Freie und Emissionsstadt

KLIMASCHUTZ Senat will CO2-Ausstoß senken, lässt aber offen, wie. Harte Kritik von Umweltschützern

„PR zum Thema Elektromobilität ist keine Antwort auf steigende Emissionen“

MANFRED BRAASCH, BUND

Das Klimaschutzkonzept des Senats soll verstärkt auf die Senkung des Ausstoßes an Kohlendioxid (CO2) ausgerichtet werden. Das kündigte Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) am Dienstag an. Dadurch könne das Ziel, bis Ende nächsten Jahres zwei Millionen Tonnen CO2 einzusparen, „voraussichtlich erreicht werden“, formulierte sie mit Vorsicht.

Allerdings ließ Blankau offen, mit welchen konkreten Maßnahmen das erreicht werden soll. Eine „Ausweitung des CO2-Monitoring“ jedenfalls verringert den Ausstoß an Treibhausgasen nicht, bestenfalls ermöglicht es einen genaueren Überblick über die Emissionsquellen. Auch die Erhöhung der Förderprogramme für Energieeffizienz im Wohnungsbau von drei auf fünf Millionen Euro im kommenden Jahr ist eher bescheiden.

Dafür aber setzt die Senatorin große Erwartungen in die Zukunft: Die vor kurzem geschlossenen energiepolitischen Vereinbarungen des Senats mit Vattenfall und Eon Hanse machten Hamburg „fit für die Energiewende“ und würden in der Zukunft „zusätzlich spürbare CO2-Reduktionen erbringen“, hofft Blankau.

Der Senat bleibe alle Antworten schuldig, kritisiert Manfred Braasch von der Umweltorganisation BUND in Hamburg. Bislang sei erst die Hälfte erreicht. „Wie die noch fehlenden 950.000 Tonnen bis Ende nächsten Jahres eingespart werden sollen, bleibt unklar.“ Zudem gebe es keine Klimaschutzstrategie für den Verkehr, der für ein Viertel der Emissionen verantwortlich ist. „Ein paar Dieselhybridbusse, mehr Fahrradverkehr und viel PR zum Thema Elektromobilität – das ist keine Antwort auf die immer noch steigenden Emissionen aus dem Verkehrsbereich“, so Braasch.  SMV