Gurke des Tages

Der frühere sowjetische Parlamentspräsident Anatoli Lukjanow, einer der Putschisten vom August 1991, hat sich von den gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten am 1. Mai in Moskau zu einem Gedicht inspirieren lassen. Das Poem heißt „1.Mai 1993“ und wurde von der konservativen Tageszeitung Sowjetskaja Rossija veröffentlicht. Lukjanow bedichtete „das verzerrte Grinsen der Schilde, die Welle der Reden, die stumme Infanterie der Miliz, die gläsernen Pupillen der Henker“. Die Zusammenstöße, bei denen mehr als hundert Angehörige der Sondertruppen des Innenministeriums (OMON) verletzt wurden, beschreibt Lukjanow als „Blutiger Mai, blutiger Samstag (...), Stöhnen und Kanonen mit Wasser, das gegen die Brüste schlägt, die Schamlosigkeit derjenigen, die die OMON decken“. Während „die grauen Pferde sich über der friedlichen feiernden Menge aufbäumten, jubilierte die feige Ungesetzlichkeit“, so Lukjanow. „Ein Bersten von Knochen im Brummen der Motoren, der Schrei eines Kindes: los, rette dich! Das wird nicht so bald vergessen, blutiger Mai, blutiger Mai.“ Lukjanow schreibt seit seiner Jugend Gedichte und war besonders während seines mehrmonatigen Aufenthaltes im Gefängnis nach dem Augustputsch schriftstellerisch aktiv. Er ist unter anderem Autor eines Werkes mit dem Titel „Der scheinbare Staatsstreich und der wahre Staatsstreich“.

Granate auf Mönche

Bangkok (AFP) – Bei einem Anschlag mit einer Handgranate auf eine Ordinationsfeier für buddhistische Mönche sind gestern in Ubol Ratschathani im Nordosten Thailands sieben Menschen getötet und 28 verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, war es vor der Feier zu einer Auseinandersetzung gekommen, ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden. Der Grund für den Streit blieb jedoch zunächst unklar.