abgekartetes Spiel
: Tests sind überflüssig

Vieles spricht dafür, dass die Ergebnisse der Sprachtests fest standen, bevor die Vierjährigen der Prüfung unterzogen wurden. Die Landesregierung hat für 20 bis 25 Prozent der Kinder eine Deutschförderung eingeplant. Weil bei der ersten Stufe im März die Hälfte nicht bestand, drohte dies den Fördertopf zu sprengen. Deshalb muss jetzt der zweite Test besser bewertet werden. Dass Familienminister Armin Laschet jedes Kind mit Sprachdefiziten fördern will, wird vor diesem Hintergrund zur Farce.

KOMMENTAR VON NATALIE WIESMANN

Dabei bekam Nordrhein-Westfalen für seine frühen Sprachtests viel Anerkennung aus anderen Bundesländern. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war begeistert: Sie will den Pflichtest für Vierjährige bundesweit einführen. Laschet und seinen schleswig-holsteinischen Amtskollegen beauftragte sie außerdem, für den kommenden Integrationsgipfel einen „nationalen Integrationsplan“ auszuarbeiten – der Sprachtest soll darin festgeschrieben werden. Doch wenn die Zahl der Kinder mit Sprachdefiziten nur so hoch sein darf wie der Fördertopf es zulässt, ist der Test überflüssig.