Auch Hamburg soll bluten

HSH NORDBANK Ein Fünftel der 3.000 Arbeitsplätze werden gestrichen. Bis Ende 2017 sollen 170 Millionen Euro eingespart werden

Der angekündigte Stellenabbau bei der HSH Nordbank sollte nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) die Standorte Hamburg und Schleswig-Holstein gleichwertig treffen. Die Veränderungen dürften nicht einseitig zu Lasten des Kieler Standortes gehen, sagte Heinold am Donnerstag in Kiel. Dies wollte sie am Abend in einem Gespräch mit dem Bankvorstand noch einmal deutlich machen.

„Die Landesregierung wird wie bisher den Umstrukturierungsprozess verantwortungsvoll und konstruktiv begleiten, denn die HSH Nordbank ist nach wie vor ein hohes Haushaltsrisiko“, sagte Heinold. Als abenteuerlich bezeichnete sie Forderungen der Union, die notwendige Verkleinerung der Bank zu blockieren, sollten in Kiel Arbeitsplätze abgebaut werden. „Eine solche Blockade wäre Vermögensvernichtung pur. Die Erfüllung der Auflagen der Europäischen Kommission beinhalten eine deutliche Verkleinerung der Bank.“

Das Kreditinstitut will mit einem drastischen Sparprogramm seine Rentabilität nachhaltig stärken. Bis Ende 2017 will die Bank 170 Millionen Euro einsparen. „Wir gehen davon aus, dass in den nächsten drei Jahren rund ein Fünftel der Arbeitsplätze abgebaut werden muss, also rund 500“, sagte der Vorstandsvorsitzende Constantin von Oesterreich dem Handelsblatt. Die Bank hat bereits viele Arbeitsplätze eingebüßt. Vor der Finanzkrise beschäftigte sie rund 5.000 Mitarbeiter einschließlich Teilzeitbeschäftigten, heute noch rund 3.000 auf 2.600 Vollzeitstellen.  (dpa)