Was wir nächste Woche lernen werden

LEKTIONEN

Mittwoch: Unionsfraktionschef Volker Kauder besucht in Jordanien das Flüchtlingslager in Saatari. Dort leben rund 85.000 Syrer in Containern. Kauder dürfte lernen, dass es dort nicht gerade nett ist und er als Christdemokrat eine Wende in der deutsche Asylpolitik einleiten müsste. Wir werden aber wohl lernen, dass das selbst in der Osterwoche nur Wunschdenken ist.

Noch mal Mittwoch: Ein Blick auf den Kalender lehrt uns: Bitte nicht alles glauben, was heute so erzählt wird.

K-Freitag: Die Initiative „Religionsfrei im Revier“ will wie schon in den beiden letzten Jahren am heiligen Karfreitag in Bochum den Film „Das Leben des Brian“ zeigen. Letztes Jahr musste sie dafür Buße tun und 300 Euro zahlen, weil sie laut Entscheidung der Stadt mit der Aufführung der Religionssatire gegen das Feiertagsgesetz Nordrhein-Westfalen verstoßen hatte. Das verbietet „alle nicht öffentlichen unterhaltenden Veranstaltungen außerhalb von Wohnungen bis zum nächsten Tag, 6 Uhr“ sowie „die Vorführung von Filmen, die nicht vom Kultusminister als zur Aufführung am Karfreitag geeignet anerkannt sind“. Wir lernen: Religion und Staat, ein heikles Thema, nicht nur in Indiana.

Ostersamstag: In Ansbach, Augsburg, Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Duisburg, Düsseldorf, Ellwangen, Erbach, Erfurt, Erlangen, Flensburg, Fulda, Gießen, Hannover, Heilbronn, Karlsruhe, Kiel, Leipzig, Mainz, Mannheim, Maxhütte, München, Münster, Ohrdruf, Oldenburg, Ramstein, Rostock, Saarbrücken, Stuttgart, Traunstein, Wedel, Wismar, Wolfsburg und Würzburg sind Kundgebungen der Ostermarschierer geplant. Ganz schön was los da draußen, auch wenn die Friedensbewegung schon mal bessere Zeiten hatte.

Ostersonntag: Papa hat die Eier versteckt. Sie liegen wie immer hinterm Sofa! GA