Schneller, besser, ausgetauscht

TECHNIK Die Nutzungsdauer von Elektro- und Elektronikgeräten sinkt. Für diese Entwicklung sind nicht nur die Kunden verantwortlich – aber auch

BERLIN taz | Verbraucher nutzen Geräte wie Fernseher oder Kühlschränke heute deutlich kürzer als noch vor rund zehn Jahren. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Umweltbundesamt (UBA) und Öko-Institut.

Während zum Beispiel im Jahr 2004 3,5 Prozent der Haushaltsgroßgeräte – also Waschmaschinen, Kühlschränke und Co – innerhalb von fünf Jahren nach dem Kauf wegen eines Defekts ersetzt wurden, waren es 2012 bereits mehr als 8 Prozent. Und das nicht immer wegen eines technischen Schadens: So tauschten Kunden im Jahr 2012 über 60 Prozent ihrer noch funktionierenden Flachbildfernseher gegen neue aus.

Inwieweit geplante Obsoleszenz – also der gezielte Einbau von Schwachstellen in die Geräte – für eine kürzere Nutzungsdauer verantwortlich sein könnte, wollen die Wissenschaftler im zweiten Teil der Studie klären, der gegen Ende des Jahres veröffentlicht werden soll. Die Stiftung Warentest hatte in der Vergangenheit keine Hinweise darauf gefunden, dass Hersteller bewusst Bauteile in schlechter Qualität einsetzen, um die Lebensdauer eines Geräts zu verkürzen.

Allerdings gibt es gerade im IT-Bereich einige recht eindeutige Fälle: Druckerhersteller etwa bauen in ihre Geräte teilweise Zähler ein – dann wird etwa die Tonerpatrone als leer angezeigt, obwohl sie noch ein paar tausend Seiten drucken würde. Fest verklebte Bauteile etwa bei Smartphones erschweren Reparaturen. Dazu kommt bereits zum Verkaufszeitpunkt veraltete Software, die vom Hersteller nicht aktualisiert wird. SVE

Wirtschaft + Umwelt SEITE 8