El-Al-Entführung verhindert

Vor der Landung in Istanbul: Mann mit Messer auf dem Weg ins Cockpit überwältigt

JERUSALEM/ISTANBUL afp ■ Sicherheitsbeamte an Bord einer Passagiermaschine der israelischen El Al haben offenbar eine Entführung verhindert. Auf einem Flug von Tel Aviv nach Istanbul überwältigten sie Sonntagabend einen israelischen Araber, der kurz vor der Landung mit einem kleinen Messer ins Cockpit eindringen wollte. Der 23-Jährige sagte in ersten Verhören aus, er „träume von einem Anschlag wie am 11. September in den USA“, so ein Polizeisprecher gestern. Die Maschine landete trotz des Zwischenfalls sicher in Istanbul.

Der Student aus Galiläa gab an, er wollte das Flugzeug zur Umkehr zwingen und auf ein öffentliches Gebäude in Tel Aviv stürzen lassen, berichtete der türkische Nachrichtensender NTV. Hinweise auf eine Mitgliedschaft in einer Terrororganisation gebe es bisher aber nicht. Nach Polizeiangaben wählte er den Flug, weil er „billig“ sei. Im Laufe des Tages sollte er dem Rundfunk zufolge dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Beth übergeben werden.

Nach Aussagen einer Passagierin ging der Mann rund eine Viertelstunde vor der Landung in Richtung Cockpit. Ein israelischer Beamter sagte, der Mann sei auf eine Stewardess zugegangen und habe um ein Glas Wasser gebeten. Als die Flugbegleiterin das Messer in seiner Hand entdeckte, stieß sie ihn fort und rannte in den hinteren Flugzeugteil. Daraufhin hätten Sicherheitsleute den Täter überwältigt.

El Al gilt als die sicherste Airline weltweit. Die Maschinen der weißblauen Linie blieben seit mehr als 20 Jahren von Entführungen verschont, während auf Schalter und Büros der Gesellschaft immer wieder Anschläge verübt wurden. Bereits Stunden vor dem Start muss sich jeder Fluggast einer Befragung unterziehen, zudem werden alle Gepäckstücke durchleuchtet.