Namibia schlachtet 40.000 Seehhundbabys

■ Dieses Jahr etwas mehr

Dieses Jahr etwas mehr

Windhuk (AFP) — In Namibia hat die alljährliche Massentötung von Seehundbabys begonnen. Die „Aussonderquote“ liege mit 40.000 in diesem Jahr „etwas höher“ als 1991, teilte der Sprecher des Fischereiministeriums, Callie Schlettwein, mit. Umweltschützer protestieren gegen die „Seehundernte“, vor allem gegen die Tötungsmethode. Die jungen Robben werden mit Knüppeln erschlagen. Erschossen werden etwa 1.100 ausgewachsene männliche Seehunde. Befürworter der Massentötung argumentieren, daß die Zahl der Seehunde begrenzt werden muß, um das ökologische Gleichgewicht und das Fischaufkommen vor der Küste des Landes im südlichen Afrika zu erhalten. Umweltschützern zufolge gibt es keinen Beweis dafür, daß eine große Robbenbevölkerung eine Beeinträchtigung des ökologischen Gleichgewichts darstellt.

Die namibische Regierung beruft sich zudem auf Kapitel siebzehn des Umweltplans „Agenda21“, der beim Weltgipfel in Rio de Janeiro im Juni dieses Jahres verabschiedet worden war. Darin werde den Küstenländern zugestanden, wirtschaftlich von den lebenden Meeresressourcen zu profitieren. Die „Aussonderung“ stehe im „hundertprozentigen Einklang“ mit der „Agenda21“, erklärte das namibische Fischereiministerium.