Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Dies ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City

American Psycho USA 2000, R: Mary Sevigny, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Bret Easton Ellis' Horrorbuch über die Achtziger als Satire: Gier und Brutalität im Fegefeier der Einsamkeiten. Schauplatz ist die Wall Street. Es geht um Millionen-Deals, Koks und das rauschhafte Gefühl, dazuzugehören. Patrick Bateman und seine Broker-Freunde sitzen beisammen, geben an und langweilen sich; ein Haufen reicher Idioten, deren Oberflächlichkeit zugleich die Oberflächlichkeit eines Jahrzehnts ist. Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend - und zeigt, das Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) Filmstudio

B

Bang Boom Bang Deutschland 1999, R: Peter Thorwarth, D: Oliver Koritke, Alexandra Nedel

„Ein spektakulärer Tresordiebstahl, die Exhumierung Martin Semmelrogges und eine gute Schlusspointe sollten selbst ein Publikum zufriedenstellen, dem bei dem Anblick eines Dortmunder Autokennzeichens sonst nicht das Herz aufgeht.“ (tip) City

Beautiful People Großbritannien 1999, R: Jasim Dizdar, D: Charlotte Coleman, Danny Nussbaum

„In wenigen, ungemein dynamischen Szenen entsteht in dieser bosnisch-britischen Filmunternehmung das Bild einer so gewaltgeladenen Welt, dass man lieber gleich aus dem Fenster springen möchte: Da prügeln in einem Bus zwei Bosnien-Flüchtlinge, ein Kroate und ein Serbe, aufeinander los, da schlagen drei Hooligans einen Schwarzen zusammen, da sucht ein muslimisches Vergewaltigungsopfer einen abtreibungswilligen Arzt. Der erste Kinofilm des bosnischen Regisseurs Jasmin Dizdar gewinnt aus den Zusammenstößen britischer Bürgerlichkeit und Flüchtlingsnot erstaunliche Wendungen. Gegen Ende aber, leider, bekommt menschenfreundliches Sentiment die Oberhand; dass aber Dizdar ein hochbegabter Kerl ist, steht außer Zweifel.“ (Der Spiegel) Cinema, Casablanca (Ol)

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) City, Passage (Del)

Bonhoeffer Deutschland/Kanada 1999, R: Eric Till, D: Ulrich Tukir, Johanna Klante

„Der Film beleuchtet letzte Lebensstationen des Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer, der kurz vor Kriegsende von den Nazis ermordet wurde. Den guten Darstellern werden oft papierene Dialoge in den Mund gelegt. Dramaturgisch orientiert man sich an Hollywood-Vorbildern und fördert die Mystifizierung des Nationalsozialismus als das unbegreiflich Böse.“ (tip) Atlantis

Boys, Girls & a Kiss USA 2000, R: Robert Iscove, D: Claire Forlani, Freddie Prinze Jr.

„Teeniekomödie, die an den selben Identitätsproblemen leidet wie ihre Figuren, aber über alles hinweggeht, was nach einem echten Konflikt aussieht, also nur ein besonders seelenloser Abklatsch von „Harry und Sally“. Bis Freddie Prinze Jr. und seine ach so lockere beste Freundin endlich ein Liebespaar werden, muss man einfach zuviel Pseudo-Psychologie, schlechte Haarschnitte und lahme Witze ertragen.“ (tip) CinemaxX, CineStar

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City

C

Casablanca USA 1942, R: Michael Curtiz, D: Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Paul Henreid

„Das spannende, zuweilen witzige Melodram mit zeitgeschichtlichem Hintergrund besticht weniger durch seine Kolportagehandlung, als durch optisches Raffinement, darstellerische Präzision, dramaturgisches Timing und dichte Atmosphäre. Ein Evergreen perfekter Kinounterhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Center Stage USA 2000, R: Nicholas Hytner, D: Amanda Schull, Peter Gallagher

„Sympathischer Tanzfilm, der von den Hoffnungen dreier Tänzerinnen erzählt, in die renommierte Company der „American Ballat Academy“ übernommen zu werden.“ (tip) City

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) Filmstudio

Conamara Deutschland/Irland 2000, R: Eoin Moore, D: Ellen ten Damme, Darragh Kelly

