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Anton Hofreiter zum Ukraine-Krieg„Die Ukraine kann den Deal nicht annehmen“

Der 28-Punkte-Plan von Trump und Putin werde nicht zum Frieden führen, sagt der Grüne Anton Hofreiter. Die Alternative: mehr Ukraine-Hilfen aus der EU.

Die EU kann nicht immer nur der Good Cop sein: Anton Hofreiter zum Krieg gegen die Ukraine Foto: Oleksii Chumachenko/picture alliance

taz: Herr Hofreiter, gibt es noch Hoffnung für die Ukraine?

Anton Hofreiter: Ja, weil die ukrainischen Soldaten sehr entschlossen sind. Einer von ihnen hat mir jüngst gesagt, dass er natürlich nicht zurück an die Front will. Man könne sich gar nicht vorstellen, wie schrecklich es dort ist. Aber die Alternative sei, dass die russische Armee komme, massenhaft foltert, vergewaltigt und mordet. Also kämpft er weiter.

Bild: dpa
Im Interview: Anton Hofreiter

Der 55-Jährige ist Vorsitzender des Europa-Ausschuss im Bundestag. Zuvor war er bis 2021 Fraktionsvorsitzender der Grünen.

taz: Die Anzahl der Deserteure steigt, allein im Oktober sollen 20.000 Soldaten desertiert sein.

Hofreiter: Wir können uns die Lage an der Front nur schwer vorstellen. Durch die Drohnen gibt es nicht mal mehr eine klare Frontlinie, sondern einen 50 Kilometer breiten Frontbereich, in dem du als Soldat keine Minute sicher bist. Das ist im Grunde für einen Menschen nicht ertragbar.

taz: Die militärische Lage ist schlecht, die USA sind als Unterstützer weggebrochen, die Korruptionsvorwürfe sind massiv: Was ist aus Ihrer Sicht aktuell das größte Problem?

Hofreiter: Dass die Europäer immer noch nicht ausreichend verstanden haben, dass die USA kein Verbündeter mehr sind und wir für unsere Sicherheit selber sorgen müssen. Es muss endgültig Schluss sein mit der Naivität, die man sich zum Teil jahrelang gegenüber Russland geleistet hat, sich teilweise immer noch gegenüber China leistet und jetzt auch noch gegenüber den USA.

taz: Was folgt daraus konkret?

Hofreiter: Erstens müssten wir uns in vielen Bereichen unabhängiger machen von den USA, aber auch von China. Zweitens müsste man der Ukraine alles geben, was sie braucht. Seit Herr Merz Kanzler ist, hört man vom Taurus leider nichts mehr. Taurus und andere Waffen würden aber einen Unterschied machen. Drittens müsste man die Ukraine auch finanziell anders unterstützen. Deren Rüstungsindustrie läuft wegen Geldmangel immer noch nicht mit voller Auslastung.

taz: Laut einer Prognose des IWF braucht die Ukraine für die nächsten beiden Jahre 135,7 Milliarden Euro. Die EU-Kommission möchte ihr Gelder aus dem russischen Staatsvermögen zur Verfügung stellen, die in Europa angelegt waren und nach Kriegsbeginn eingefroren wurden. Aber das ist umstritten, weil Russland rechtlich dagegen vorgehen könnte.

Hofreiter: Das rechtliche Risiko beim Plan der Kommission halte ich für gering. Die Ukraine könnte einen Teil ihrer Reparationsforderungen an ihre Darlehensgeber abtreten und dann verrechnet man die Schäden, die Russland angerichtet hat, mit den eingefrorenen Vermögen.

taz: Ein Großteil dieser Vermögen liegt in Belgien und die dortige Regierung lässt sich bislang nicht überzeugen. Beim nächsten Europäischen Rat am 18. Dezember steht das Thema wieder auf der Tagesordnung. Wie könnte es noch gelingen?

