Jugend misst sich

Beim 8. Hamburger Wettbewerbsfest konnten SchülerInnen sehen, womit sich so alles Preise verdienen lassen  ■ Von Sandra Wilsdorf

„Zieh, zieh, zieh“, rufen die Mädchen, die zugucken, dem Mädchen auf der Rudermaschine zu. Ihr Lächeln wird immer breiter und die Arme rudern immer schneller. Der Junge auf der Maschine nebenan guckt immer verkniffener und hat keine Chance. „Ich war gar nicht richtig in der Schlaufe drin“, sagt Marcel nach seiner Niederlage und fragt: „Wollen wir noch mal?“ Klar rudert Hatice eine Revanche auf der Rudermaschine, die „Jugend trainiert für Olympia“ vor dem Audimax der Universität aufgestellt hatte.

Gestern konnten beim „8. Hamburger Wettbewerbsfest“ SchülerInnen erleben, womit andere SchülerInnen Preise gewonnen haben. PreisträgerInnen aus 38 Schülerwettbewerben, von „jugend forscht“ und „jugend musiziert“ bis „Jugend debattiert“ und der Mathematik-Olympiade wurden von Schulsenatorin Ute Pape und Bürgermeister Ortwin Runde geehrt.

Letzterer aber war längst nicht allen Jugendlichen bekannt. Ein Junge, der von seinem Lehrer als Schach-As vom Turnier „Rechtes gegen linkes Alsterufer“ vorgestellt wurde, streckte Runde halbherzig die Hand entgegen, und gleich noch mal mit einem Lächeln, nachdem sein Lehrer ihn informiert hatte: „Das ist unser Bürgermeis-ter.“

Allerdings waren viele der PreisträgerInnen gar nicht da und wurden auf der Wettbewerbsmesse von den ausschreibenden Institutionen vertreten. So konnten beispielsweise die Kinder, die sich an den Wettbewerben der Öffentlichen Bücherhallen beteiligt hatten, nicht erklären, warum sie neue Enden für alte Märchen gefunden haben. Aber ihre märchenhaften Illustrationen und Pappschachteltheater waren da. Außerdem kamen immer wieder SchülerInnen, an die Stände, die dringend Antworten auf die Fragen der Wettbewerbs-Rallye suchten. „Ist es nicht so, dass Hans-Christian Andersen in Odense geboren ist?“, wollte sich ein Schüler genauere Recherche sparen. Er musste selber nachlesen.

Zu der Messe, auf der sich verschiedenste Wettbewerbe vorstellten, gab es ein Kulturprogramm. Da sang der Pop-Chor „Flying Fantasy“ der Haupt- und Realschule Meiendorf über „Lemon Trees“ und die „Freestylers“ von der Schule Telemannstraße zeigten, was sie mit „Breakdance ist unser Leben“ meinten. Außerdem gab es kulturelle Beiträge, die Preise gewonnen haben: beispielsweise die 15 SchülerInnen vom Gymnasium Alstertal, die das Stück „Un voyage extra – Trois jours à Hambourg“ selbst geschrieben, es verfilmt und dann damit den ersten Preis im Bundeswettbewerb Fremdsprachen gewonnen haben. Am häufigsten vertreten war wohl die Klasse 9z2 des Helene-Lange-Gymnasiums. Die haben in diesem Jahr fünf Preise beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen gewonnen. Einen ersten Preis gab es für die Videoproduktion „Deadly Ice-Breaker“.