Bodenlos teuer

IMMOBILIEN In Schleswig-Holstein explodieren die Preise für Häuser und Wohnungen vor allem in Kiel, Lübeck und Hamburgs Umland

Der Immobilienkauf in Schleswig-Holstein wird immer kostspieliger. Wer in Kiel-Düsternbrook ein Haus haben möchte, muss im Schnitt 2.700 Euro je Quadratmeter hinblättern, 2.400 Euro sind es für eine Eigentumswohnung in Travemünde. Die Kaufpreise für Häuser stiegen in den vergangenen zwei Jahren im Durchschnitt um 13,2 Prozent und bei Eigentumswohnungen sogar um 24,2 Prozent. Dies geht aus dem Immobilienmarktatlas hervor, den die Landesbausparkasse (LBS) am Dienstag für Städte und Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern vorstellte.

Besonders teuer sind Häuser und Wohnungen auch in der Lübecker Altstadt, in Heikendorf bei Kiel und im Hamburger Umland in Ahrensburg, Norderstedt, Reinbek und Wedel. „Die Menschen ziehen in Regionen, in denen sie eine gute Infrastruktur sowie Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten finden“, sagte LBS-Chef Magel. Das müssen nicht immer große Städte sein; wenn diese nicht weit weg sind – umso besser.

Gerade Menschen ab 55 Jahren suchten zunehmend die Nähe einer urbanen Infrastruktur, die sie in den Vororten größerer Städte und in Kleinstädten finden. Er rechne in den großen Siedlungsgebieten mit weiter wachsenden Bevölkerungszahlen und steigenden Immobilienpreisen. Die niedrigen Zinsen trügen weiter dazu bei, dass Anleger Geld in Immobilien umschichteten.

Das teuerste Pflaster im Norden ist weiterhin der Nobelferienort Kampen auf Sylt: 35.000 Euro pro Quadratmeter dürfen es dort schon mal sein.  (dpa/taz)