Hofreiter: Deutschland, Frankreich und andere Länder müssten noch mehr Druck ausüben und gleichzeitig die belgische Regierung gegen Drohungen der USA finanziell absichern. Trump möchte die eingefrorenen Vermögen selbst nutzen und könnte Belgien mit Strafzöllen belegen. Die Drohungen wirken, weil Belgien sowieso mit dem Rücken zur Wand steht. Da müsste die Bundesregierung sagen: Wir helfen euch und halten dagegen.

taz: Friedrich Merz engagiert sich doch in der Sache, ist am Freitag sogar spontan zu einem Gespräch mit dem belgischen Premierminister nach Brüssel gereist. Was genau soll er noch machen?

Hofreiter: So wie Merz die Schuldenbremse in Deutschland geöffnet hat, müsste er es auch auf europäischer Ebene machen. Ähnlich wie Angela Merkel übergangsweise bei den europäischen Aufbauhilfen nach Corona deutlich flexibler war.

taz: Finanzgarantien in Form von gemeinsamen europäischen Schulden also? Das ist doch eine Illusion – und dürfte der deutschen Öffentlichkeit und auch der CDU schwer zu vermitteln sein.

Hofreiter: Das ist halt das Problem, wenn du einen Wahlkampf gegen die Wirklichkeit führst. Merz jagt seine Partei immer wieder auf den Baum und hat dann ein Problem, weil er sie brutal wieder runterholen muss.

taz: So wie Sie jetzt über Merz reden: Vermissen Sie eigentlich Olaf Scholz?

Hofreiter: Ich finde es interessant, wie ganz unterschiedliche Rhetoriken zu verblüffend ähnlicher Politik führen können.

taz: Was wären die Alternativen zur Finanzierung der Ukraine, wenn der Weg über die eingefrorenen Vermögen nicht klappt?

Hofreiter: Die Alternativen sind keine guten. Entweder landet man wieder bei gemeinsamen Schulden in der EU. Oder es kommt aus den europäischen Staatshaushalten, wofür aber nur noch Deutschland, Norwegen und ein paar kleinere Länder die finanzielle Kraft hätten. Oder die Ukraine kollabiert. Das käme uns am teuersten zu stehen.

taz: Oder aber: Die Frage hat sich schon vorher erledigt, weil die aktuellen Verhandlungen zwischen Russland, den USA und der Ukraine den Krieg beenden.

Hofreiter: Die Ukraine kann den Deal, den die USA vorschlagen, nicht annehmen. Er sieht vor, dass sie ihre stärksten Verteidigungsstellungen räumt. Ich glaube auch nicht, dass der 28-Punkte-Plan so modifiziert werden kann, dass er zu Frieden führt. Würde die Ukraine Gebietsabtretungen im Gegenzug für harte Sicherheitsgarantien zustimmen, würde Russland nicht einschlagen.

taz: So wie sich die Lage entwickelt, hat die Ukraine aber immer weniger Verhandlungsmacht. Wenn sie jetzt nicht zustimmt, könnte dann die Lage nicht noch schlimmer werden?

Hofreiter: Egal, wie schlecht die Verhandlungsposition der Ukraine ist: Die Menschen dort sind sich bewusst, dass dieser Plan nicht der Endpunkt des Krieges wäre, sondern nur eine Zwischenetappe. Ihnen stünde unter noch schlechteren Bedingungen der nächste Krieg bevor. Deswegen werden sie nicht zustimmen.

taz: Der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden ist aus Ihrer Sicht also ein militärischer Sieg der Ukraine?

Hofreiter: Kein Sieg. Aber die Lage muss so sein, dass Putin seine Kalkulation ändert. Putin sieht derzeit keinen Grund, den Krieg zu beenden, weil es läuft ja gar nicht so schlecht für ihn. Man kann einen Krieg dann beenden, wenn alle Konfliktparteien ein Interesse daran haben – also muss man dafür sorgen, dass auch Putin ein Interesse daran bekommt. Dieses Interesse gewinnt er erst dann, wenn seine Armee nicht mehr vorankommt.

