„Kursk“ angebohrt

Schwere See unterbricht Bergungsarbeiten am Atom-U-Boot. Taucher schneiden Einstiegslöcher

MOSKAU dpa ■ Bei stürmischer See haben russische Taucher gestern begonnen, große Einstiegslöcher in den Stahlrumpf des Wracks des gesunkenen Atom-U-Boots „Kursk“ zu schneiden. Allerdings mussten die Arbeiten in der Barentssee gestern Nachmittag bei Windstärke neun unterbrochen werden. Ursprünglich war geplant, dass die Taucher heute oder morgen ins Innere des in mehr als 100 Meter Tiefe liegenden U-Boots einsteigen und nach Leichen der 118 Seeleute suchen sollten, sagte Vizeregierungschef Ilja Klebanow.

Am Wochenende hatten die Taucher ein erstes kleines Erkundungsloch ins Innere des Boots gebohrt. An Wasserproben aus der „Kursk“ sei keine erhöhte Radioaktivität festgestellt worden.

Die „Kursk“ war am 12. August aus bislang ungeklärter Ursache gesunken. Die Arbeit der Taucher in dem durch eine gewaltige Explosion schwer beschädigten Wrack gilt als höchst gefährlich. Die Taucher arbeiten in Dreier-Gruppen rund um die Uhr von der norwegischen Spezialplattform „Regalia“ aus. Die zwei Atomreaktoren haben sich nach offiziellen Angaben seinerzeit automatisch abgeschaltet.