Tanker in Flammen

Vor der Küste Jemens brennt ein französisches Ölschiff: Reederei und Vizekonsul vermuten Anschlag, Behörden ausgelaufenes Öl als Ursache

SANAA ap ■ Die Ursache des Brandes an Bord eines französischen Öltankers vor der Küste Jemens ist umstritten. Jemenitische Behörden gehen davon aus, dass Öl an Bord ausgelaufen ist. Hinweise auf einen möglichen terroristischen Hintergrund lägen nicht vor, hieß es. Der Vizekonsul der französischen Botschaft in Sanaa, Marcel Goncalves, vermutet dagegen einen Anschlag. Dafür spreche, dass es laut Augenzeugenberichten zur Explosion an Bord der „Limburg“ genau in dem Moment gekommen sei, als der Tanker gerammt worden sei. Möglicherweise handele es sich um ein Attentat wie im Fall der „USS Cole“. Der Tanker sei an einer Bordseite getroffen worden und „sei dabei zu sinken, wenn er nicht bereits untergegangen ist“, so der Vizekonsul weiter. Die Reederei des Tankers ging ebenfalls von einem Anschlag aus. Das Außenministerium in Paris hingegen wollte erst das Ergebnis der Untersuchungen abwarten. Bei der Explosion wurden zwölf Besatzungsmitglieder verletzt. Nach Angaben der jemenitischen Behörden wurden aber alle 25 Seemänner geborgen. Die Reederei teilte dagegen mit, ein Seemann werde noch vermisst.

Zum Zeitpunkt der Explosion steuerte der Tanker nach Angaben der von der Reederei Euronav beauftragten France Ship Management gerade einen Ölterminal nahe al-Mukallah in der Provinz Hadramaut an. Nach Unternehmensangaben hatte das Schiff in Bahrain bereits 56.000 Tonnen Rohöl geladen und sollte in Jemen weitere 140.000 Tonnen Ladung aufnehmen. Die „Limburg“ war rund fünfeinhalb Kilometer vor dem Hafen von Mina al-Dabah in Brand geraten. Der Kapitän setzte einen Notruf an die Hafenbehörden ab. Elf Besatzungsmitglieder wurden sofort an Land gebracht, die übrigen 14 blieben zunächst an Bord, um das Feuer zu bekämpfen. Als dies nicht gelang, wurden später ebenfalls in Sicherheit gebracht.

Vor zwei Jahren waren bei einer Explosion auf dem US-Kriegsschiff „Cole“ im Hafen von Aden im Süden des Jemen 17 amerikanische Seeleute getötet worden. Die USA sprachen von einem Anschlag und machten das Terrornetzwerk des islamischen Extremisten Ussama Bin Laden verantwortlich.