Viele Leute haben doch das Gefühl, Putin agiert wie ein Schulhof-Bully. Wenn du dem mit Appeasement und Schwäche begegnest, werden die Angriffe nicht aufhören, sondern stärker werden.

Anton Hofreiter, Grüne

taz: Sie halten das trotz allem noch für machbar: Dass Europa die Ukraine so unterstützt, dass sie Russland wirklich stoppen kann – selbst wenn die USA dauerhaft als Partner ausfallen?

Hofreiter: Ja, ich halte es für machbar. Wir sind als Europäer eine der reichsten Regionen der Welt. Warum brauchen 500 Millionen Europäer 340 Millionen Amerikaner, um sie vor einem Land mit 140 Millionen Einwohnern zu schützen?

taz: Die Mehrheit in Deutschland glaubt nicht mehr daran, dass man Russland in der Ukraine entscheidend schwächen kann – oder nur mit großem Risiko, weil sich Russland dann wehrt. Dann sind wir bei der Gefahr der Eskalation.

Hofreiter: Ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht so sicher, ob das so ist. Viele Leute haben doch das Gefühl, Putin agiert wie ein Schulhof-Bully. Wenn du dem mit Appeasement und Schwäche begegnest, werden die Angriffe nicht aufhören, sondern stärker werden. Und dazu kommt schon ein gewisses geschichtliches Bewusstsein. Auf Veranstaltungen zur Ukraine werde ich oft auf die Appeasement-Politik von Chamberlain angesprochen. Ich habe das Gefühl, dass das Verständnis zumindest in einem Teil der Bevölkerung deutlich größer ist, als man das in Berlin wahrnimmt.

taz: Was bräuchte es neben mehr Waffen und mehr Geld für die Ukraine noch?

Hofreiter: Eine stärkere Durchsetzung der Sanktionen. Auch da wäre Deutschland gefordert. Man könnte zum Beispiel die Schattenflotte, mit der Russland weiter Öl verkauft, durch die Umweltgesetzgebung stoppen.

taz: Und wie?

Hofreiter: Mit Marpol etwa, das hat mir die Marine erklärt.

taz: Dem Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe?

Hofreiter: Ja, die Ostsee ist als vulnerables Gewässer klassifiziert und man könnte dort die gesamte Schattenflotte mit der Umweltgesetzgebung stoppen. Die russische Schattenflotte besteht aus älteren, schlecht gewarteten Tankern, die gezielt zur Umgehung internationaler Sanktionen eingesetzt werden. Sie fallen häufig durch Flaggenwechsel, gefälschte Versicherungsunterlagen oder die Verschleierung tatsächlicher Eigentümerstrukturen auf. Man müsste natürlich alle Tanker – also auch europäische, die nicht vernünftig versichert sind – stoppen und durchsuchen.

taz: Und wie soll das funktionieren? Sollen deutsche Sicherheitskräfte russische Tanker in der Ostsee stürmen?

Hofreiter: Es sind ja keine russischen Tanker, die fahren unter anderer Flagge. Aber ja, weil diese Schiffe eine Gefahr sind und Recht brechen. Eigentlich gibt es das Recht auf freie Passage, man hat auch das Recht, mit dem eigenen Auto durch eine Ortschaft zu fahren. Aber wenn man das mit 100 Stundenkilometern, betrunken und ohne TÜV tut, ist es eben nicht mehr erlaubt. Im übertragenen Sinn ist das genau das, was die russische Schattenflotte macht.

taz: Wer müsste da genau aktiv werden?