„Conamara“ ist ein Sehnsuchtsziel für Irland-Romantiker. Hier sieht man einen Berliner Tagträumer einer ehemaligen Flamme aus Amsterdam nachreisen, die nun im ländlichen Conamara verheiratet ist, woraus sich zwangsläufig Komplikationen ergeben. Der in Berlin lebende irische Jung-Regisseur Eoin Moore („Plus-Minus-Null“) vertraut dem Zauber lockerer Improvisation, und mit einem Schuss Musikfolklore hat er einen herzhaften kleinen Gute-Laune-Film für Irland-Fans zu Stande gebracht.“ (Der Spiegel) Cinema

Coyote Ugly USA 2000, R: David McNally, D: Piper Perabo, Adam Garcia

„Viel Fleisch und dröhnende Musik – die Mischung aus „Striptease“ und „Flashdance“ bedient jedes Klischee.“ (Cinema) City

Crazy Deutschland 2000, R: Hans-Christian Schmid, D: Robert Stadlober, Tom Schilling

„Eine Internatsgeschischte, geschrieben von einem Schüler für Schüler. Eine Überraschung, weil der Film so souverän mit der Romanvorlage umgeht und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zu Peinlichkeit wird - ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) City

Crystal Voyager USA 1974, R: George Greenough / Originalfassung mit Untertiteln

Einer der coolsten Filme der 70er! Zur Musik von Pink Floyds „Echoes“ ging die Kamera wellenreiten, und hier sah man zum ersten Mal die Surferbilder von brechenden Wellen, in die wir durch ein Froschaugenobjektiv ganz nah mit ein- und wieder auftauchen konnten. Heute ist es ein Klischee der Werbespots, damals war es eine rauschhafte Vision. (hip) Kino 46

E

Eat Drink Man Woman Taiwan/USA 1994, R: Ang Lee, Lung Sihung, Yang Kuei-Mei

„Geschwind gleitet das Messer durchs Fleisch, geschickt hackt es Gemüse. Fisch wird filetiert und gratiniert, Grünzeug zerpflückt und blanchiert, tausenderlei Zutaten landen wahlweise im Wok, Wasserbad oder Schmortopf, wo sie brutzeln, dünsten und garen, um auf kostbarem Geschirr köstlich angerichtet zu werden. Seit Jutzo Itamis Nudelsuppen-Satire „Tampopo“ ist mir im Kino nicht mehr so sehr das Wasser im Munde zusammengelaufen wie bei diesem Augenschmaus von Ang Lee.“ (Ralpf Umard) Kino 46

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finey

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regisseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Es begann im September USA 2000, R: Joan Chen, D: Richard Gere, Winona Ryder

„Richard Gere verliebt sich in Winona Ryder – die ist viel jünger, todkrank und rehäugig wie noch nie. Eine Schnulze, so furchtbar und unfreiwillig komisch, dass in der Pressevorführung herzlich gelacht wurde.“ (TV-Spielfilm) Atlantis, CinemaxX, CineStar, UT-Kino, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)

F

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Final Destination USA 2000, R: James Wong, D: Devon Sawa, Kristen Cloke

„Kann man dem Tod von der Schippe springen? Alex versucht es. Kurz vor dem Start der Maschine nach Paris hat er eine Vision: Das Flugzeug wird explodieren, alle Passagiere werden umkommen. In letzter Minute geht er von Bord, fünf Mitschüler und eine Lehrerin folgen ihm. Der Tod fühlt sich betrogen, der Spaß beginnt. Regisseur James Wong nimmt die Geschichte nicht ernster als nötig; wo der Tod nicht weiter weiß, hilft die Tricktechnik. Gruselig, absurd und stellenweise sehr lustig.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar

G

Gattaca USA 1997, R: Andrew Niccol, D: Ethan Hawke, Uma Thurman

„Irgendwann in ferner Zukunft werden schlechte Charakterzüge des Menschen mittels Genmanipulationen eliminiert. But nobody is perfect. Und so entpuppt sich die künstlich gezüchtete Gruppe der Menschen als gar nicht so astrein. Ein intelligenter Science-Fiction-Film, der in durchdachter Erzählweise Kritik an den Auswüchsen der Wissenschaft übt und die Zerstörung der Individualität zugunsten kontrollierter Gleichmacherei anprangert.“ (Bremer) Filmstudio

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Girls united USA 2000, R: Peyton Reed, D: Kirsten Dunst, Jesse Bradford / Originalfassung mit Untertiteln

