Schutz gegen Genpiraterie

SCHANGHAI dpa ■ Chinesische Genforscher haben ein nationales Gesetz zum Schutz der genetischen Ressourcen Chinas gefordert. Sie begründeten ihr Anliegen vor allem mit Berichten über ein Team von Wissenschaftlern aus den USA, das von Bergbauern in Chinas Provinz Anhui seit 1995 bereits 16.400 DNA-Proben gesammelt habe, berichtete die Zeitung Shanghai Daily. Wenn die US-Forscher auf dieser Grundlage Medikamente oder andere Produkte entwickelten und zum Patent anmeldeten, würden Amerikaner und nicht Chinesen von der Arbeit mit chinesischem Genmaterial profitieren. Den US-Forschern von der Harvard-Universität war in den zitierten Medienberichten der Vorwurf gemacht worden, die Bauern in Anhui nicht ausreichend über ihre Absichten informiert und zu spät deren Einwilligung zur Blutentnahme eingeholt zu haben. Chinas Wissenschaftler wollen der Zeitung zufolge auch gesetzlich festlegen, dass bei der Sammlung von Blutproben der Zweck deutlich genannt wird, dass die „genetische Privatsphäre“ gewahrt bleibt und Blutspenden Vorrang eingeräumt wird.