Hofreiter: Das ist spannend, weil dieses Umweltrecht noch nie so richtig durchgesetzt worden ist. Wahrscheinlich müssten sich für einen Teil der Ostsee Zollkriminalamt, Bundespolizei und Marine miteinander ins Benehmen setzen. In anderen Teilen wären Schweden und Dänemark zuständig.

taz: Reden wir zum Schluss noch über die aktuelle Korruptionsaffäre der ukrainischen Regierung: Wie sehr schwächt sie die Ukraine im Allgemeinen und Selenskyj im Speziellen?

Hofreiter: Sie schwächt Selenskyj im Speziellen. Ob sie die Ukraine allgemein schwächt, ist offen. Es könnte sie sogar stärker machen: Die Zivilgesellschaft und die Antikorruptionsbehörden haben einen Triumph errungen.

taz: Ab welchem Punkt wäre Selenskyj für den Westen kein legitimer Partner mehr?

Hofreiter: Er ist gewählt und hat die Ukraine zusammengehalten. Nur die Menschen in der Ukraine selber können entscheiden, ob sie Selenskyj als Präsidenten weiter haben wollen oder nicht.

taz: Muss Europa nicht einen kritischeren Blick drauf haben?

Hofreiter: Muss es. In der Ukraine selbst gibt es ja seit Jahren den Vorwurf, dass die Europäer zu nett waren und der ukrainischen Regierung zu wenig auf die Finger geklopft haben.

taz: Und wie müsste man wem mehr „auf die Finger klopfen“?

Hofreiter: Wenn man die eingefrorenen russischen Vermögen mobilisiert, muss Europa die Gelder hart konditionieren und einen genauen Blick darauf haben. Du kannst nicht immer nur der Good Cop sein. Die Europäer müssen sich auch trauen, der Bad Cop zu sein. Das haben sie diesen Sommer gut gemacht, als Selenskyj die Antikorruptionsbehörden entmachten wollte. Davor haben sie es viel zu lange schleifen lassen.

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28 Kommentare

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  • "Man kann einen Krieg dann beenden, wenn alle Konfliktparteien ein Interesse daran haben – also muss man dafür sorgen, dass auch Putin ein Interesse daran bekommt."







    So einfach, so klar, so richtig. Nur der Weg dorthin scheint für Hofreiter nur über noch mehr Krieg und Druck zu führen. Ein klassischer Law-and-Order-Politiker einer ehemaligen Friedenspartei. Ich bin überzeugt, das diese Politik bei einem starrsinnigen Gegner wie Putin eher zusätzliche Kräfte freimachen würde. Wie lange soll denn der Krieg noch dauern? 10 Jahre? Oder noch länger? Die Europäer sind nicht gerade bekannt für schnelle Aktionen. Und in dieser Zeit sterben die Ukrainer weiter. Und bei unbeholfenen Aktionen a la Hofreiter (Taurus etc. ) vielleicht auch EU-Europäer.







    Hofreiter einseitige Ausrichtung halte ich für sehr gefährlich. Ihm fehlt jegliche Fantasie für alternative Verhandlungsinhalte und -strategien.

    • @Black & White:

      Ihre Vorschläge für alternative Verhandlungsinhalte und -strategien? Irgendwelche Ideen?

  • Ich finde, die ganzen Friedensverhandlungen sind eine Zeitverschwendung. Putin scheint weniger an einem schnellen Friedensschluss interessiert zu sein als daran, die Verhandlungen in lange technische Gespräche zu verwandeln - in der Hoffnung, im Osten weiter voranzukommen.

  • Noch ein Kommentar zu dem russischen Vermögen bei EuroClear: Es würde das Völkerrecht verletzen, dieses anzutasten. Bisher hat nur die USA das dreimal versucht: Afghanistan, Libyen und Irak. Im ersten Fall haben die Gerichte gegen die USA geurteilt und die USA musste das Geld zurückzahlen, in den beiden letzten Fällen laufen die Verfahren noch - mit wenig Erfolgschancen für die USA!