Komödie über eine Cheerleaderin, die ihr Team zum Sieg führt. CineStar

Gone in 60 Seconds USA 2000, R: Dominic Sena, D: Nicolas Cage, Robert Duvall / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Nur noch 60 Sekunden“: „Dieser Film hat nun wirklich alles: Starkino, Action, Buddykomödie, Bruderdrama und Autofetischismus. Ausgerechnet der letzte Punkt ist es, der ihn auf rührende Weise funktionieren lässt.“ (epd-film) City

Gran Paradiso Deutschland 2000, R: Miguel Alexandre, D: Ken Duken, Regula Grauwiller

„Plattes Drama über querschnittsgelähmten Bergsteiger.“ (film.de)Filmstudio

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) Cinema, Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol)

Green Card USA 1990, R: Peter Weir, D: Gérard Depardieu, Andie MacDowell / Originalfassung ohne Untertitel

„Moderately entertaining romantic comedy about a man who needs to marry to stay in the USA. The conclusion is foolishly contrived; the screenwriters must have deliberately worked to make the story end a little differently than others of the genre, when, in this case, the more conventional ending was the „right“ ending.“ (At-A-Glance Film reviews) English Film Night, Bürgerzentrum Neue Vahr

Groove 130 bpm USA 2000, R: Greg Harison, D: Mackenzie Firgens, Lola Glaudini

„Wer nicht weiß, wie es auf einem (illegalen) Rave zugeht, der wird hier immerhin übers Strom-Zapfen und Genug-Wasser-Trinken belehrt. Viele schemenhafte Figuren, banale Dialoge und eine wahllose Anhäufung typischer Ausgehsituationen machen allerdings noch keinen Partyfilm, und ausgerechnet die Musik, die das alles in Bewegung setzen könnte, bummert nur im Hintergrund.“ (tip) CineStar

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

Heimweg China 1999, R: Zhang Yimou, D: Zhang Ziyi, Zheng Hao

„Es ist eine Amour fou, die Zhang entwirft, aber eine mit gutem Ausgang, eine Liebe, die 40 Jahre halten wird, wie wir aus der Rahmenhandlung wissen. „Heimweg“ ist ein ganz und gar archaischer Film, wie die Zeit und die Umgebung, in der er spielt: ein abgelegenes chinesisches Dorf in den fünfziger Jahren. Er konzentriert sich auf die einfachen Dinge: die Verrichtungen in der kleinen Hütte, in der die junge Di mit ihrer Mutter lebt, das Wasserholen, das Essenzubereiten. Aber schon die ersten Blicke zwischen Di und dem neuen Lehrer deuten die Unbedingtheit der Liebe an, und so bekommt alles eine neue Dimension. Wie in seinem Erstling „Das rote Kornfeld“ nutzt Zhang die Signalkraft der Farben, kontrastiert das Gelb der herbstlichen Landschaft mit dem Rot der wattierten, unförmigen Jacke des Mädchens. Der Regisseur hat sich auch hier wieder auf die Suggestivkraft des Kinos besonnen.“ (epd-film) Cinema

High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile

„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) City

Hollow Man USA 2000, R: Paul Verhoeven, D: Kevin Bacon, Elisabeth Shue

„Der Mann ist streng genommen nicht hohl, sondern unsichtbar, aber hohl ist jedenfalls der Film, in dem er sein Unwesen treibt. Nach dem Vorbild von „Der Unsichtbare“ (1933) testet in diesem Science-Fiction-Thriller ein selbstverliebter Wissenschaftler ein Unsichtbarkeitsserum an sich selbst - nur dass das Gegenmittel dummerweise nicht wirkt. Der Durchsichtige findet schließlich Gefallen an seinem Zustand, immerhin kann er jetzt fremden Frauen an den Busen grapschen. Doch selbst diese Lust am ungestraften Voyeurismus wurde von Regisseur Verhoeven schlicht als Thema übersehen, genauso wie die Frage, ob die Freiheit eines Unsichtbaren wohl seine Einsamkeit aufwiegt. Stattdessen arbeitet sich der Film mit großem Special-Effects-Aufwand an der Crux ab, dass ein unsichtbarer Schurke ziemlich frustrierend ist für Zuschauer, die schließlich etwas sehen wollen für ihr Geld.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Solitaire (Westerstede)

I

Ich, beide & sie USA 2000, R: Peter und Robert Farrelly, D: Jim Carrey, Reneé Zellweger

