Keine schwarze Kasse

■ Goehler droht HfbK-Professoren mit disziplinarischen Konsequenzen

droht HfbK-Professoren mit disziplinarischen Konsequenzen

Die Präsidentin der Kunsthochschule Adrienne Goehler erwägt disziplinarische Schritte gegen die drei Hochschulprofessoren, die in der vergangenen Woche den zwölfseitigen Text ihrer Dienstaufsichtsbeschwerde veröffentlicht haben. „Die Professoren haben sich in ein schwebendes Verfahren eingemischt“, sagte die HfbK-Öffentlichkeitreferentin Barbara Rieke der Welt am Sonntag. Jetzt müßten sie mit „disziplinarischen Konsequenzen“ rechnen.

Auslöser für diese erneute Runde im Goehler-Streit war eine Äußerung Leonard Hajens am letzten Dienstag auf der Senatspressekonferrenz. Der Wissenschaftssenator hatte auf Nachfrage erklärt, neun der insgesamt 14 Vorwürfe gegen Adriennne Goehler seien gegenstandslos, bei fünfen gebe es „zumindest vorlegbare Fakten“, zu denen man Adrienne Goehler anhören müßte. Dieses Zitat wurde in verschiedenen Hamburger Medien uminterpretiert in, die Vorwürfe seien „begründet“.

Als dann Tags darauf die Professoren Joachim Lenger und Franz Erhard Walther ihre neue Dienstaufsichtsbeschwerde mit größtenteils alten Vorwürfen veröffentlichten, wurde diese in fast allen Medien mit dem falschen Hajen-Zitat in Verbindung gebracht. Barbara Rieke zur taz: „Das grenzt an Rufschädigung.“

Dabei hatte Wissenschaftssenator bereits kurz vor Weihnachten erklärt, daß die Sachaufklärung des Disziplinarverfahrens abgeschlossen sei und keiner der Vorwürfe eine Kündigung der HfbK-Präsidentin rechtfertige. „Es mag für ihre Gegner unerträglich sein“, so Hajen- Referentin Dagmar Jensen, „aber Frau Goehler macht keine Fehler, die so schwerwiegend sind, daß man ihr sagt: da ist die Tür“. Das Führen einer schwarzen Kasse beispielsweise wäre ein solcher Fehler.

Adrienne Goehler selbst will sich Ende Mai zu den Vorwürfen äußern. Erst danach ist das Disziplinarverfahren abgeschlossen, wird das Ergebnis öffentlich gemacht. kaj