  • Sehr klare und kluge Analyse. Hofreiter hätte damals unbedingt von den Grünen statt Ursula von der Leyen ins die EU-Kommission geschoben werden sollen. Zwei Fliegen mit einer Klappe.



    Noch ein Fehler der Sven-Lehmann-Dröge-Connection.

  • " taz: Ab welchem Punkt wäre Selenskyj für den Westen kein legitimer Partner mehr?



    Hofreiter: Er ist gewählt und hat die Ukraine zusammengehalten. Nur die Menschen in der Ukraine selber können entscheiden, ob sie Selenskyj als Präsidenten weiter haben wollen oder nicht."



    Das setzt aber Wahlen voraus, und diese sind in der Ukraine wegen des Krieges ausgesetzt. Daran hat wohl Herr Hofreiter nicht gedacht...

    • @Offebacher:

      Trotzdem ist er immer noch gewählt. Die Wahlen sind ganz richtig wegen des Krieges ausgesetzt, nicht weil Selenskyj das nicht wollen würde. Und wenn die Ukrainer wirklich unzufrieden wären mit ihrem Präsidenten, würde das sicherlich auch kund getan, genau wie gegen ein Gesetz oder aktuell einen Korruptionsfall demonstriert wurde.

    • @Offebacher:

      Im Gegensatz zu Ihnen, klatschklatsch.



      Steht so in der Verfassung. Dann sind wir also beide dafür, dass Putin mal zumindest einen längeren Waffenstillstand einhält, damit gewählt werden kann? Am besten gleich in der Autokratie Ost mit.

      Eine Binse: Wer Aggressoren belohnt und keine Zäune zieht, wacht am nächsten Morgen leider mit noch mehr Aggression auf.



      Wer da von außen Frieden will, muss entweder den ganz großen Knüppel haben; oder aber beide Seiten wollen nicht mehr kämpfen.



      Derzeit will Putin kämpfen - nur so bleibt er sicher noch an der Macht. Derzeit will die Ukraine kämpfen. Butscha mahnt.



      Wie verändert mensch das? Indem Putin Zäune gesetzt bekommt, Änderungen der Grenze höchstens ein Einfrieren wären und Putin auch kurzfristig keinen Gewinn aus Krieg wird ziehen können.

  • Am Ende stehen sich 3 autoritär geführte Blöcke gegenüber. Ozeanien, Eurasien und Ostasien könnten sie heißen. An ihren Pheripherien werden sie ständig gegeneinander Krieg führen um ihren totalitären Machtanspruch zu rechtfertigen. Dass es einmal zumindest in Teilen der Welt Demokratie gab, daran wird sich niemand mehr erinnern. Dafür hat das Wahrheitsministerium schon gesorgt.



    Tja, darauf oder so ähnlich läuft es hinaus, außer die Klimakatastrophe erlöst uns schon vorher.



    Einen Hoffnungsschimmer ist nicht zu erkennen, da man aus Fehlentwicklungen nicht bereit ist etwas zu lernen. Da sind aber nicht die Politiker schuld sondern wir in der noch freien Welt weil wir mehrheitlich die wählen welche die Mehrheit der Menschen gar nicht vertreten.

  • Mehr Waffen, mehr Geld, mehr Tote. Hört endlich auf und akzeptiert Russlands Wunsch das die Ukraine nicht zur EU und Nato gehören sollte. Dann haben wir Frieden.

    • @Andreas Pöhlmann:

      "Dann haben wir Frieden".... das kann nur ein blinder Naivling glauben.

    • @Andreas Pöhlmann:

      Ob die Ukraine in EU oder NATO kommt ist allein Sache der Ukraine und der EU bzw der Ukraine und der NATO.



      Russland da ein Mitspracherecht einzuräumen liefe auf Kolonialismus hinaus.

