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: Zu weit gegangen

Celle (dpa) – Der Deutsche Presserat hat Interviews von Medien mit den Celler Geiselnehmern als journalistisch nicht zu verantworten kritisiert. Der Nachrichtensender n-tv hatte Interviews mit den Geiselnehmern Peter Strüdinger und Günther Finneisen ausgestrahlt. Ulrich Ende, Redaktionsleiter bei n-tv, sah in dem am Montag vormittag ausgestrahlten Gespräch vorrangig die Möglichkeit, auch mit der Geisel zu reden. Das Interview war durch einen Anruf der Täter zustande gekommen. „Ich vermag nicht zu erkennen, was daran spektakulär war, in dem Sinne, daß sich die Täter in Szene setzten. Das taten sie eindeutig nicht“, sagte Ende am Montag der dpa. „Die Medien müssen vor Ort und ereignisnah berichten und recherchieren können und dürfen die Arbeit der Polizei nicht behindern“, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Presserats, Lutz Tillmanns. Interviews mit Gangstern in dieser Situation gingen jedoch eindeutig zu weit.