Liebe Karin Rennenberg,

der Mechanismus, mit dem interessierte Medien immer wieder das älteste Dümmste als das neueste Schlaueste herauszustellen versuchen, verärgert nicht nur Sie. Alexander Smoltcyks Wochenpost-Artikel zur Zwillingsforschung zitieren Sie ja schon. Er sei allen Lesern der taz empfohlen. Der auch bei uns bekannte Naturwissenschaftler Stephen Jay Gould geht in einer ausführlichen Rezension der „Glockenkurve“ im New Yorker vom 28. 11. scharf ins Gericht mit den Autoren des Buches. „Die ,Glockenkurve‘ ist keine wissenschaftliche Arbeit. Sie ist ein Manifest konservativer Ideologie.“

Er fährt fort: „Wir müssen die Lehre der ,Glockenkurve‘ bekämpfen. Sie ist falsch und sie beraubt uns, wenn sie Schule macht, uns aller Mittel, uns um die Förderung der Intelligenz eines jeden zu kümmern.“ Ich schicke Ihnen eine Kopie des Aufsatzes. Viel Spaß bei der Lektüre.

Mit freundlichen Grüßen

Arno Widmann