„Charlie (Jim Carrey) hat eine Lammsgeduld und ist tüchtig dümmer, als die Polizei erlaubt – obschon er 17 Jahre in deren Diensten steht. Bis ihm eines Tages aus heiterem Himmel das bisschen willfährige Persönlichkeit gespalten wird und das Dr. Jekyll-und-Mr. Hyde-Syndrom sich seiner bemächtigt. Es ist an der Zeit, die an die Kette gelegte Sau rauszulassen und sich wohlig im dreckigen Element zu suhlen. Carrey hat sich das Motto der für die Regie verantwortlich zeichnenden Farrelly Brothers „Dumm und Dümmer“ wirklich sehr zu Herzen genommen und seiner Karriere mit diesem Machwerk des Brachialhumors ein trübes Licht aufgesetzt.“ (Neue Züricher Zeitung) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Solitaire-Kino (Westerstede), Gloria (Del)

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol)

J

Die Jönsson-Bande und der Cornflakes-Raub Schweden 1996, R: Christian Wagner, D: Knut Erikson

„Was Georg Lucas kann, kann ich schon lange – dachte sich Christian Wagner und erzählt die Vorgeschichte der in Schweden legendären Jönsson-Bande. Clever-witziger Kinderkrimi.“ (TV-Spielfilm) Kino 46

Julius Cesar USA 1953, R: Joseph Mankiewicz, D: John Gielgud, Marlon Brando / Originalfassung ohne Untertitel !!!

Diese grundsolide Hollywood-Adaption des Shakespearestücks ist heute noch wegen Marlon Brando sehenswert, der sich neben John Gielgud und James Mason gut behaupten konnte. Kino 46

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche.“ (tip) Gondel, CinemaxX, Ziegelhof-Kino (Ol)

The Kid USA 2000, R: John Turteltaub, D: Bruce Willis, Spencer Breslin

„Russ Duritz (Bruce Willis) kümmern nur Cash und Karriere. Groß ist die Verwunderung, als er plötzlich sich selbst als Achtjährigem gegenübersteht. Der kleine Rusty muss feststellen, dass der große Russ seine Kinderziele nicht erreicht hat: Hund und Großfamilie. Amerikanischer Psycho-Schmonzes, der mit unerbittlicher Konsequenz auf Friede, Freude, Eierkuchen zusteuert.“ (tip) CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant

„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der bereits zweimal adaptierten Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del), Lindenhof (Wildeshausen)

Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Fürmann

„In dieser Liebesgeschichte müssen Sissi und Bodo einen spektakulären Unfall, einen Bankraub, einen schweren Verlust und ein komisches Versteckspiel überstehen, bevor sie zueinander finden. Während so mancher Regisseur schwerfällig Beziehungskisten stapeln würde, nützt Tykwer die Irrungen und Wirrungen, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

Liberty Heights USA 2000, R: Barry Levinson, D: Adrien Brody, Bebe Neuwirth

„Baltimore im Jahr 1954: die Brüder Kurtzman leben in der jüdisch geprägten Gegend von Liberty Heights. Ihre Welt ist von Traditionen, Familiensinn und einer strikten Rassentrennung geprägt. Barry Levinson erzählt von der sanften Revolte gegen diese Grenzen, von frühen Konzerten James Browns und von Ausflügen in fremde Welten. Chris Doyles fasziniernde Kameraarbeit prägt diesen sehr schönen Film, dessen einziger Makel ist, dass er alles Tragische ausblendet.“ (tip) Filmstudio

Luna Papa Österreich/Deutschland/Russland 1999, R: Bakhtiar Khudojnazarov, D: Chulpan Khamatova, Moritz Bleibtreu

„Mit seinen erdichteten Bildern, die einer überbordenden Phantasie entsprungen scheinen, mit seiner entwaffnenden Naivität, die schnurstracks ins Märchenhafte führt, ist diese wüste Odyssee durch Zentralasien im wahrsten Sinne des Wortes phantastisches Kino.“ (tip) City

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedenen Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City

Mission Impossible 2 (M:I-2) USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott

„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglatten Werbeclipstil. Eine belanglos-oberflächliche Fortsetzung von De Palmas Erstling, die nur auf Schauwerte baut. Kurzum: Millionenerfolg garantiert.“ (film.de) City

