Flammenmeer um Sydney

Buschbrände in Australien fordern fünf Tote. 800 Menschen verlieren ihr Zuhause

SYDNEY dpa ■ Das schlimmste Flammenmeer rund um Sydney seit 30 Jahren ist der australischen Millionenmetropole wieder gefährlich nahe gerückt und hat mindestens 32 Häuser in Schutt und Asche gelegt. 800 Menschen verloren australischen Medienberichten zufolge ihr Obdach und mussten in Notunterkünfte flüchten.

Regierungschef John Howard wies gestern das Militär an, die rund 3.000 Feuerwehrleute im Kampf gegen die Brände zu unterstützen. Derzeit lodern den Angaben zufolge mindestens 76 Brände auf dem Inselkontinent. Starke Winde fachen die Buschfeuer nach monatelanger Trockenheit weiter an.

Nach Einschätzung des Ministerpräsidenten von New South Wales, Bob Carr, wurden zahlreiche Feuer von Brandstiftern gelegt. Bislang kamen fünf Menschen in den Flammen ums Leben, mehrere hunderttausend Hektar Land wurden von den Bränden zerstört. Feuerwehrchef Phil Koperberg rief die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten auf, bei ihren Häusern zu bleiben und sie mit allen Mitteln zu schützen.

In dem Ort Glenorie entkam Jeff Doring nur knapp der Feuerwalze. Die Flammen seien 30 Meter hoch in den Himmel geschossen. „Ich habe nur noch oranges Licht gesehen, da wusste ich, dass das ganze Tal in Flammen steht“, sagte er der australischen Nachrichtenagentur AAP.

Der Osten Australiens leidet unter der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten. Über 90 Prozent von New South Wales gelten als betroffen. In den vergangenen sechs Monaten fiel in Sydney so wenig Regen wie noch nie seit 144 Jahren. Obwohl die Buschfeuersaison sonst erst im Dezember beginnt, wurden wegen der extremen Bedingungen bereits Wochen zuvor die ersten Feuer registriert. Bei den verheerenden Buschbränden im vergangenen Jahr waren um die Weihnachtszeit und zu Jahresbeginn 150 Häuser in Schutt und Asche gelegt worden, 500.000 Hektar Land verbrannten.