Die Vorschau
: Afro-Pop mit Echtheits-Bonus

■ Ab morgen im Schlachthof: drei Tage Begegnung mit Afrika

Afrika = Trommeln und Tanzen. Die nahe liegende Gleichung zieht auch das dreitägige Festival im Rahmen der Roots Nights, das ab Freitagabend im Schlachthof stattfinden wird. So bieten die VeranstalterInnen neben drei Konzerten auch Trommel- und Tanzworkshops an (Samstag und Sonntag ab 10 Uhr). Unabhängig von dieser etwas sehr klischeeverhafteten Herangehensweise an eine Begegnung mit Afrika bleibt zu hoffen, dass die Osterdeich-TrommlerInnen massenhaft in die Workshops strömen, um etwas mehr Variation und Poly-rhythmik in ihr sommerliches Getrommel zu bringen, zur Abwechslung der nicht immer freiwilligen ZuhörerInnen (Anmeldung unter Tel.: 23 09 73).

Eröffnet wird das Festival am Freitag von einem Rising Star der westafrikanischen Musikszene, Habib Koité und seiner Band Bamada aus Mali. Koité versteht sich als musikalischer Geschichtenerzähler in der Tradition der Griots – eine Tradition, auf die sich fast alle westafrikanischen MusikerInnen beziehen und die einen ordentlichen Authentizitätsbonus garantiert.

In ihrer an MusikerInnen nicht armen Heimat sind Koité & Bamada bereits Stars. Die Formation gründete sich bereits vor zwölf Jahren, und spätes-tens mit dem zweiten für den europäischen Markt produzierten Album „Ma Ya“ von 1998 hat sich Koité auch in den hiesigen Weltmusikcharts etabliert.

Die behutsame Mischung aus malischer Tradition und moderner Popmusik kommt gut an. Die typischen wiegenden Rhythmen, wie man sie auch von seinen Landsfrauen Oumou Sangare oder Rokia Traoré kennt, bilden die Basis für Koités Gesang, der seine akustische Gitarre dazu wie eine Kora (afrikanische Harfe) klingen lässt. Zu den Klängen von Balafon, der viersaitigen N'goni, E-Bass und E-Gitarre, die einen eingängigen Afro-Pop produzieren, erzählt Koité Geschichten vom alltäglichen Leben, bei denen er aktuelle Probleme der postkolonialen Gesellschaft Malis nicht ausspart.

Musikalisch deutlich traditioneller agiert die senegalesische Gruppe Pénc um den Sänger Badara Seck, die am Samstag auftreten. Danach wird das achtköpfige Kalifi Dance Ensemble aus Ghana, aber mittlerweile in Deutschland lebend, mit farbenprächtigen Gewändern trommeln und tanzen, was das Zeug hält. Anschließend gibt's eine Disco Africaine im Magazinkeller. Arnaud

Die Konzerte im Schlachthof beginnen jeweils um 20.30 Uhr