Farbe+Steine

ANSCHLAG Scheiben von Kühne+Nagel kaputt

Am Stammsitz der Logistikfirma Kühne+Nagel (K+N) sind in der Nacht zu Dienstag die Scheiben eingeschmissen worden. Fenster in Richtung Wilhelm-Kaisen-Brücke, sowie die Eingangstür wurden beschädigt, die Fassade mit Farbbeuteln beworfen. Die Kriminalpolizei ermittelt, ein politischer Tat-Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, erklärte die Polizei.

Die weltweit tätige Spedition stand zuletzt für den Umgang mit seinen Geschäften im Nationalsozialismus in der Kritik. K+N war maßgeblich an der „Aktion M“ beteiligt, verwertete fast 72.000 Wohnungseinrichtungen von deportierten Juden.

Die Firma profitierte davon und wuchs, sperrt sich allerdings gegen eine systematische Aufarbeitung der NS-Geschäfte – diese seien „nicht relevant“ und sämtliche Akten verbrannt. Im März erklärte K+N erstmals sein Bedauern über die „schändlichen Vorkommnisse“ – nicht aber über das Schicksal des in Auschwitz ermordeten jüdischen Mitinhabers Adolf Maass, der nach der Machtübernahme aus der Firma gedrängt wurde.  JPB