Kulturpolitik auf dem Prüfstand

TREFFEN Erstmals in Deutschland, erstmals in Hildesheim: der kulturpolitische Weltkongress

Kulturpolitiker aller Länder: seht nach Hildesheim! Die dortige Universität hat sich gegen Mitbewerber wie Seoul und Prag durchgesetzt und richtet ab heute den achten Weltkongress für Kulturpolitikforschung aus. Vier Tage lang werden sich rund 400 Kulturwissenschaftler und Künstler aus 60 Ländern treffen und unter anderem die Bedeutung von Kultur bei gesellschaftlichen Umbrüchen diskutieren. Ein weiteres Großthema ist die Frage, wie möglichst viele an kulturellen Angeboten teilhaben können.

Dabei konzentrieren sich die Umbruchsfragen, wenig überraschend, auf Länder außerhalb Europas, wenn es um Kulturpolitik in Ägypten, im Libanon oder in Syrien geht. Aufbruch steckt auch in der Arbeit des nigerianischen Forschers Ofanime Inyang aus Pretoria, der während eines Forschungsaufenthalts in Hildesheim darüber nachdenkt, wie Menschen im ländlichen Raum von Südafrika und Nigeria durch Theateraufführungen zum Umweltschutz angeregt werden können.

In Europa geht es dagegen nicht nur, aber doch stärker um Bestandsaufnahme. Wie kommt es, dass so wenige den Weg zur hochsubventionierten Hochkultur finden, fragt etwa die Hildesheimer Wissenschaftlerin Birgit Mandel.

Zur praktischen Anschauung verlegt sich der Weltkongress ab dem 12. 9. nach Berlin, dort trifft man sich dann mit der dortigen Kulturgarde und besucht einige der Vorzeigeprojekte: Gorki-Theater, Radialsystem, Grips-Theater und Museumsinsel.  GRÄ