Vor Streik in Baden-Württemberg

Der IG-Metall-Vorstand hat gestern nach Urabstimmungen aufgerufen, in der kommenden Woche 80 Betriebe nach einem flexiblen Konzept zu bestreiken

FRANKFURT rtr ■ Der IG-Metall-Vorstand hat den Weg für den ersten Arbeitskampf in der Metall- und Elektroindustrie seit sieben Jahren frei gemacht.

In der Gewerkschaft wurden gestern Meinungsunterschiede über die Möglichkeit eines Schlichtungsverfahrens sichtbar. Der Vorstand der IG Metall in Frankfurt rief für Montag 50.000 Beschäftigte in 21 Betrieben im Südwesten zum Streik auf. Insgesamt sollen in der kommenden Woche 80 Betriebe nach einem flexiblen Konzept bestreikt werden. Bei der Urabstimmung in Baden-Württemberg und im Bezirk Berlin-Brandenburg war die für einen Arbeitskampf erforderliche Mehrheit von 75 Prozent weit übertroffen worden. Während der Bezirksleiter der IG Metall im Südwesten, Berthold Huber, eine Schlichtung als eine Möglichkeit erachtet, um den Konflikt zu lösen, schloss Gewerkschaftschef Klaus Zwickel dies zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser forderte die Unternehmen mit Blick auf den bevorstehenden Streik zu Geschlossenheit und Entschlossenheit auf.

Mit dem „Flexi-Konzept“ sollen Unternehmen nicht mehr lahm gelegt, sondern tageweise im Wechsel bestreikt werden. Dadurch erhofft sich die Gewerkschaft eine stärkere Durchschlagkraft.