Mehr Hartz IV verlangt

ARMUT Armutsforscher plädiert für 500 Euro im Monat. Neuer Mindestlohn hilft nur begrenzt

BERLIN taz | Der Politikwissenschaftler und Armutsforscher Christoph Butterwegge verlangt eine Erhöhung der Hartz-IV-Leistungen auf monatlich 500 Euro plus Miet- und Heizkosten. Das würde die Situation der Betroffenen deutlich verbessern, sagte Butterwegge im taz-Interview. Der Hartz-IV-Regelsatz ist zum 1. Januar 2015 auf 399 Euro erhöht worden – zu wenig zur Existenzsicherung, wie Butterwegge und die ehemalige Arbeitsagentur-Mitarbeiterin Inge Hannemann kritisieren. Butterwegge befürchtet, dass der Mindestlohn nur geringe Auswirkungen auf die Menschen haben wird, die zum Lohn ergänzende Hilfe erhalten. Dafür seien die vereinbarten 8,50 Euro zu gering. Zu befürchten sei aber, dass Langzeitarbeitslose vermehrt nur für ein halbes Jahr eingestellt werden, da diese dann keinen Mindestlohn beanspruchen können.

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