Halbierte Lehrer

■ In puncto Altersteilzeit ist Bayern längst fortschrittlicher als der Stadtstaat Hamburg

Bayerische LehrerInnen werden ab August Vorteile genießen können, auf die ihre Hamburger KollegInnen bisher vergeblich warten. Ab kommendem Schuljahr sollen 60jährige und ältere Lehrer im Freistaat ihre Arbeitszeit um die Hälfte reduzieren können. Trotz halbierter Unterrichtsstunden erhalten sie weiterhin 83 Prozent ihres Gehalts. Das Altersteilzeitmodell, das Anfang Mai noch vom Landtag beschlossen werden soll, sieht außerdem vor, daß auch Teilzeitlehrer ihre Arbeit in der Schule reduzieren können.

Möglich wird die Altersteilzeit für LehrerInnen durch eine entsprechende Änderung des Beamtengesetzes, die die Bundesregierung schon im vergangenen Jahr vorgenommen hat. Seither ist es Sache der Länder, ob sie entsprechende Modelle für ihre Beamten umsetzen. Doch Hamburg tut sich schwer. Bisher liegt hier kein entsprechendes Modell vor. „Und das, obwohl der Altersdurchschnitt der Hamburger Lehrerinnen und Lehrer inzwischen bei 49 Jahren liegt und Jüngere kaum noch eine Chance haben, in den Schuldienst zu gelangen“, monierte gestern Anna Ammonn, Chefin der Hamburger Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Ihre Lehrergewerkschaft will sich nun verstärkt dafür einsetzen, daß möglichst bald auch hanseatische LehrerInnen gleitend aus dem Beruf aussteigen können. Immerhin würde das, laut Ammonn, auch die hohe Frühpensionierungsrate unter den PädagogInnen bremsen. Denn die, so bemängelte der Rechnungshof unlängst, koste die Stadt pro Frührentner 370.000 Mark bis zur Pensionierung. flo