Arbeit für alle

■ Die Sanierung der bunten Häuser in der Hafenstraße läuft nach Plan

„Geht die Hafenstraße pleite?“, fragte gestern ein Anonymus in der Bild-„Zeitung“. Die auf einen sogenannten Szene-Kenner zurückgeführte Aussage des Artikels lautet: Bei der Sanierung der ehemals besetzten Häuser an der St. Pauli Hafenstraße wird Steuerzahlers Geld sinnlos verbraten.

Der von der Stadtentwicklungsbehörde (Steb) bekanntgegebene Stand der Dinge ist: Von den neun Millionen Mark öffentlicher Mittel, die seit 1995 in die Sanierung fließen, ist bislang die Hälfte ausgegeben worden. Dafür sind bereits alle zwölf Häuser mit Zentralheizung ausgestattet worden. Zwei Häuser werden in einigen Wochen fertig saniert sein. An zwei weiteren Gebäuden sind die Arbeiten im vollen Gange, an acht Häusern wurden einzelne Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.

Ina Klotzhuber, Sprecherin des grünen Stadtentwicklungssenators Willfried Maier, bestätigt, dass der Gang der Arbeiten den Plänen und Erwartungen der Behörde entspräche. An den Bauarbeiten sind alle der rund 110 BewohnerInnen der in den 80-er Jahren heiß umkämpften bunten Häuser am Hafenrand beteiligt.

Bernd Coch, Hafenstraßen-Bewohner und Vorstandsmitglied der Genossenschaft „Alternativen am Elbufer“, erklärt: „Wir sind nicht pleite. In die bislang ausgegebenen Mittel sind natürlich auch jede Menge Planungskosten eingegangen.“

Nach einer Erklärung der Genossenschaft, welcher die Häuser seit 1996 gehören, werde der finanzielle Rahmen der Sanierung, wie sie mit der Steb abgestimmt wurde, „in vollem Umfang“ und der Zeitplan „im wesentlichen“ eingehalten. Nach den Kämpfen um Erhalt und Verkauf der Hafenstraße bis 1995 bewertet die Genossenschaft den Ablauf der Arbeiten in den vergangenen drei Jahren als „politischen Erfolg“. Nach ihrer Ansicht könne es keineswegs schaden, „es bei der Unaufgeregtheit dieser Zeit“ zu belassen. uwi