Chávez weiter gegen die Medienmacht

Der venezolanische Präsident wirft auch CNN und Globovision Manipulation vor

CARACAS afp ■ Nach dem Lizenzentzug des oppositionsnahen Fernsehsenders RCTV hat Venezuelas Regierung am Montag Klage gegen den venezolanischen Sender Globovision sowie gegen den US-Nachrichtensender CNN angekündigt. Anlass für die Vorwürfe gegen Globovision war nach Angaben von Informationsminister William Lara ein Bericht des Senders über den Attentatsversuch 1981 auf Papst Johannes Paul II., der mit einem bekannten Lied „Esta no termina aquí“ („Das ist noch nicht zu Ende“) unterlegt war.

Die Anschuldigungen gegen CNN fußten auf Fernsehbildern, in denen Chávez neben dem Foto des Al-Qaida-Führers Abbi Ajjoti al-Masai zu sehen war. Damit habe das US-Medium Chávez mit „Gewalt und Mord“ in Verbindung gebracht, sagte Lara. Ferner habe der US-Sender einen Bericht über die Proteste in Caracas gegen die Schließung von RCTV mit Aufnahmen von einer Kundgebung in Mexiko bebildert.

Globovision-Chef Alberto Federico Ravell bot Lara eine Fernsehdebatte an. CNN betonte, ähnlich wie in einer Zeitung könnten auch im Fernsehen Bilder von nicht miteinander im Zusammenhang stehenden Nachrichtengeschichten nebeneinander gezeigt werden.