Wetter wird extremer

Münchener Rück: Naturkatastrophen nehmen auch in Folge des Klimawandels in den nächsten Jahren zu

MÜNCHEN dpa ■ Die Versicherer rechnen in den kommenden Jahren mit einer Zunahme der Naturkatastrophen. „Der Klimawandel wirkt sich bereits aus, und künftig ist mit mehr Wetterextremen zu rechnen“, teilte die Münchener Rück gestern mit. Nach einem ungewöhnlich schadensarmen Jahr 2006 registrierten die Versicherer in diesem Jahr bis Ende Dezember 950 Naturkatastrophen, 100 mehr als im Vorjahr. Dies sei die höchste Zahl seit 1974, als die systematische Datenbankerfassung begann.

15.000 Menschen kamen bei Stürmen, Überschwemmungen und anderen Katastrophen ums Leben. 2006 starben 20.000 Menschen. Die weltweiten gesamtwirtschaftlichen Schäden gab die Münchener Rück in diesem Jahr mit rund 75 Milliarden Dollar (etwa 51,9 Milliarden Euro) an im Vergleich zu 50 Milliarden Dollar 2006. Davon waren Schäden für 30 Milliarden Dollar versichert.

Eine der schlimmsten Katastrophen war der Zyklon Sidr im November, dem in Bangladesch rund 3.300 Menschen zum Opfer fielen. Über Europa tobte sich Mitte Januar der Orkan Kyrill aus, den die Rückversicherer nach Lothar im Dezember 1999 als zweitteuersten Sturm einstuften. In Deutschland wurden mehr als 1,5 Millionen Einzelschäden gemeldet, darunter viele mit kleinen Schadenssummen. Mit rund drei Milliarden Euro schlugen die Überschwemmungen nach Starkregen im Sommer in England bei den Versicherern zu Buche. „Diese Ereignisse kann man natürlich nicht allein auf den Klimawandel zurückführen, aber sie passen zu dem Muster, das wir langfristig zu erwarten haben“, hieß es von der „Geo Risiko“-Forschungsabteilung der Münchener Rück.