N

Nazarin Mexiko 1958, R: Luis Bunuel, D: Francisco Rabal, Marga López

„Der idealistisch gesonnene, in einem Elendsviertel von Mexiko City die Nachfolge Jesu rigoristisch vollziehende Priester Don Nazario stößt bei den Herrschenden, beim Klerus, aber auch bei den einfachen und armen Menschen auf Unverständnis und Ablehnung. In dieser Adaption eines Romans des prominenten Autors Pérez Galdós hat Bunuel zu seiner eigenen großen Filmform gefunden, der es um die Frage nach der tatsächlichen Realisierbarkeit chistlicher Existenz, nach der Wirksamkeit göttlicher Liebe in einer demoralisierten, heuchlerischen, brutalen und kranken Welt geht.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Next best thing USA 2000, R: John Schlesinger, D: Madonna, Rupert Everett / Originalfassung ohne Untertitel

Originalfassung und -titel von „Ein Freund zum Verlieben“: Hopplahopp wird aus der Ode an die „beautiful people“ von Los Angeles ein Sorgerechtsdrama, das so echt wirkt wie Madonnas gegenwärtige Haarfarbe.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Nurse Betty USA 2000, R: R: Neil LaBute, D: Reneé Zellweger, Morgan Freeman

„Es soll ja Leute gegeben haben, die in der „Lindenstraße“ tatsächlich eine Wohnung mieten wollten. Die Identifikation mit einer TV-Serie behandelten schon Filme wie „Pleasantville“ und „Die Truman Show“. Regisseur Neil LaBute streift nun deren Motiv und schlägt dabei wunderbar komödiantisch-romantische Töne an. Die gutmütige Kellnerin Betty ist so auf eine Ärztesoap und deren Hauptfigur Dr. Ravell fixiert, dass sie traumwandelerisch Kaffee einschenken kann, ohne den Blick vom Fernseher abzuwenden. Als sie beobachtet, wie ihr fieser Ehemann nach einem Drogenklau von zwei Killern massakriert wird, verschieben sich ihre Realitäten. Im Glauben, mit Ravell verlobt zu sein, fährt sie nach Los Angeles. Bettys bewusstseinsgespaltene Reise folgt der bekannten Moral, dass man nicht vor sich selbst weglaufen darf. Aber das Drehburch, das zu Recht in Cannes prämiert wurde, führt die scheinbaren Gegensätze auf mehreren Ebenen zusammen.“ (Cinema) Schauburg

O

O Brother, Where Art Thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine (vage an Homer orientierte) Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) Schauburg, CinemaxX, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)

Oi! Warning Deutschland 1998, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts

„Geflohen aus spießigem Elternhaus, kommt Janosch zu Koma, dem Freund aus katholischer Landjugend, jetzt Skin mit schwangerer Freundin Sandra, und starker Mann, wie Janosch werden will. Eine expressive, hochspannende Klimabeschreibung aus Deutschland, erzählt an einer dramatischen Dreiecksgeschichte, die tödlich endet. Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen, voller Sinnlichkeit, altmodisches Pathos nicht scheuend.“ (tip) Filmstudio, CineStar

Onegin Großbritannien 1998, R: Martha Fiennes, D: Ralph Fiennes, Liv Taylor, Toby Stephens

„Den hoch romantischen Puschkin-Helden Eugen Onegin zu spielen, war seit Studententagen ein so inniger Wunsch des britischen Stars Ralph Fiennes, dass er die Sache als Produzent selbst ins Rollen gebracht hat. Ein wenig ist er schon über den Typus des jünglingshaften Dandys, Spielers und Schwärmers Onegin hinausgereift, doch umso eindringlicher, schmerzensreicher wirkt seine Liebes- und Lebensverzweiflung. Die Regisseurin Martha Fiennes, Schwester des Stars, zeigt Gespür für die visuellen Reize von Landschaft und Interieurs. Wer gedacht hatte, diese Art von sattem Augenweiden-Kostümfilm sei passé, kann hier nur staunen.“ (Der Spiegel) Filmstudio

P

Der Patriot USA 2000, R: Roland Emmerich, D: Mel Gibson, Heath Ledger

„Zwei Drittel des Films erweisen sich als Hurra-Patriotismus übelster Sorte. In fast schon ästhetisierenden Bildern zeigt Emmerich blutrünstige Kriegshandlungen, lanciert zur besseren Verdauung ein paar billige Lacher und wird nicht müde, haarsträubende Belege für die vermeintlich tolerante Grundhaltung der aufgeklärten weißen US-Bevölkerung aufzutischen.“ (film.de) City

