ICE schwer beschädigt

Schienenstück dringt auf der Strecke München–Hamburg in Sachsen-Anhalt in Triebwagen ein. Anschlag nicht ausgeschlossen. Staatsanwaltschaft ermittelt

FRANKFURT rtr ■ Ein ICE zwischen München und Hamburg ist am Sonntagabend in Sachsen-Anhalt schwer beschädigt worden. Menschen wurden bei dem bislang ungeklärten Vorfall wie durch ein Wunder nicht verletzt, wie eine Sprecherin des Bundesgrenzschutzes in Halle gestern sagte. Ein Anschlag könne nicht ausgeschlossen werden. Die Staatsanwaltschaft Naumburg ermittelt wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr. Mit den Ermittlungen sei der Bundesgrenzschutz beauftragt worden.

Der Zwischenfall ereignete sich gegen 19.10 Uhr auf der Strecke zwischen Naumburg und Weißenfels. Ursache war den Angaben zufolge ein vier Meter langes, rund 250 Kilogramm schweres Schienenstück unbekannter Herkunft, das sich auf dem Gleisbett befand. Obwohl der Zugführer eine Zwangsbremsung eingeleitet habe, sei das Schienenstück in den Kopf des ICE 1514 eingedrungen und habe den Triebwagen schwer beschädigt, sagte die Sprecherin. Die Spezialisten hätten ihre Untersuchungen vor Ort noch nicht abgeschlossen. Die Höhe des Sachschadens könne noch nicht beziffert werden. Wie eine Bahnsprecherin mitteilte, wurde die Strecke für rund vier Stunden voll gesperrt. Die Reisenden des ICE mussten in andere Züge umsteigen. Alle Fernverkehrszüge seien in der Zeit weiträumig umgeleitet worden. Im Nahverkehr seien Busse eingesetzt worden.