Verseuchte Hühner

■ Zwölf Tonnen Hähnchenschenkel aus Belgien in Hamburg beschlagnahmt

Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat gestern nachmittag zwölf Tonnen belgischer Hähnchenschenkel in zwei Kühlhäusern entdeckt und beschlagnahmt. Die für den Export bestimmte Sendung werde verplombt und nach Belgien zurückgeschickt, sagte der Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, Stefan Marks. Der Importeur habe „glaubhaft versichert“, daß die Ware in Hamburg nur für den Weitertransport gelagert worden sei, erläuterte Marks. Die Suche im Freihafen sei am Nachmittag abgeschlossen worden.

Ob dioxinverseuchte Produkte in den Hamburger Handel gelangt seien, stehe noch nicht fest, sagte Marks weiter. Entwarnung könnte erst gegeben werden, wenn die vorsorglich angeordneten Untersuchungen abgeschlossen seien. Bis zweifelsfrei geklärt sei, daß keine verseuchte Ware in den Regalen liege, sollten die Verbraucher lieber Produkte aus der Region kaufen. Die Verseuchung von Eiern und Hühnerfleisch aus Belgien hatte die Behörden in Norddeutschland schon am Montag alarmiert: In Hamburg und Schleswig-Holstein wurde bei Futtermittelherstellern, Großhandel und in Einzelhandelgeschäften nach belgischen Produkten gesucht. In Schleswig-Holstein war nach Angaben des zuständigen Ministeriums bis Dienstag abend keine belastete Ware gefunden worden.

Eier aus Belgien sollen daran zu erkennen sein, daß vor der Pack-stellennummer ein „B“ auf der Verpackung steht. Auch auf den Verpackungen für Geflügelfleisch gebe es ein „B“. In Belgien war mit Dioxin verseuchtes Hühnerfutter aufgetaucht. Dort sollen jetzt Hunderttausende von Hühnern getötet werden. Das belastete Futter ist nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums auch nach Deutschland geliefert worden. dpa