R

Road Trip USA 2000, R: Todd Philips, D: Breckin Meyer, Sean Williams Scott

„Sympathisches Filmchen, in dem vier typische Vertreter eines College-Jahrgangs von Ithaca, New York nach Austin, Texas fahren, um eine kompromittierende Videokassette abzufangen. Dabei werden jede Menge postpubertärer Ängste durchgearbeitet, wobei die Situationen drastischer und die Witze noch einen Tick geschmackloser sind als in „American Pie“ (wie hier Weißbrot in der Unterhose getoastet wird, spricht bestimmt nicht jeden an). Immerhin entwickeln sich die Helden nicht alle zu sexuellen Saubermännern.“ (tip) Cinemaxx, UT-Kinocenter

Rob Roy USA 1995, R: Michael Caton-Jones, D: Liam Neeson, Jessica Lange, Tim Roth / Originalfassung mit Untertiteln

Liam Neeson ist als der schottische Held und Freiheitskämpfer so penetrant, dass man den bösen Engländern nur alles Guten wünschen kann. Da kommt es gerade recht, dass Tim Roth einen furchtbar bösen, geckenhaften Engländer spielt, und dabei so maßlos übertreibt, dass man ihn sofort ins Herz schließen muss. (hip) Kino 46

Rules – Sekunden der Entscheidung USA 2000, R: William Friedkin, D: Tommy Lee Jones, Samuel L. Jackson

„Ein Colonel der US-Marines wird von einem amerikanischen Militärgericht angeklagt, weil er bei einem eskalierten Einsatz im Jemen fast hundert Zivilisten umgebracht hat. Ein befreundeter Militäranwalt kommt mit dem Angeklagten zu dem Schluss, dass die Opfer selber schuld waren. William Friedkin ist mit diesem militärfreundlichen und sagenhaft xenophoben Drama bei aller technischen Versiertheit auf dem Tiefpunkt seiner Karriere angelangt.“ (tip) CinemaxX, CineStar

S

Salsa und Amor Frankreich/Spanien 2000, R: Joyce Sherman Bunuel, Christiane Gout, Vincent Lecoeur

„Romantische Tanzkomödie, „die Musik hat Schwung und die Hauptdarstellerin einen hübschen Schmollmund. Doch leider will der Film nebenbei noch sämtliche rassistischen Klischees des Erdballs entlarven.“ (tip) City

Schatten der Wahrheit USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford

„Michelle Pfeiffer allein zu Haus: Geister treiben sie als Frau von Harrison Ford beinahe in den Wahnsinn – Hitchcock goes Horror. Mit vielen Anleihen bei Klassikern wie „Das Fenster zum Hof“, „Shining“ oder „Poltergeist“ werden hier bekannte Muster zitiert und geringfügig variiert. Unterstützt von Michelle Pfeiffers Wandlung von einer liebenden Mutter zu einer psychotischen Totenmaske lässt Zemeckis den Zuschauer mittels kalkulierter Schocks mehr als einmal im Kinosessel erschauern. Einzig die finale Aufklärung des Geschehens im familiären Geisterhaus wirkt zu genretypisch und banal, um wirklich zu erschrecken. Hier wird trotz aufwändiger Kamerafahrten bloß das TV-Niveau von Sendungen wie „X-Factor“ geboten.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Faris, Jon Abrahams

„Zum wiederholten Mal treibt ein maskierter Killer auf einem Campus sein Unwesen und ermordet Studenten. Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann. Zugleich eine Zitation zahlreicher Schmuddelkomödien, die einzig dadurch Interesse verdient, dass als Zielpublikum die jugendliche afroamerikanische US-Bevölkerung auserkoren wurde, das seine Schadenfreude am Abschlachten weißer Teenager ausleben kann.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede), Lichtspielhaus (Del)

Scream 3 USA 1999, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquete

„Scream zum Dritten, doch die Filmfiguren sind um keinen Deut besser geworden. Noch immer wissen sie nicht, dass der Keller das tödlichste Versteck überhaupt ist. Und nach wie vor finden wir Zuschauer das mörderisch unterhaltsam.“ (Zoom) City

Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams

„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Shanghai Noon USA 2000, R: Tom Dey, D: Jackie Chan, Owen Wilson

