Zweiter Rabta-Prozeß im August

Mannheim (taz) — Am 6. August steht dem Landgericht Mannheim der zweite Strafprozeß um die deutsche Beteiligung an der Giftgasfabrik im libyschen Rabta ins Haus. Vor dem Kadi werden drei leitende Mitarbeiter der Lahrer Firma Imhausen-Chemie stehen. Ex-Imhausen- Chef Jürgen Hippenstiel-Imhausen wurde bereits im Juni letzten Jahres wegen Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz sowie Steuerhinterziehung zu insgesamt fünf Jahren Haft verurteilt. „Wegen der zu erwartenden umfangreichen Beweisaufnahme“, so Mannheimer Justizkreise, sind für den zweiten Rabta- Prozeß rund drei Monate veranschlagt. Erwartet werden weitere Aufschlüsse über Details des Rabta- Deals, insbesondere auch über die Rolle der damals bundeseigenen Salzgitter-Tochterfirma SIG. SIG- Geschäftsführer Andreas Böhm, gegen den noch ermittelt wird, wurde im Sommer vergangenen Jahres beurlaubt, nachdem Rabta-Regisseur Hippenstiel-Imhausen ihn in seinem Teilgeständnis vor Gericht der Mitwisserschaft beschuldigt hatte. Zum Ende des vergangenen Jahres, so sickerte erst jetzt durch, wurde das Arbeitsverhältnis zwischen Salzgitter und Böhm dann endgültig aufgelöst, „in gegenseitigem Einverständnis“. thosch