    • @Andreas Pöhlmann:

      Frei nach dem Motto: der Stärkere gewinnt und Schwache haben eh nichts zu melden. Die staatliche Souveränität der Ukraine kassieren wir auch gleich mit ein und schaffen eine Blaupause für das nächste Husarenstück. Etwa so?

    • @Andreas Pöhlmann:

      Dass die Russen dafür belohnt werden, andere Länder zu überfallen, täglich Kinder, Frauen und Männer massakrieren, freiheitliche Demokratien aggressiv bedrohen, nennen Sie also Frieden. Seltsames Verständnis von Frieden.

    • @Andreas Pöhlmann:

      Putin, bist Du's?

    • @Andreas Pöhlmann:

      Nein.

      Lieber den Weltuntergang riskieren, als die Demokratie an eine Diktatur zu verlieren. Europa muss jetzt alles daran setzen, die Ukraine wieder in den Ursprungszustand zurückzuversetzen.

    • @Andreas Pöhlmann:

      Was sie vorschlagen, ist unrealistisch, es bedeutet, gebt die Ukraine an Putin, er wird sich darum kümmern ( und danach ums Baltikum und Finnland) ...

    • @Andreas Pöhlmann:

      Geht es noch naiver?



      Dann muß solch ein faschistischer Staat nur sagen, was er gerne hätte, und alle (noch) demokratischen Staaten liefern und akzeptieren bereitwillig.



      Die Ukraine kann ja auf EU und Nato Beitritt verzichten, da SIE!!!! dann Menschen dort dann garantieren werden, das langfristig durch russische Soldaten keine Frau vergewaltigt, keine Kinder verschleppt und versklavt und keine Familie mehr um ihren Mann, Bruder oder Vater trauern müssten.

    • @Andreas Pöhlmann:

      Sie sollten eigentlich wissen, dass es Russland um sehr viel mehr geht, als darum, eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern. Den Kreml-Ultras geht es darum, den Zerfall der Sowjetunion rückgängig zu machen und das - großrussisch gedachte - Imperium zu restituieren: wenn's opportun ist und der Zweck die Mittel heiligt eben durch Krieg. Die Behauptung, es müssten russische Minderheiten vor Unterdrückung und Verfolgung geschützt werden (vgl. Putin-Karaganow-Doktrin) ist - so wie im Fall der Ukraine - ein prima Hebel, der noch diverse andere Angriffskriege gegen Ex-Sowjetrepubliken (schein-)legitimieren könnte. Die großrussischen Ultranationalisten delegitimieren die Existenzberechtigung der Ukraine als Nation und Staat ja nicht erst seit Putin. Ein so eindimensional auf den Anspruch "Frieden - und koste er auch was er wolle" verstandener Pazifismus wie der ihrige würde letztlich jeden nicht-friedlichen Widerstand gegen Imperialismus, Gewalt und Unterdrückung (das ist es, was die Ukraine im Falle einer Niederlage zu erwarten hätte) von vorneherein ausschließen. Früher hatten Linke wenigstens noch einen antiimperialistischen Anspruch...

      • @O sancta simplicitas:

        Der Vorwurf eines „eindimensionalen Pazifismus“ greift zu kurz. Man kann Russlands Angriffskrieg klar verurteilen, ohne zwingend die These vom großrussischen Restaurationsimperium als alleinige Triebkraft zu übernehmen. Internationale Konflikte sind selten monokausal – geopolitische Sicherheitsinteressen, Machtkalkül, wirtschaftliche Faktoren und historische Traumata spielen parallel eine Rolle.

        Ebenso ist es unredlich, jede Position, die auf Deeskalation oder Verhandlungen drängt, so darzustellen, als wolle sie die Ukraine der Unterdrückung ausliefern. Diplomatie bedeutet nicht Kapitulation, sondern die Einsicht, dass Kriege im Verlauf immer destruktiver werden und selbst „Siege“ selten stabile Ordnungen schaffen. Die Alternative zu maximaler Eskalation ist nicht automatisch Unterwerfung – es gibt reale Modelle von Neutralitäts- und Sicherheitsarrangements, die Leid begrenzen können.

