Mit Kohlestaub auf der Wange

„Hopp, hopp, hopp, Kohle Stopp!“ Unter Sprechchören drangen gestern etwa 50 mit Kohlestaub geschminkte UmweltschützerInnen in die swb-Zentrale in Findorff ein, um gegen den geplanten Bau eines Kohlekraftwerks zu protestieren. Die swb solle stattdessen in kleine, dezentrale, gasbetriebene Anlagen investieren, die Strom und Wärme zugleich produzierten – wie schon vor 20 Jahren, nach dem Bau desKohlekraftwerks Hastedt versprochen. Klimaschutz sei auch Aufgabe der swb, erinnerte Bettina Dannheim, Energiereferentin von Robin Wood: „Sie tragen ein Stück weit Verantwortung.“ „Wenn Sie meinen, dass man gegen CO2 was tun muss“, entgegnete swb-Chef Willem Schoeber: „Da sind wir einer Meinung.“ Am Kohlekraftwerk führe dennoch kein Weg vorbei. Den Rohstoffbedarf von Gaskraftwerken könne der Gasmarkt nicht dauerhaft zu verlässlichen Preisen decken. Dem Vorschlag der DemonstrantInnen, eine Kommission zu bilden, die über das geplante Kraftwerk und eine mögliche Energiepolitik mit der swb diskutieren solle, stimmte Schoeber zu. Ein Moratorium für die weitere Planung des Kohlekraftwerks lehnte er jedoch ab. Sollte es nicht zu einer einvernehmlichen Lösung kommen, kündigten die Demonstranten an, massiv für den Wechsel zu ökologischeren Stromanbietern zu werben. sim