„East meets west im neuen Film von Jackie Chan, der wie in seinem vorangegangenen Hollywoodfilm „Rush Hour“ erneut auf das Erfolgsrezept des buddy movies setzt. Und wiederum wird Chans Leinwandfigur, erfahren in den Martial-Arts, aber wenig vertraut mit den Gepflogenheiten der amerikanischen Kultur, zusammengeworfen mit einem Amerikaner, der vor allem eine große Klappe hat. Zwischen modisch-smart und naiv bewegt sich der Film als Westernparodie. Ein korrupter Sheriff heißt Van Cleef. Trotz solcher Anspielungen ist „Shanghai Noon“ als Western von geradezu aufreizender Naivität, eine Anthologie von Genremotiven, die so ausgestellt werden, dass es an die deutschen Karl-May-Filme erinnert.“ (epd-film) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passge (Del)

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City

Space Cowboys USA 2000, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, James Garner, Donald Sutherland

„Ein russischer Kommunikationssatellit droht aus der Erdumlaufbahn abzustürzen. Die einzige Hoffnung der NASA ist der pensionierte Draufgänger Frank. Der willigt ein, sofern seine ergrauten Kumpels ebenfalls zugelassen werden. Gemeinsam trainieren sie für ihren ersten Flug ins All, auf den sie 40 Jahre lang vergeblich gewartet haben. Augenzwinkerndes Männerabenteuer von und mit Clint Eastwood, das weit mehr ist als eine Oldie-Version von “Armageddon“ und „Apollo 13“. Zusammen mit der herrlich selbstironischen alten Riege Hollywoods gelingt Eastwood ein entspanntes Crossover aus Witz und Action, Dramatik und Effekten, das auch einem reiferen Publikum gefallen dürfte.“ (film.de) CinemaxX, CineStar

Stargate USA 1994, R: Roland Emmerich, D: Kurt Russel, James Spader

Einer der früheren Peng-Peng-Science-Fiction-Schinken vom Emmerich, in dem er wieder immer am liebsten mit seinen Effekten spielt und am Schluss möglichst viel rumballert. (hip) Filmstudio

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibiana Beglau, Martin Wuttke

„Als „Die Stille nach dem Schuss“ im Wettbewerb der Berlinale gezeigt wurde, blieben die Demonstranten zu Hause. Und das, obwohl sich Inge Viett, deren Biografie das Drehbuch maßgeblich beeinflusst hat, längst von dem Prokjekt distanziert hatte. In der Tat ließe sich manches einwenden gegen Schlöndorffs Inszenierung. Die Sprache der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftspolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) Filmstudio

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) City

T

Tanz der Vampire Großbritannien 1966, R: Roman Polanski, D: Roman Polanski, Sharon Tate, Jack MacGowran

„Ein alter Professor und sein treuer Gehilfe gehen in einem Karpatenschloß auf Vampirjagd und geraten in eine Familenfeier der Untoten. Roman Polanskis erste Großproduktion benutzt die Klischees und Handlungsmuster des Vampirgenres zu einer amüsanten Persiflage, in der makabre Schocks durch liebevolle Typenkomik ausbalanciert werden.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Toy Story II USA 1999, R: John Lassetter

„Dem Regisseur Lassetter gelang hier eine fantastische Mischung aus prächtigen Details und computeranimierten Charakteren mit bemerkenswert lebendig wirkenden Bewegungen.“ (The New Yorker) Atlantis, Gondel, Cinestar, Musichall Worpswede

U

U-571 USA 2000, R: Jonathan Mostow, D: Matthew McConaughey, Harvey Keitel, Jon Bon Jovi

„Die Besatzung eines betagten amerikanischen U-Boots soll, getarnt als deutsche Marinesoldaten, 1942 eine „Enigma“-Codemaschine erbeuten. Die Aufregung um die historische Korrektheit des Unterwasserthrillers – die Briten bemäkeln, dass die Amis den Krieg mal wieder im Alleingang gewinnen – verliert angesichts der wenig spannenden und löchrigen Geschichte an Bedeutung.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Die Unberührbare Deutschland 1999, R: Oscar Roehler, D: Hannelore Elsner, Vadim Glowna, Jasmim Tabatabai

„Mit dem Fall der Mauer bricht für die Münchner Schriftstellerin Hanna Flanders eine Welt zusamemn. In ihren Büchern tritt sie für die Werte des Sozialimus ein, in der Realität shopt sie bei Dior. Sie ist ein Getriebene, alkohol- und tablettensüchtig, monomanisch – und dennoch eine Frau, die man auf Anhieb liebt und versteht.“ (tip) Atlantis, Gondel, Musichall (Worpswede)

