Jedes Jahr ein bisschen weniger

1989 Zum Ende des Kalten Krieges ging es der Bundeswehr gut

Seit Ende des Kalten Krieges sanken die Verteidigungsausgaben jährlich

BERLIN taz | Endlich nicht mehr schwitzen. Die jüngste Anschaffung der Bundeswehr: 20 Leopard-2-Panzer. Diese sind auf dem neuesten Stand der Technologie – sie haben sogar eine Klimaanlage. Ohne Kühlung kann es für die vier Soldaten im Inneren bis zu 70 Grad heiß werden.

Es sind jedoch keine neuen Panzer, sondern nur modernisierte Bestände aus dem Ausland. Die restlichen rund 225 Leopard-2-Panzer (A5-A7), die die Bundeswehr hält, sind dagegen auf unterschiedlichem Ausrüstungsstand. Doch das könnte sich mit einem höheren Etat bald ändern.

Im Jahr 2015 verfügt die Bundeswehr über voraussichtlich 32,97 Milliarden Euro. Das sind rund 500 Millionen mehr als im vergangenen Jahr – entgegen dem Trend. Denn seit Ende des Kalten Kriegs 1990 sanken die Verteidigungsausgaben relativ bis 2014 in Deutschland jährlich. Viele sprachen von einer Friedensdividende.

Die Personalkurve zeigt eine ähnliche Entwicklung. 181.755 aktive BerufsoldatInnen umfasst die Bundeswehr im Februar 2015 insgesamt. Verfügte die Bundeswehr in den Jahren 2000 bis 2011 noch über mehr als 200.000 Männer und Frauen, reduzierte sich der Bestand nach Aussetzung der Wehrplicht ab 2012 deutlich und fiel auf die aktuell nur noch gut 180.000 SoldatInnen. 1989 waren es noch fast 500.000 gewesen.

Auch bei den Panzern wurde deutlich reduziert. 1979 wurde die Bundeswehr mit mehr als 2.100 Leopard-2-Kampfpanzern ausgerüstet. Seit 1990 sank der Leopard-2-Bestand. Die Bundeswehrreform von 2011 sah eine weitere Reduzierung auf 255 Exemplare vor. Aktuell sollen es 273 verfügbare Leopard-2-Panzer sein. Davon sollen allerdings 28 nach Polen gehen. IMRE BALZER