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Synagoge statt Weihnachtsmarkt

Am 26. Dezember 2000 wurden in Frankfurt fünf Männer algerischer Herkunft festgenommen. Sie sollen als terroristische Vereinigung einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg geplant haben, so die Anklage. Seit April 2002 läuft vor dem Oberlandesgericht Frankfurt der Prozess. Drei der fünf Angeklagten haben Teilgeständnisse abgelegt. Allerdings habe der Anschlag nicht dem Weihnachtsmarkt, sondern der Synagoge in Straßburg gegolten. Man habe damit gegen die israelische Politik in den besetzten Gebieten protestieren wollen. Menschen sollten, so die Angeklagten, nicht zu Schaden kommen.

Dafür spricht, dass die Gruppe bei ihrer Verhaftung an Weihnachten noch in den Vorbereitungen stand. Die Bundesanwaltschaft glaubt nicht, dass die Gruppe zu al-Qaida gehörte, allerdings hätten Kontakte bestanden. Alle Mitglieder waren in afghanischen Ausbildungslagern, manche lebten, allerdings wenig konspirativ, vom Haschischhandel und anderer Kleinkriminalität. Die Angeklagten machten jüngst geltend, sie seien von einem V-Mann des französischen Geheimdienstes zur Tat angestiftet worden. Ein Angeklagter, dem nur Gruppenmitgliedschaft vorgeworfen wird, ist seit Ende August auf freiem Fuß.  CHR