Bildung schlägt nicht durch

STUDIE Der Frauen-Daten-Report des DGB Nord belegt: Im Beruf sind Frauen in Schleswig-Holstein weiterhin im Nachteil

Trotz immer besserer Qualifikation ziehen Schleswig-Holsteins Frauen in der Arbeitswelt nach wie vor den Kürzeren – bei der Entlohnung ebenso wie bei den Karrierechancen. Das ergab der gestern in Kiel vorgestellte Frauen-Daten-Report des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Obwohl die Hälfte der Beschäftigten Frauen sind, besetzen sie demnach in Schleswig-Holstein nur 20,6 Prozent der Führungspositionen. Und für gleiche Arbeit erhielten Frauen monatlich im Schnitt brutto 578 Euro weniger als Männer, sagte DGB-Nord-Chef Uwe Polkaehn.

Gründe für die Diskrepanz sind der Studie nach die unterschiedliche Berufswahl von Frauen und Männern, die überwiegend von Frauen ausgeübten Minijobs und Teilzeitstellen und ein tradiertes Geschlechtermodell, welches für Frauen die Rolle als Zuverdienerin festlege.

Laut DGB-Frauensekretärin Lisanne Straka sollen mit dem Report „Handlungsansätze zum Abbau von Ungleichgewichten von Frauen und Männer aufgezeigt werden“. Dafür habe man sich die Bereiche Bildung und Ausbildung, Erwerbsleben, Führungspositionen und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben näher angeschaut.

Die Zahlen seien erschreckend deutlich: „Trotz aller Verbesserungen, etwa in der Bildung und bei der Kinderbetreuung, seien Frauen von tatsächlicher Gleichberechtigung noch weit entfernt“, sagte Straka. Zwar hätten Frauen in keinem gesellschaftlichen Bereich so stark aufgeholt wie in der Bildung, „jedoch schlägt sich der schulische Erfolg nicht auf die berufliche Karriere nieder“.  KVA