Aus dem Reich des Bösen: „Killer, wie die Zeit vergeht“

Die schönsten Anekdoten über den sympathischen Wahlafghanen Ussama Bin Laden, der als meistgesuchter Verbrecher der Welt derzeit auf seine Ergreifung wartet

Anfang des Jahres trat der amerikanische Präsident George W. Bush sein Amt im Weißen Haus an. Dieses historische Ereignis nahm die Wahrheit zum Anlass, um die schönsten Anekdoten aus dem Leben George W. Bushs zu erzählen. In diesen schweren Tagen ist Ussama Bin Laden Bushs Gegenspieler und der Weltherrscher des Bösen. In guter Tradition veröffentlicht die Wahrheit heute die schönsten Anekdoten über den sympathischen Wahlafghanen.

Während seiner wilden Studentenjahre in Beirut blätterte Ussama Bin Laden einmal in verschiedenen Autokatalogen. Als Sohn eines saudischen Unternehmers bevorzugte er die deutschen Nobelmarken Daimler, BMW und Porsche. Doch dann griff er nach einer japanischen Werbebroschüre und wählte einen ganz anderen Wagen: „Toyota ist gut für Dschihad“, schmunzelte er und erstand das Auto.

Auf einem Richtfest nahe Dschidda trank der junge Bauunternehmer Bin Laden einmal unmäßig viel und musste sich in den Straßengraben übergeben. „Nie wieder Alkohol“, schwor er sich am nächsten Morgen.

Bei einem Gewaltmarsch durch den Hindukusch kam dem Neu-Mudschaheddin Ussama Bin Laden der Kompass abhanden. Zur Gebetsstunde rollte er den Teppich nach Osten aus und betete in die falsche Richtung. Als man ihn auf seinen schweren Fehler aufmerksam machte, drehte er den Perserteppich ganz schnell um. „Kann passieren“, hüstelte der Ertappte verlegen.

Wussten Sie’s? Seine sanften Rehaugen hat Ussama Bin Laden in einem Freigehege im Harz entwenden lassen. Ein Rotwildkitz trägt nach einer aufwendigen Transplantation in einer Londoner Spezialklinik heute seine ausrangierten Augäpfel.

Zum Geburtstag seiner dritten Ehefrau schenkte Ussama Bin Laden ihr eine Burqua aus raketensicherem Vollmetall.

Eines späten Abends wurde Ussama Bin Laden am Eingangstor seines Lager von einem Nachtwächter zurückgewiesen. Er hatte seinen Personalausweis vergessen. Erst als ein befreundeter Terrorchef für ihn bürgte, konnte er sein müdes Haupt auf ein strohgefülltes Kissen betten.

Einmal kehrte Ussama Bin Laden von einem zweiwöchigen Kosovo-Urlaub zurück und musste feststellen, dass sein Stellvertreter den Lehrplan im Ausbildungslager verändert hatte. „Aus didaktischen Gründen ist es sehr wichtig, dass das Henken mit dem Krummschwert Bestandteil unserer Lehrpläne bleibt“, dozierte Bin Laden vor den versammelten Terrorazubis. Von dem Stellvertreter hat man nie wieder etwas gehört.

Beim morgendlichen Stutzen seines Bartes entdeckte Ussama Bin Laden ein schlohweißes Haar. „Killer, wie die Zeit vergeht“, behumste er sich.

„Nicht ohne meine Kali“, empörte sich Ussama Bin Laden. Auf dem Weg nach Kabul hatte er entdeckt, dass seine geliebte Kalaschnikow in Kandahar vergessen worden war. Er stieß einen alten Taliban von der Ladefläche seines Toyota, der den ganzen Weg bis zu Bin Ladens Wohnung zurücklaufen musste, um ihm die Schoßwaffe nachzubringen.

Beim Sturm auf sowjetische Stellungen landete eine Handgranate zu Füßen Ussama Bin Ladens. Sie explodierte nicht. „Gott sei Dank“, grüßte der Unverwundbare erleichtert nach oben.

Lange suchte Ussama Bin Laden nach einem passenden Namen für seine kleine Terrororganisation. Erst wollte er sie Caipirinha nennen, dann entschloss er sich für „Al-Quaida“ und war später sehr zufrieden mit seiner Entscheidung, wie er einem französischen Reporter erklärte, der Bin Laden eines Tages zwischen Tür und Angel erwischte.

In einem Technikmarkt auf der grünen Wiese vor der pakistanischen Hauptstadt Islamabad wollte Ussama Bin Laden einmal ein neues Faxgerät kaufen. Das alte war seit Tagen defekt. Da erläuterte ihm der Verkäufer, dass dem Gerät nur das Papier fehle. Bin Laden kaufte 30.000 DIN-A4-Blätter und faxte als Test gleich 200 Seiten Bekennerschreiben an seine sehr irritierte Verwandtschaft in aller Welt.

Ussama Bin Laden gibt nicht gern Interviews. Das hat auch seinen guten Grund. Er war einmal falsch zitiert worden.

Den Jemen kennt Ussama Bin Laden wie seine Westentasche. Das kam ihm zu Gute, als er seine alte Großmutter in den Bergen besuchen wollte und sich sein Chauffeur verfahren hatte. „Da geht’s lang“, wies er auf einen Bergpass und behielt Recht.

„Ich mach den Terror nicht mehr mit“, trat eines Tages ein Vertrauter Ussama Bin Laden entgegen. „Schade“, antwortete der Terrorchef traurig. Der abtrünnige Mitarbeiter leitet heute ein Eisenwarengeschäft in Fort Worth, Texas. Unbehelligt.

Zu Beginn seiner Tätigkeit wollte Bin Laden sich ganz auf Telefonterror verlegen. Doch die Gebühren waren zu hoch für Bin Ladens Start-up-Laden.

Manchmal lässt Ussama Bin Laden auch alle Fünfe gerade sein. Dann nimmt er sich vom Nachttisch einen Liebesroman und schwelgt versonnen in der zauchharten Welt der Barbara Cartland. Als er jedoch erfuhr, dass seine Lieblingsschriftstellerin mit der britischen Prinzessin Diana von Windsor verwandt war, nahm er sofort zur Reinigung ein wohltuendes Blutbad.

Was die wenigstens wissen: Ussama Bin Laden ist ein großer Insektenforscher. In jeder freien Minute wandert er durch den Hindukusch und bestimmt Käfer und Spinnen. Dabei gelang ihm auch eine wissenschaftliche Sensation. Er entdeckte die nach ihm benannte Ussama-Spinne, wissenschaftlicher Name: Arachna Ussama Bin Ladensis.

Bei einem Nickerchen träumte Ussama Bin Laden eines Nachmittags von fremden Städten und weitläufigen Fußgängerzonen. Nachdem Bin Laden erwachte, mahnte er sich selbst mit den Worten: „Alter Schläfer“.

ZUSAMMENGETRAGEN VON

ARNO FRANK, STEFAN KUZMANY

UND MICHAEL RINGEL