DIE DREI FRAGEZEICHEN
: „Steuerung per Urinstrahl“

WIE BITTE? Eine britische Firma hat multimediale Klos entwickelt. Der Toilettengang wird dadurch zum interaktiven Geschicklichkeitsspiel

taz: Auf ihren Pissoirs kann man Filme gucken und Videospiele spielen. Wie genau funktionieren die Toiletten?

Gordon MacSween: Über den Klos ist ein Bildschirm angebracht, auf dem verschiedene Kanäle laufen – hauptsächlich kuriose und witzige Videos. Stellt sich jemand vor ein Pissoir, erscheint erst ein kurzer Werbespott, und dann beginnt eines der Spiele. Im Moment bieten wir ein Quiz und ein Skispiel an. Die Steuerung erfolgt per Urinstrahl, so lange, wie man pinkeln muss. Danach bekommt der Nutzer einen Highscore, und es läuft noch mal Werbung.

Wie sind die Reaktionen in den Bars bisher?

Die Nutzer lieben es. Manche vergleichen ständig ihre Highscores und sprechen am Abend über nichts anderes mehr. Am Anfang waren jedoch viele Betreiber skeptisch. Doch alle, die es ausprobiert haben, sind nun begeistert. Zum einen steigen die Umsätze für die beworbenen Produkte, zum anderen wird die Bar natürlich etwas Besonderes. Und: Die Leute zielen auch wesentlich besser als vorher.

Demnächst wollen sie auch Damentoiletten bestücken. Wie soll das funktionieren?

Wir haben sehr viele faszinierende Vorschläge bekommen, aber unser Hauptspiel wird erst mal nur für Männer verfügbar sein. Allerdings planen wir ein Quiz im Wartebereich von Damentoiletten, das man mit Körperbewegungen steuert. Die Schlangen dort sind unglaublich lang, die meisten Frauen würden sich über einen kurzen Zeitvertreib freuen. INTERVIEW: ROBERT IWANETZ

■ Gordon MacSween, 44, hat in Cambridge Maschinenbau studiert und arbeitet seit fünf Jahren an Urinal Gaming