Es stand diese Woche in der Taz - Wo denn sonst?

Liebe Leserin, lieber Leser!

Gehören Sie auch zu jenen statistisch erwiesenen rund 350.000 Menschen, die jeden Tag eine taz lesen, die sie gar nicht selber gekauft haben? Im Café, beim Friseur, bei Freunden, bei Nachbarn, am Arbeitsplatz, in der Bibliothek, wo auch immer? Wir freuen uns selbstredend über das große Interesse, nur überleben können wir mit so vielen Schwarzlesern auf Dauer natürlich nicht. Also: hurtig einen Abocoupon ausgefüllt und das tägliche exklusive, persönliche taz- Exemplar geordert, was zudem den Vorteil der Regelmäßigkeit hat und die Gefahr mindert, daß Ihnen Dinge entgehen, die möglicherweise von großer Bedeutung für ihren weiteren Lebensweg oder doch zumindest sehr interessant sind.

Die jüngsten Aktivitäten des Kaliforniers John Perry Barlow beispielsweise. Der Songdichter der Grateful Dead hat den Cyberspace als „neue Form von Community“ entdeckt und es sich zum Ziel gesetzt, deren Freiheit zu verteidigen. „Wir versuchen, jedwede Form von Regierung und Gesetzgeber zurückzudrängen, die versuchen, sich in unserem Territorium einzumischen“, sagt Barlow im taz-Interview (Montag, 19. Juni).

In den Cyberspace wollen sieben Länder am liebsten eine Sache verbannen, die für die Bewohner vieler Landstriche zur täglichen Geißel geworden ist. Jedes Jahr werden fünf bis zehn Millionen Minen produziert und 26.000 Menschen durch diese Minen getötet. Doch nur Mexiko, Kambodscha, Afghanistan, Irland, Kolumbien, Estland und Schweden fordern einen weltweiten Bann, während sich die übrigen Staaten, unter anderem auch die Bundesregierung, gegen eine totale Ächtung sträuben. Schließlich läßt sich mit der Produktion der todbringenden Kriegsgeräte prächtig Geld verdienen. (taz vom Mittwoch, 21. Juni).

„Das Übel ist überall die Macht der Armee“, sagt, bezogen auf die Situation in Ruanda und Burundi, Monique Mujawamariya, deren offener Brief an die Regierung von Ruanda, der im Mai in der taz, Washington Post und La Libre Belgique veröffentlicht wurde, weltweites Aufsehen erregte. In einem taz-Interview versucht die ruandische Menschenrechtlerin Wege aufzuzeigen, um den „Teufelskreis von Manipulation, Gewalt, Unterwerfung und Rache“ in Ruanda zu durchbrechen (Montag, 19. Juni).

In einer ganz anderen Welt lebt Frieder Übel, seit fast 50 Jahren Knecht in Unterfranken, dessen „einziges Hobby“ die Arbeit ist. Denkbar einfach das Lebensmotto des 60jährigen: „Ich schaff', bis i nit mehr kann. Und wenn ich nit mehr kann, will ich nicht mehr da sein“ (Freitag, 23. Juni).