Grüne: Mosaik gegen Bilder

■ Bremer Grüne schicken offenen Brief an Fischer

Die Bremer Grünen fordern die zügige Rückgabe der 101 Bilder aus der Bremer Kunsthalle, die seit 1993 in der deutschen Botschaft in Moskau liegen. Die Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion, Helga Trüpel, wandte sich in der Angelegenheit mit einem Brief an Bundesaußenminister Joschka Fischer. Darin weist sie darauf hin, dass die Bilder nicht zur sogenannten Beutekunst gehören, sondern „illegal“ nach Russland verbracht wurden. Deshalb könne die Rückgabe außerhalb der Gesamtverhandlungen in einer „Bremer Lösung“ geregelt werden.

Bremen hatte dem russischen Kulturministerium die Rückgabe des so genannten Florentiner Mosaiks aus dem Bernsteinzimmer angeboten. Ohne direkt von einem Tausch zu sprechen, hatte die russische Seite erklärt, sie betrachte die 101 Bilder als Eigentum Bremens. Ein Austausch der Kunstwerke scheitert derzeit offenbar an der Bundesregierung. Dabei könnte, so Trüpel in ihrem Brief, eine solche „Fensterlösung“ Bewegung in den gesamten Rückgabe-Prozess bringen. Daher bittet die Ex-Kultursenatorin Parteifreund Fischer um Unterstützung.

Im Berlin wird dies offensichtlich anders gesehen. Das Mosaik ist eines der Top-Tauschobjekte, mit denen die deutsche Seite erneute Verhandlungen über die Beutekunst erreichen zu können glaubt. Ihr Befremden darüber kleidet Trüpel in die Worte, es sei „der Eindruck entstanden, dass Berlin eine verzögernde Position“ einnehme. not