great bear rainforest

Atempause für den Regenwald

Der Great Bear Rainforest in British Columbia an der kanadischen Pazifikküste bedeckt ein Gebiet von etwa zwei Millionen Hektar, so groß wie Hessen. Das Gebiet, das einst dreimal so groß war, gilt wegen seines Bestands an jahrhundertealten Bäumen und seiner Artenvielfalt als biologisch besonders wertvoll und bietet Heimat für bedrohte Tierarten. Die Bestände an Wildlachs sind inzwischen so überfischt, dass die noch verbliebenen etwa 4.500 Ureinwohner des Gebiets dazu übergehen, in der Holzwirtschaft oder im Tourismus zu arbeiten.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden im Küstenregenwald vor allem der Reichtum an Holz und Fischen durch Sägewerke und Fischfabriken ausgebeutet. Die industrielle Forstwirtschaft erntet den Wald mit Kahlschlägen bis zu 40 Hektar. Im April 2001 schlossen die Holzfirmen, die Regierung von British Columbia, einige der beteiligten Ureinwohner und die Umweltorganisationen einen Kompromiss: Demnach werden 20 Täler mit insgesamt 600.000 Hektar zu Schutzgebieten, über weitere 68 Täler mit etwa 500.000 Hektar wird ein zweijähriges Moratorium verhängt.

Nun soll eine Expertenkommission entscheiden, wie hier in Zukunft Holzwirtschaft betrieben wird. Statt Kahlschlägen bietet sich die „variable Bewahrung“ an: In einer geschlagenen Fläche bleiben Inseln stehen, um natürliche Wiederaufforstung zu ermöglichen.  BPO