Algerien: UN gefordert

■ Menschenrechtsorganisationen halten EU-Delegation für nicht ausreichend

Brüssel/Hamburg (dpa/AP) – Vier internationale Menschenrechtsorganisationen haben wegen anhaltender Massaker in Algerien eine Untersuchungskommission unter Leitung der Vereinten Nationen gefordert. Der geplante Besuch einer EU-Delegation in Algerien allein reiche nicht aus, sagte Jean-Paul Marthoz von Human Rights Watch gestern zu Beginn einer Kampagne in Brüssel, die sich mit den Auswirkungen der Greueltaten in Algerien befaßt. Die Kampagne wird von amnesty international, der Internationalen Liga der Menschenrechte und Reporter ohne Grenzen unterstützt.

Die algerische Regierung erklärte sich bereit, in etwa zwei Wochen die Außenminister Österreichs, Großbritanniens und Luxemburgs zu empfangen und mit ihnen über Sicherheit und Anti- Terror-Maßnahmen zu sprechen. Dabei soll auch über algerische Vorwürfe gesprochen werden, wonach westliche Staaten islamischen Extremisten Unterschlupf gewähren. Die UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge, Sadako Ogata, forderte gestern in Singapur die EU- Staaten zu einer großzügigen Aufnahme algerischer Flüchtlinge auf. Sie sollten nicht zurückgeschickt werden. Kommentar Seite 12