V

Velvet Goldmine Großbritannien 1998, R:Todd Hayne, D: Ewan McGregor

„Todd Haynes Kinobilderbogen erzählt die Geschichte eines David Bowie nachempfundenen Rockstars und er erzählt sie von ihrer großartigen, mythenkompatiblen Seite: Triumpf und Verrat, Rausch und Katzenjammer, The Rise and Fall of....“ (taz) City

Verlorene Liebesmüh Großbritannien 1999, R: Kenneth Branagh, D: Alicia Silverstone, Kenneth Branagh

Dies ist alles andere als große Filmkunst, aber unter dem Strich hat Branagh es dennoch wieder geschafft, einen Shakespeare auf seiner Liste als durchaus gelungenen Film abzuhaken. (hip) City

Viridiana Spanien 1961, R: Luis Bunuel, D: Francisco Rabal, Soilvia Pinal / Originalfassung ohne Untertitel!

„Bunuels desillusionierende Schilderung des Weges der jungen spanischen Novizin Viridiana, die sich nach dem Selbstmord ihres Onkels entschließt, auf das Kloster zu verzichten und dadurch karikativ zu wirken, dass sie das Landgut ihres Onkels zu einem Asyl für Notleidende macht. Eine kurze Abwesenheit der jungen Frau nutzen die Armen zu orgienhafter Zerstörung; nur knapp kann die Zurückgekehrte einer Vergewaltigung entgehen. Der seiner formalen wie thematischen Kraft wegen berühmte Versuch Bunuels, heiligmäßige christliche Lebensbemühung durch die ebenso radikale Konfrontation mit Unmoral, Bosheit und sozialem Elend auf die Probe zu stellen, fand nicht nur Anerkennung, sondern auch Unverständnis und Ablehnung.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

W

War Zone USA/Deutschland 1997, R: Maggie Hadleigh-West / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Film zeigt das anzügliche Grinsen, die Pfiffe und die unerwünschten physischen Kontakte, denen Frauen in der Öffentlichkeit ständig ausgeliefert sind. Das dokumentarisch aufgenommene Material bringt den „street abuse“ – den Missbrauch auf der Straße zum Vorschein. Die scheinbar harmlosen Interviews enthüllen sexistische Mythen, rassistische Einstellungen und homophobe Ängste.“ (Kommunalkino) Kino 46

Der Weg nach El Dorado USA 2000, R: Eric Nergerson, Don Paul

„Zwei junge Abenteurer, keine strahlenden Helden, sondern eher Außenseiter, machen sich auf die Suche nach den Goldschätzen von El Dorado, wo man sie als Götter verehrt, sie aber zugleich in eine gefährliche Intrige zieht. Abenteuerlicher Zeichentrickfilm, der sich in Sachen „erwachsener“ Animation versucht. Ein unterhaltsamer und durchaus pointierter, letzlich aber entbehrlicher Film, der allzu vertrauten Handlungsmustern folgt und diesen mittels der Zeichenkunst keine neuen Aspekte hinzufügen vermag.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX, Passage (Del)

Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte Italien 1999, R: Enzo d'Alò

„Kinderfilm. Oft genug müssen Katzen in Animationsfilmen den Schurken abgeben, derweil possierliche Nager fesch den Helden mimen. Die amüsante italienische Zeichentrickproduktion nach dem Kinderroman von Luis Sepulveda kehrt das Verhältnis um: Fiese Ratten sind drauf und dran, in einer Hafenstadt die Macht zu übernehmen, woran Kater Zorbas und seine Gang träge gewordener Stubentiger nicht ganz unschuldig sind. Kindgerecht und in einem hübschen Bilderbuchstil erzählt Regisseur Enzo d'Alò diese Geschichte von der Toleranz gegenüber Anderen – ohne die Kids für dumm zu verkaufen.“ (tip) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

X

X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen, Famke Janssen

„Durch eine Veränderung ihrer Chromosomen sind die „X-Men“ mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sie können mit ihren Blicken Energiestrahlen versenden und mit einer Handbewegung das Wetter manipulieren. Sie haben sich zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschlossen, um die Welt vor dem Bösen zu bewahren. „X-Men“, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren, ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenem Action-Kino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die actiongeladenen Special-Effekts bei Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartungen des Mainstreampublikums.“ (film.de) UT-Kinocenter