit Hund oder Fahrrad ist das Auto dramatisch billiger.

    Die Taktzeiten sind nur zu den Schulzeiten ausreichend. Und das auch nur im innerstädtischen Bereich.

    Die Verbingungen der Stadteile untereinander als "Sternverbindung" über HBf oder ZOB sind so langsam dass ein Rollator schneller wäre.

    Ach ja Rollator: Gerade in Stoßzeiten muss man Glück habne wenn man noch einen Platz "ergattert". Bei Rolli und Rad'l sieht es ähnlich aus.

    Das Alles sind Punkte die seit Jahrzehnten bekannt sind und an denen natürlich "mit Hochdruck gearbeitet" wird.



    Aber leider ohne merklichen Fortschritt.

    Städte mit einem guten U- oder Straßenbahnsystem sind da sicher besser aufgestellt aber selbst dort läuft es vielerorts nur sehr mäßig.

    Und: Über die Gemeindegrenzen hinweg expoldieren gerade auf dem Land oftmals die Ticketpreise. Offenbar politisch gewollt damit die Leute in der eignen Stadt bleiben und dort das Geld ausgeben.

    • @Bolzkopf:

      Wo und wofür soll man den als Stadtbewohner sein Geld auf dem Land ausgeben? Kilometerweit fahren um irgendwo einen Kaffee zu trinken? Ziel ist ja wohl das generell weniger gefahren wird.

  • Das Deutschlandticket ist auch von der Union nicht wirklich gewollt.



    Ich weiß zwar nicht wie es woanders aussieht, bei uns kann man alle normalen Monatstickets beim Busfahrer kaufen nur für das DT wird ein Abo benötigt und muss vorbestellt werden. Ein Aufwand der gar nicht nötig wäre.



    Man will dem Auto nicht wirklich Konkurrenz machen.

    • @Captain Hornblower:

      Das Deutschlandticket kann online gekauft werden, Zeitaufwand 10-15 Minuten und ist direkt verfügbar.

      Der Zwang zum Abbo ist natürlich Blödsinn und auch die Tatsache, dass es immer noch Einzeltickets für den Nahverkehr gibt, die teurer sind als das Deutschlandticket. Eigentlich hätte es ein Quer durchs Land Ticket gebraucht mit 50% Dt Ticket Preis.

    • @Captain Hornblower:

      Ob man es beim Busfahrer bekommt weiß ich nicht, Abo braucht man allerdings keines. Wobei man ja normalerweise das Ticket auch länger als nur einen Monat braucht und man das Deutschlandticket monatlich kündigen kann. Weshalb ein Standardmonatsticket aber nicht infrage kommt ist der Preis. Das würde mich 170€ kosten.

      • @Markus Schäfer:

        Trotzdem wäre der Aufwand nicht nötig. Gerade ältere auf dem Lande haben damit so ihre Probleme.



        Einfach jeden Monatsanfang beim Busfahrer kaufen können, fertig.

        • @Captain Hornblower:

          Günstige Angebote sind oft nur deswegen möglich, weil Unternehmen im Gegenzug mit festen regelmäßigen Einnahmen besser planen und wirtschaften können. Es ist ziemlich unsolidarisch, das Ticket nur dann zu kaufen zu wollen wenn es gebraucht wird. Dann haben viele so ein Ticket eben nur 5-6 Monate im Jahr. Dann geht aber die Preiskalkulation nicht mehr auf und alle müssen mehr bezahlen. Gelegenheitskäufer sollten sowieso ausgeschlossen werden. Das war von Anfang an eigentlich nur als Entlastung für Pendler gedacht.

    • @Captain Hornblower:

      Beim DT müssen wohl die Daten gespeichert werden, damit sie später bei Kontrollen elektronisch abgerufen werden können. Bei einem Monatsticket ist das wohl nicht der Fall - vermute ich mal.

  • Ist eigentlich auch schon egal. Auch 58€ sind weit jeenseits dessen, was ein Bürgergeldempfänger sich leisten kann.



    Spannend finde ich die Frage, inwieweit das D-Ticket auch in die Inflationsrate eingerechnet wird. Denn da haben wir mit 58 -> 62 ja schon fast eine Teuerungsrate von 10%.



    Und viele brauchen es, wenn sie zur Arbeit pendeln.



    Einen Impuls hin zum Klimaschutz hat ja hoffentlich niemand von der cdsU erwartet?!

    • @Jalella:

      Danke, so ist es. Und es sind nicht nur Bürgergeldempfänger, sondern auch Alters- und Erwerbsunfähigkeitsrentner, die Grundsicherung aufstockend brauchen. Ich bin 40, Ex-Wissenschaftler, seit einigen Jahren Erwerbsunfähigkeitsrentner mit Grundsicherung. Ich habe nur deswegen ein Deutschlandticket, weil meine Schwester über ihren Arbeitgeber ihr Jobticket auch für Familienangehörige bekommt, zum reduzierten Preis wie ein Jobticket. Sonst könnte ich mir das nicht leisten. Ich wohne in einem Vorort einer Landeshauptstadt, meine Mobilität für Ärzte, Einkauf oder Sozialleben hinge dann davon ab, ob es mir gerade gut genug geht um mit dem Rad zu fahren oder ob ich mir gerade ein Busticket leisten kann. Das ist eben auch die Realität und ein Teil des täglichen Überlebenskampfs.

  • Die richtig beschriebene Ideenlosigkeit gilt leider für viele Bereiche: Pflege- und Gesundheitskosten steigen? Beiträge anheben! Löcher im Haushalt? Steuern rauf! Vorschlag: Sämtliche Beiträge auf dem jetzigen Niveau einfrieren und so die zuständigen Ministerien zum Ausarbeiten neuer Ansätze zwingen (oder zum Lesen bereits existierender Konzepte).