Härtefonds, runder Tisch

VERSORGUNG SWB will Sperren vermeiden

Die Zahl der Liefersperren durch die SWB nimmt zu. 2012 wurden im Land Bremen 5.652 Haushalten Gas, Wasser oder Strom gesperrt, 2013 waren es 6.700 Haushalte – wobei Stromsperren mit 5.063 Haushalten den weitaus größten Anteil ausmachten. Nun will SWB zu einem runden Tisch einladen, um das Problem „grundsätzlich“ anzugehen. Mit dabei sein sollen Sozialbehörde, Verbraucherzentrale, Schuldnerberatung, Wohnungswirtschaft und karitative Verbände.

Auch mit Quartiersmanagern will sich die SWB darüber austauschen, wie „Informationen für Menschen, die in finanzielle Bedrängnis geraten sind, gezielter zur Verfügung gestellt werden können“. Dass es nicht nur um Informationen, sondern letztlich schlicht um Geld geht, ist auch der SWB bewusst. Deren Vorstandsvorsitzender Torsten Köhne äußert sich zu der Idee eines Härtefonds, den die grüne Sozialsenatorin Anja Stahmann Anfang des Monats gemacht hatte, mittlerweile aufgeschlossener. Zunächst hatte die SWB den Vergleich mit dem Hannoveraner Energieversorger Enercity mit Verweis auf ihre privatwirtschaftliche Struktur zurückgewiesen. Im Gegensatz zu Bremen hält die niedersächsische Landeshauptstadt nach wie vor 70 Prozent der Gesellschafteranteile von Enercity.

Nun aber deutet Köhne an, dass auch in Bremen ein Härtefonds denkbar sei, „wenn sich Behörden und gegebenenfalls andere mit einbringen – sowohl finanziell als auch bei der Abwicklung“.  HENNING BLEYL