■ Neue Erkenntnisse französischer Gerichtsmediziner
: Hitler-Autopsiebericht war gefälscht

Paris (AFP/taz) – Nahezu ein halbes Jahrhundert nach dem Tod von Adolf Hitler sind französische Gerichtsmediziner zu der Überzeugung gelangt, daß die zwischen dem 8. und 11. Mai 1945 autopsierte angebliche Leiche des deutschen Diktators in Wirklichkeit diejenige eines Unbekannten war. Die sowjetischen Ärzte hätten unter dem starken Druck Stalins gestanden, der ungeduldig die Leiche seines Feindes sehen wollte, versichern die Gerichtsmediziner von der Universität Lille in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift La Semaine des Hopitaux. Tatsächlich sei die Suche nach den sterblichen Überresten von Adolf Hitler und Eva Braun unter chaotischen Verhältnissen und ohne ärztliche Kontrolle erfolgt. Die Soldaten hätten zunächst zwei andere Leichen als die gesuchten ausgegeben.

Bis heute bleibe die Identität der in Moskau präsentierten Leiche ein Rätsel, ebenso wie der weitere Verbleib der echten Hitler- Reste, die Ende Mai 1945 wiedergefunden wurden, betont der Bericht. Diese neue Leiche wurde in einem Wald in Mengershausen bei Berlin entdeckt. Der letzte deutsche Soldat, der sie im Garten der ehemaligen Reichskanzlei betrachten konnte, identifizierte sie zweifelsfrei als die wahre Leiche Hitlers.

Nach Angaben der französischen Gerichtsmediziner hatten die sowjetischen Ärzte für ihre Kollegen seinerzeit Beweise ihrer Fälschung hinterlassen, darunter den Hinweis auf einen 15. Backenzahn sowie den Befund, daß Hitler nur einen Hoden besessen habe, was nicht zutreffe.