Greenpeace besiegt Tchibo

KAMPAGNE Kaffeeröster knickt ein: Nach angedrohten Protesten weniger Chemie in Kleidung

HAMBURG dpa/taz | Der Hamburger Kaffee- und Handelskonzern Tchibo will künftig einen strengen Standard gegen Chemikalien in Kleidung einhalten. Nach Gesprächen mit der Umweltorganisation Greenpeace habe Tchibo den sogenannten Detox-Standard in sein Nachhaltigkeitsmanagement aufgenommen, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Tchibo bekenne sich zu seiner ökologischen Verantwortung. Die Selbstverpflichtung auf den Standard sei kein Schnellschuss, sondern seit Wochen vorbereitet.

Greenpeace hatte zuvor Chemikalien in Kinderkleidern von Discountern wie Aldi und Lidl angeprangert. Auch Tchibo hatte bei dem Test nicht gut abgeschnitten. Deshalb wollte Greenpeace am Samstag vor 35 Tchibo-Filialen protestieren. Slogan: „Sauberes Image, dreckiges Geheimnis“. „Tchibo gibt sich zwar ein umweltbewusstes Image, setzt aber immer noch gefährliche Chemikalien in der Produktion ein“, sagte Kirsten Brodde von Greenpeace. Nach der Tchibo-Erklärung wurde die Aktion am Freitagabend kurzfristig abgeblasen.