Suchmanöver auf hoher See

Israel jagt Waffenschmuggler. EU-Präsidentschaft mit eigenem Nahost-Friedensplan

GAZA dpa/afp ■ In einem groß angelegten Manöver suchten Soldaten gestern Morgen an der Küste des Gaza-Streifens nach Waffen und Sprengstoff, die Waffenschmuggler angeblich von einem Schiff ins Meer geworfen hatten. Kanonenboote durchkämmten die See nach Behältern, in die die Waffen verpackt waren. Sie feuerten auf mehrere Fässer, die im Wasser trieben, wobei eines explodierte.

Nach einem Raketenangriff auf eine Siedlung in Gaza sagte Verteidigungsminister Ben-Elieser eine Zusammenkunft mit dem palästinensischen Innenminister Jehije ab. Die Umsetzung des Sicherheitsabkommens stellte er aber nicht in Frage. Gestern übernahmen palästinensische Einheiten erstmals seit Monaten die Kontrolle an drei strategisch wichtigen Straßensperren im Gaza-Streifens.

Die dänische EU-Präsidentschaft wird nach einem Zeitungsbericht einen eigenen Nahost-Friedensplan vorstellen. Nach dem Drei-Stufen-Plan sollen Israel und Palästinenser vor den für Januar geplanten Wahlen in den Autonomiegebieten zuerst ein Sicherheitsabkommen schließen, das die Gewalt beenden soll. In einem zweiten Schritt soll die palästinensische Autonomiebehörde reformiert werden. Abschließend sollen in Verhandlungen die Grenzen festgelegt und der Status von Jerusalem geklärt werden.

Israelische Soldaten haben gestern im Gaza-Streifen einen Palästinenser erschossen. Nach Augenzeugen war der Mann mit dem Fahrrad unterwegs.