        • @Zippism:

          "es gibt reale Modelle von Neutralitäts- und Sicherheitsarrangements, die Leid begrenzen"

          Wie zum Beispiel die Abtretung des gesamten Donbass an Russland inkl. noch nicht eroberter Gebiete und damit noch verbunden die völkerrechtliche Anerkennung von Landraub und Amnestie für Kriegsverbrechen.

    • @Andreas Pöhlmann:

      Toller Vorschlag. Alle nicht-Ukrainer könnten endlich wieder so tun, als gäbe es niemand, dem man ein Dorn im Auge ist. Ob die Ukraine Lust hat, unter russischer Herrschaft zu stehen, interessiert sie wohl null. Genauso wie sie das Schicksal der Zivilbevölkerung wohl nicht interessiert. "Geht ja um andere, die kennt man nicht"... würden sie genauso denken, wenn ihre Kinder Ukrainer wären?



      Und Stichpunkt Kosten: wenn die Ukraine kämpft und dadurch Russland nicht auf die Idee kommt, Natogebiet anzugreifen, dann haben wir immer noch sehr viel gewonnen.

  • Es wird solange weitergehen, bis es sich Russland nicht mehr leisten kann, das kann leider noch lange dauern.



    Derzeit gibt es keine Anzeichen auf einen realistischen Frieden, vor allem aufgrund der unnachgiebigen Haltung Russlands.



    Wichtig ist, Putin wirtschaftlich weiter zu schwächen, damit ihm besser früher als später einfach die Ressourcen ausgehen, die dieser Irrsinn verschlingt. Auf Einsicht kann man kaum setzen.

    • @FtznFrtz:

      Bevor es soweit ist ist die Ukraine ausgeblutet.

      • @Zippism:

        Das sagen alle, die Putin unterstützen.

  • "... Putin agiert wie ein Schulhof-Bully. Wenn du dem mit Appeasement und Schwäche begegnest, werden die Angriffe nicht aufhören, sondern stärker werden."

    Das ist eigentlich genau das, was ich denke.



    Darauf folgere ich, dass Trump diesen Krieg entweder aus Dummheit oder Kalkül laufen lässt.



    Kalkül könnte sein, den EU_NATO-Mitgliedern teure Rüstungsgüter aufzudrücken, Dummheit könnte sein, dass Trump nicht wie ein Politiker denkt, sondern wie ein Investor oder Geschäftsmann, nach dem Motto, Putin schwächt sich mit dem Krieg langfristig selbst, ich zögere das Ganze hinaus, dann kann ich ihn am Ende stutzen. Ich denke, langsam ist es egal, ob es das eine oder das andere ist, Trump kann nicht führen.



    Ob die Europäer das wirklich können, daran habe ich Zweifel.



    Der Jugoslawien-Krieg ist leider ein schlechtes Vorbild gewesen, ob die EU was dazu gelernt hat?



    Ich weiß auch nicht, wie lange die EU das durchhält, es sind ja jetzt schon mit Ungarn und Slowakei Staaten aus der uneingeschränkten Solidarität mit der Ukraine ausgebrochen ...



    P.S. Die Ukraine hat ähnliche Strukturen wie Russland, dieser Staat krankt an Korruption und Nepotismus. Ob sich das langfristig wirklich ändern lässt?

    • @Andreas_2020:

      Trumps Kalkül ist geprägt von Dummheit: er will ja die EU schwächen, von aussen mit Zöllen und Handelshemmnissen, von innen durch die Stärkung der rechtsradikalen "Patrioten".

      Trump hat unverkennbar das gleiche Ziel wie Putin, die beiden haben offenbar beschlossen, sich Europa zu holen, könnte man meinen.

      • @Mitch Miller:

        Bin da ganz bei Ihnen.