Volksaufstand in Burkina Faso

UNRUHEN Präsident Blaise Compaoré scheitert mit dem Plan, per Verfassungsänderung im Amt zu bleiben. Parlamentsgebäude angezündet

OUAGADOUGOU afp/taz | Im westafrikanischen Burkina Faso haben aufgebrachte Demonstranten am Donnerstag das Parlamentsgebäude angezündet und das Land an den Rand eines politischen Umsturzes gebracht. Sie protestierten mit ihrer Aktion in der Hauptstadt Ouagadougou gegen eine geplante Verfassungsänderung zugunsten von Staatschef Blaise Compaoré, die ihm eine erneute Präsidentschaftskandidatur 2015 ermöglicht hätte. Die Regierung sagte das Votum ab, nachdem sie die Besetzung und Verwüstung des Parlaments nicht verhindern konnte. Teile der Armee solidarisierten sich mit den Protestierenden, die weitere Gebäude in Ouagadougou anzündeten. Am Nachmittag wurde spekuliert, dass die Armee Präsident Compaoré absetzen könnte, der Burkina Faso seit 27 Jahren regiert.

Compaorés Pläne waren von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich sowie der EU und den USA kritisiert worden. Frankreich unterhält in Burkina Faso Spezialkräfte zum Einsatz in Mali. Am Donnerstag forderte die Regierung in Paris alle Seiten zur „Zurückhaltung“ auf, vermied es aber, sich explizit auf die Seite des Präsidenten zu stellen.

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