Wien baut Mahnmal

■ Stadt einigt sich mit Jüdischer Gemeinde auf Standort des geplanten Holocaust-Mahnmals

Wien (rtr) – Die Stadt Wien hat sich endlich doch für den Bau des lange umstrittenen Holocaust- Mahnmals entschieden. Das Mahnmal werde wie geplant auf dem Wiener Judenplatz errichtet, sagte Bürgermeister Michael Häupl gestern. Aus Rücksicht auf die Ausgrabungen einer Synagoge werde das Bauwerk auf dem Platz aber leicht verschoben. Die unter dem Platz liegenden Überreste des bei einem Pogrom im Mittelalter zerstörten Sakralraums sollen zugänglich gemacht werden.

Die Or-Saruga-Synagoge war 1421 zerstört worden. Darin hatten 100 Juden Schutz vor Verfolgung gesucht und Selbstmord begangen. Die Überreste der Synagoge waren 1996 bei den Bauarbeiten für das Mahnmal entdeckt worden.

Das Denkmal der Künstlerin Rachel Whiteread ist ein Beton- Kubus, der eine nach außen gestülpte Bibliothek darstellt. Für das Mahnmal hatte sich vor allem der Leiter des Wiener Jüdischen Dokumentationszentrums, Simon Wiesenthal, eingesetzt.